Schwetzingen. Die GRN-Klinik rechnet ganz offensichtlich damit, dass nach der Schließung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Schwetzingen vermehrt Patientinnen und Patienten bei der Notaufnahme vorstellig werden, um sich behandeln zu lassen. Daraus war in der Stadt das Gerücht entstanden, dass die Klinik eventuell einen eigenen Bereitschaftsdienst aufbauen will. Das verneinte jetzt Kliniksprecherin Frauke Sievers auf Anfrage. Sie bestätigte aber, dass derzeit versierte Ärzte gesucht werden, die eine Ersteinschätzung vornehmen sollen und dann vor Ort entscheiden, welche Fälle in die Notambulanz des Klinikums vorgelassen werden und welche in die Bereitschaftspraxen der Hausärzte nach Heidelberg, Mannheim und anderswo verwiesen werden.
„Es ist nicht korrekt, dass die Klinik Schwetzingen einen eigenen Bereitschaftsdienst organisiert. Wir sind im Notfall immer für unsere Patienten da. Die Notaufnahme ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche besetzt. Allerdings ist es wichtig zu unterscheiden, dass Ärztlicher Bereitschaftsdienst und Notaufnahme der Klinik zwei getrennte Einrichtungen und unabhängig voneinander sind“, teilt die Kliniksprecherin mit. Das hatten wir auch nie anders berichtet.
Die Zentrale Notaufnahme der Klinik diene zur Erstversorgung akuter, schwerwiegender Erkrankungen sowie Verletzungen bei einem Schlaganfall, Herzinfarkt, einer Blinddarmentzündung, Knochenbrüchen, Unfallverletzungen oder Verbrennungen. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst, auch Kassenärztliche Notfallpraxis genannt, sei die Vertretungspraxis niedergelassener Ärzte. Sie sei außerhalb der üblichen Praxissprechzeiten vor allem abends und am Wochenende für Menschen da, die mit ihren Beschwerden eigentlich zum Hausarzt gehen würden, aber nicht abwarten können oder möchten, bis die Hausarzt-Praxis wieder geöffnet hat. So schreibt die GRN.
Die Notfallpraxis sei zwar im ersten Obergeschoss der GRN-Klinik Schwetzingen untergebracht, werde aber bisher unabhängig von der Klinik durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) betrieben. Das ändere sich zum 1. August (wir berichteten ausführlich). Aufgrund der Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung, die Kassenärztliche Notfallpraxis in Schwetzingen zu verlagern, werden Patienten, die außerhalb der Praxisöffnungszeiten einen niedergelassenen Arzt aufsuchen möchten, an andere Bereitschaftsdienste der Region verwiesen. Aber: „Die Klinik Schwetzingen rechnet in dieser Übergangszeit mit einem erhöhten Patientenaufkommen und wird deshalb zeitweise vorsorglich mehr Personal für die Ersteinschätzung einsetzen. Dabei geht es nicht darum, einen eigenen Bereitschaftsdienst zu organisieren und zu etablieren, was nicht Aufgabe der Klinik ist, sondern Patientenströme gezielt zu lenken“, schreibt Frauke Sievers.
Akute Notfälle würden also selbstverständlich umgehend in der Klinik behandelt, Patienten, die von einem niedergelassenen Arzt weiterbehandelt werden könnten, an diesen verwiesen oder gebeten, sich über den Patientenservice des Bereitschaftsdienstes unter Telefon 116117 Hilfe zu holen. Die GRN-Leitung appelliert an die Vernunft jedes Einzelnen, abzuwägen, ob das Aufsuchen der Notaufnahme notwendig sei oder auch ein Besuch beim Haus- oder Facharzt möglich sei.
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