Viele Nachmittage und zahllose Stunden hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Solidaritäts-AG des Hebel-Gymnasiums um die Kinder von geflüchteten ukrainischen Familien gekümmert. Sie haben Bastelnachmittage, Sport und Spiel im Hebel angeboten und Ausflüge in den Schlossgarten oder in den Heidelberger Zoo organisiert, um den Kindern Freude zu bereiten. Koordiniert wurde die Ukraine-Hilfe von den Lehrern Hannes Henn und Henning Hupe. Nun wird die Notunterkunft in der Sporthalle der Nachbarschule geschlossen.
Die ehrenamtliche Arbeit mit den Kindern hat auch die Hebelianer geprägt. Sie haben ihre Gedanken im Rückblick aufgeschrieben. Diese Texte, manche auch in Interviewform, sollen nun in der wissenschaftlichen Online-Zeitschrift Cursor veröffentlicht werden.
So hat eine Oberstufenschülerin Freundschaft mit einer 18-jährigen Ukrainerin geschlossen, die alleine geflohen war: „Eine Sprachbarriere war zwar vorhanden, allerdings schränkte uns diese nicht sehr stark ein, da wir unsere Gespräche gut mit Gesten unterstützen konnten“, sagt sie. Eine andere Schülerin bilanziert: „Durch gemeinsame Aktivitäten wie Fußballspielen in unserer Sporthalle oder Basteln in der Aula wurden wir immer geübter darin, uns auch ohne Worte zu verständigen. Die Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit, mit der uns vor allem die Kinder in ihr Leben ließen, ist für mich sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, welche Grausamkeiten sie durch den Krieg mitbekommen haben.“ Und: „Nicht nur die Kleinen freuen sich über Solidarität, sie scheint auch den Erwachsenen viel zu bedeuten. Verdeutlicht wurde uns dies, als ein Vater seinen Sohn bei einem Bastelnachmittag in unserer Schule abgegeben hat. Gerührt filmte er dabei die in der Aula aufgehängten Friedenstauben in ukrainischen Farben“, berichten zwei Oberstufler.
Die Hebel-Schüler können die Erfahrung mitnehmen, wie wichtig solidarische Hilfe ist. bs
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