Schwetzingen. Sonnenschein, lässige Melodien und ein ungezwungenes Miteinander in lauschigem Ambiente: Schon die Pressekonferenz am Dienstag passte zu dem Bild, das die Fête de la Musique (französisch für Fest der Musik) abgeben soll. Ein bisschen wärmer darf’s allerdings am Veranstaltungstag, Mittwoch, 21. Juni, dem kalendarischen Sommeranfang, werden. Dann soll sich Schwetzingen zwischen 16 und 22 Uhr zum dritten Mal in eine singende, klingende Stadt verwandeln, ganz so, wie es einst zu Zeiten von Kurfürst Carl Theodor war, als aus den offenen Fenstern der Häuser Musik auf die Straßen drang.
Rosa Grünstein, die Vorsitzende der Mozartgesellschaft Schwetzingen, verglich die Wunschszenerie der Fête de la Musique zudem mit New Orleans, einer Stadt im US-Bundesstaat Louisiana, die für ihre dynamische Musikszene bekannt ist und in der die Menschen „swingend durch die Straßen laufen“. So kann es gern am 21. Juni in Schwetzingen sein. Denn die Idee, das im Jahr 1982 in Frankreich entstandene Event in der Spargelstadt zu adaptieren, sei grandios gewesen, schickte sie ein dickes Lob in Richtung Initiatorin Katharina Simmert: „Es ist bereits eine Erfolgsgeschichte, obwohl sie noch so jung ist.“ Der Geschäftsführerin der Mozartgesellschaft sei es zu verdanken, dass derart pfiffige kulturelle Impulse das Leben in Schwetzingen und in der Region bereichern. „Sie hat eine wunderbar mitreißende Art. Und man darf da noch auf Einiges gespannt sein“, formulierte Rosa Grünstein.
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Schulen können sich bei Fête de la Musique in Schwetzingen beteiligen
Diese mitreißende Art verströmte Katharina Simmert auf der Pressekonferenz. Es wäre schön, wenn viele Musiker, Bands und Chöre die Fête de la Musique mit Leben ausfüllen. Auch fände sie es klasse, wenn Schulen mit ihren Musikprojekten hinzustoßen. Einer, der sich das für seine Einrichtung nicht zweimal sagen lässt, ist Philipp Wolfart. Der Leiter der Musikschule Bezirk Schwetzingen und Herzblutmusiker stimmte mit seinem Kollegen Alois Willing sowie Pascal Morgenstern an Kontrabass, Berimbau und Posaune mit dem trefflich gewählten Stück „Ciancona“ rhythmisch aufs Thema ein. Da wippten die Füße aller Beteiligten. Gleichsam symbolisierte dieses Trio gemeinschaftlichen Einsatz für ein tolles Projekt. Morgenstern ist Dirigent des Musikvereins Stadtkapelle in Schwetzingen. Gerne reihte er sich in die Musikerrunde ein, genauso, wie es eben Vereine bei der Fête de la Musique tun, bekräftigte Simon Abraham als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Vereine und der Stadtkapelle.
In den Reigen gehört zudem das Stadtmarketing unter Geschäftsführer Oliver Engert. Dieser steckt in den Planungen für die französische Woche rund um die Fête de la Musique, die mit Sicherheit Überraschungen des Einzelhandels für Shoppingfreudige bereithält. Der Veranstaltungstag des Musikfestes bedingt jedoch auch, dass im Bereich rund ums Lutherhaus dieses Mal nicht ganz so viele Töne ausposaunt werden können. Denn an dem Tag wird der französische Markt aufgebaut. Kurzum: Da braucht es mehr Platz. Katharina Simmert appellierte an die Schwetzinger, die gerne am 21. Juni in ihren Garten Livemusik haben möchten, sich zu melden. Der Marstallhof, in dem die Pressekonferenz stattfand, soll ebenfalls mit Rhythmen gefüllt werden. Picknicken auf dem Rasen zwischen den Beeten des Urban Gardenings bei einem Hugo oder einem Welde-Bier, das dort ausgeschenkt wird, wäre ein schönes und denkbares Modell.
Kontakt
- Künstler, Gruppen und Chöre können sich über die neue Homepage der Mozartgesellschaft anmelden: www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de/fete-de-la-musique.
- Jene, die ihre Gärten für Formationen anbieten möchten, oder Vereine, die sich Bewirtung (etwa im Marstallhof) vorstellen könnte, melden sich bei info@mozartgesellschaft-schwetzingen.de, Telefon: 06202/87-485.
Einen kurfürstlichen Park voller Musik gibt’s obendrauf: Schlossverwalterin Sandra Moritz und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs bieten dieses Mal nämlich eine noch größere Bühne als den Ehrenhof. „Wir schließen uns mit Schlossgarten Schwetzingen der Fête de la Musique an und öffnen unsere Tore ab 17 Uhr dafür sogar kostenlos“, verkündete Sandra Moritz unter Applaus.
Fête de la Musique in Schwetzingen - eine weltoffene Veranstaltung
Als Schwetzingens Oberbürgermeister Dr. René Pöltl dies alles hörte, pochte sein Musikerherz sicher noch schneller. Sich am 21. Juni von der Musik durch die Stadt tragen zu lassen, in der Außenbereichen der Cafés sowie Restaurants bei einem Kaltgetränk und einem Snack den Darbietungen zu lauschen (Reservierungen empfehlenswert) und das Ganze auch noch ohne einen Cent Eintritt (und ohne Gage für die Künstler, so will es das Agreement der Fête de la Musique), sei einfach fantastisch. Um die 30 Formationen und 230 Musiker füllten die Fête de la Musique im Vorjahr aus – eine Veranstaltung, die sehr gut ankam und über die Grenzen Schwetzingens hinaus Aufmerksamkeit erregte. Das zeigte sich auch an Teilnehmenden, die unter anderem aus Mannheim und Heidelberg kamen, ergänzte Katharina Simmert. Musik sei nun mal Lebensfreude, bekräftige OB Pöltl. Und davon kann man in diesen Zeiten nicht genug bekommen. Jeder Musikstil, jedes Genre sei bei der Fête de la Musique willkommen, so der Stadtchef. Auch hier wieder symbolträchtig: der Berimbau bei der Pressekonferenz. Das Instrument aus Afrika, das durch den brasilianischen Kampftanz Capoira bekannt ist, wurde von Alois Willing gespielt. Und wer weiß: Vielleicht erklingt es auch am 21. Juni . . .
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