Hebel-Gymnasium

Professor Efim Zelmanov inspiriert Schwetzinger Schüler

„Mathematik ist Problemlösen. Ein einfaches Problem ist oft das falsche.“ Mit diesen Worten fesselt Professor Efim Zelmanov die Schüler des Hebel-Gymnasiums. Er erläutert, wie einst als nutzlos geltende Theorien heute verwendet werden.

Von 
Birgit Schillinger
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Der Mathematik-Preisträger Prof. Efim Zelmanov begeistert die interessierten Jugendlichen im Hebel-Gymnasium mit spannenden Aussagen über die Wissenschaftsgeschichte. © Schillinger

Schwetzingen. „Mathematik ist Problemlösen. Und wenn das Problem zu einfach ist, dann löst du ein falsches Problem. Oder du machst nicht Mathe.“ – Mit solchen Statements überraschte und packte Professor Efim Zelmanov seine Zuhörer. Schüler der Mathematik-AG und einiger Oberstufenkurse waren zu seinem exklusiven Gastvortrag am Hebel-Gymnasium eingeladen.

Zunächst erzählte der 69-jährige Mathematik-Professor, der aus Russland stammt und sowohl in Kalifornien als auch in China unterrichtet, von seinem geschichtlichen Blick auf die Mathematik. Es gab öfter theoretische, „wunderschöne“ Erfindungen, die aber wegen ihrer Nutzlosigkeit als Spielzeug betrachtet wurden. Und dann entdeckte man doch ihren Wert und ihre Anwendung.

Als Beispiel nannte er die Galois-Theorie, die die Grundlage für die heutige Verschlüsselungstechnik legt. Auch die künstliche Intelligenz ist eine Kombination aus verschiedenen mathematischen Fachrichtungen. „Deshalb studiert Mathe – in möglichst unterschiedlichen Gebieten“, empfahl er. Durch den Blick aus einer anderen Perspektive habe er damals einen neuen Beweisansatz gefunden, der ihn dann in der Fachwelt berühmt machte.

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Zelmanov ist Preisträger der renommierten Fields-Medaille und weilt auf Einladung des Heidelberg Laureate Forums diese Woche in der Universitätsstadt, um andere Preisträger und Nachwuchswissenschaftler zu treffen. Da es keinen Nobelpreis für Mathematik oder Informatik gibt, werden andere Auszeichnungen mit vergleichbarem Ansehen verliehen, darunter die Fields-Medaille für außergewöhnliche Leistungen in der Mathematik.

Das Hebel-Gymnasium hatte sich um einen Schulbesuch beworben und durfte nun den hochkarätigen Wissenschaftler empfangen. Die Schüler hingen an seinen Lippen, als der sympathische Professor von seiner Begeisterung für Herausforderungen erzählte.

Das mathematische Denken wird in vielen Bereichen gebraucht: „Ich kenne keinen arbeitslosen Mathematiker“, motivierte er die Jugendlichen.

Die Hebelianer hatten interessante Fragen vorbereitet, beispielsweise, was mathematisches Talent bedeute. „Das Talent ist die Fähigkeit, lange über ein schwieriges Problem nachzudenken. Die Motivation dabei ist der Glaube, dass man es lösen kann. Und die vielen Fehlversuche vergessen und verdrängen kann.“

Im Gegensatz zur Philosophie gefallen Efim Zelmanov mathematische Probleme besser: „Sie sind präzise – in der Frage und im Ergebnis.“

Freie Autorin Lehrerin für Deutsch und Mathematik am Schwetzinger Hebel-Gymnasium. Spezialgebiete:Schulthemen, Mathematik, Leichtathletik, Triathlon

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