Schwetzingen. Pfaudler in Schwetzingen ist Vergangenheit – die „Schwetzinger Höfe“ sind die Zukunft. Am Mittwochmittag ist nun mit der symbolischen Grundsteinlegung auch der offizielle Startschuss für eines der größten Wohnbauprojekte in der Stadtgeschichte gefallen. Dort, wo Oberbürgermeister Dr. René Pöltl im Beisein aller am Projekt beteiligten Partner die kupferfarbene Kapsel im Betonfundament versenkte und selbst mit der Kelle einmauerte, soll in rund zwei Jahren der erste Teil des neuen Stadtquartiers eingeweiht werden – mit 145 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten.
Die Nachfrage sei schon jetzt riesengroß, berichtete Sabine Scheltwort, Leiterin Marketing und Verkauf im Hause Epple, einem der beiden Bauherren und Projektpartner: „Über 1000 Interessenten haben angefragt, wir kommen gar nicht nach mit dem Beantworten“, berichtete sie. Die Conceptaplan GmbH, ein erfahrener Entwickler von Wohn- und Quartierkonzepten aus Dossenheim, ist der andere Partner. Geschäftsführer Marcus Wiesendanger zeigte sich beeindruckt vom schnellen Baufortschritt: „Das ist ein Meilenstein, dass man so schnell in die Tiefe kommt“, sagte er unten in der Baugrube – während einige Meter weiter oben mit Hochdruck am Abriss der Industrieanlagen weitergearbeitet wurde. Er steckte die Pläne der oberirdischen Stockwerke in die Hülse, in der vorher OB Pöltl, Bürgermeister Matthias Steffan sowie Patrick Körner von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) unter anderem den städtebaulichen Vertrag, das Quartiershandbuch und die aktuelle Schwetzinger Zeitung als Dokumente für die Nachwelt gelegt hatten. Körner freute sich, dass die SWG in diesem Bauabschnitt 20 Wohnungen erwerben wird: „Wir sind dann mit die Ersten, die hier neue Mieter begrüßen dürfen.“
In das Einzelfundament des künftigen Gebäudes mit dem Arbeitstitel Haus B, mit dem neben den Häusern E und F der Bau beginnt, wurde die Hülse eingebracht. Den Grundstein nach alter Prägung gibt es ja bei modernen Bauwerken längst nicht mehr. Doch die Utensilien für diese Grundsteinlegung sind dieselben wie vor Jahrzehnten.
Wenn nachfolgende Generationen irgendwann die Hülse finden und sie öffnen, sollen Zeugnisse zutage kommen, die nachvollziehbar Aufschluss geben über den Bau, der hier entstanden ist – dazu gehören auch die Euro-Münzen, die aktuell in Umlauf sind. Sie füllte zum Schluss Epple-Projektleiter Matthias Ohlheiser zusammen mit der Pressemappe des Tages in die Kapsel, bevor sie OB Pöltl einbetonierte. „Wir sind sehr froh und stolz, dass es losgeht“, sagte er und gab der Hoffnung Ausdruck, dass während der langen Bauphase „alle gesund und munter bleiben“.
Auch zwei Gewerbeeinheiten
Über dem „Grundstein“ wird in den nächsten rund zwei Jahren der erste Bauabschnitt entstehen, auf dem insgesamt 145 Wohneinheiten einschließlich gestapelter Reihenhäuser sowie zwei Gewerbeeinheiten vorgesehen sind. Von den Wohnungen seien mehr als die Hälfte, genau 72, in unterschiedlichen Modellen preisreduziert, teilt die Unternehmensgruppe Epple mit.
Das gesamte 6,9 Hektar große Quartier „Schwetzinger Höfe“ soll in der ersten Hälfte der 2030er Jahre fertiggestellt sein. Dann ist Pfaudler hier in der Spargelstadt schon längst Geschichte – aber einige Gebäudeteile und andere Relikte werden immer an das ehemalige Gelände des Industrieunternehmens erinnern, das seinen Standort inzwischen in Waghäusel hat.
Info: Weitere Bilder von der symbolischen Grundsteinlegung sowie von der Baustelle gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
Fakten rund um die "Schwetzinger Höfe"
- Grundstücksgröße: etwa
- 11 121 Quadratmeter.
- Netto-Wohnfläche: 12 761 Quadratmeter, aufgeteilt in 145 Wohneinheiten.
- Nutzung: Turmhaus mit 24 Wohnungen (im freien Verkauf, davon elf Eigentumswohnungen preisreduziert) und zwei Gewerbeeinheiten;
- 16 gestapelte Reihenhäuser (im freien Verkauf); zwei Mehrfamilienhäuser mit einmal 20 und einmal zwölf Wohnungen (im freien Verkauf, davon fünf preisreduziert); ein Mehrfamilienhaus mit 53 Wohnungen mit mittlerer Angebotsmiete; ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen, die als preiswerter Wohnraum vermietet werden.
- Bauherr: Epple Projekt Kurpfalz GmbH, partnerschaftlich getragen von der Epple GmbH, Heidelberg, und der Conceptaplan GmbH, Dossenheim.
- Tiefgarage mit 172 Stellplätzen.
- Voraussichtliche Fertigstellung: erstes Quartal 2024.
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