Fahrt in die Partnerstädte nach Bayern

Schwetzinger Redakteur unterwegs mit dem 9-Euro-Ticket - Die Tour beginnt

Von 
Andreas Lin und Vanessa Schwierz
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Empfang auf der Schwetzinger Motivbank: Stefan Rottenkolber (l.), der neue Städtepartnerschaftsbeauftragte im Schrobenhausener Rathaus, begrüßt den Gast aus der Kurpfalz. © Freitag-Mair

Schwetzingen. Unser Redakteur Andreas Lin besucht Schwetzingens drei Partnergemeinden mit der Bahn. Am Donnerstag, 30. Juni, begann für ihn die Reise nach Bayern am Schwetzinger Schlossplatz. Am Nachmittag kam er dort nach über 7,5 Stunden an. Abends bekam er einen Rundgang durch Schrobenhausen.

Der Freitag in Schrobenhausen

16.11 Uhr: Ich gebe auf - Verbindung unmöglich. Ich nehme ein Taxi.

15.44 Uhr: Die Odyssee geht weiter. Diese Bushaltestelle die mir in der DB-App angezeigt wurde, wird wohl schon seit drei Jahren nicht mehr bedient. Bin jetzt an den Bahnhof gelaufen. Die nächste Verbindung bringt mich genau an diese Haltestelle, an der ich eben lange gewartet habe - dort soll ich umsteigen.

14.57 Uhr: Der Bus hat deutlich Verspätung, schon 12 Minuten.

14.45 Uhr: Die Weiterfahrt von Schrobenhausen ins nur 15 km entfernte Karlshuld, die zweite Partnergemeinde von Schwetzingen in Oberbayern, gestaltet sich nicht so einfach wie gedacht. Wie gesagt 15 km. Am Vormittag hätte es 2:54 Stunden gedauert mit dem 9-Euro-Ticket, etwas später sogar 3:28 Stunden, gegen Mittag unter zwei Stunden - wie erwähnt für 15 Kilometer. Deshalb bin ich lieber in Schrobenhausen geblieben, weil ich eine Verbindung entdeckt habe, die sage und schreibe nur 25 Minuten vom Lenbachplatz in Schrobenhausen zur Kirche in Karlshuld braucht.

13:17 Uhr: Vor der Weiterfahrt nach Karlshuld-Neuschwetzingen ist Zeit für eine Mittagspause im bekanntesten Schrobenhausener Gasthaus Stief. Dort habe ich zufällig Alt-Bürgermeister Josef Plöckl getroffen. Er war in seiner Amtszeit entscheidend daran beteiligt, dass der Schrobenhausener Spargel heute solche überregionale Bedeutung genießt.

Vorher habe ich die Zeit genutzt, um bei den Kollegen von der Schrobenhausener Zeitung vorbeizuschauen. Sie haben gerade neue Redaktionsräume bezogen. Redaktionsleiter Matthias Petry erzählt mir alle Hintergründe der aktuellen Schrobenhausener Kommunalpolitik – der Inhalt bleibt aber unter Kollegen. In der aktuellen Ausgabe der Schrobenhausener Zeitung lese ich unter anderem, dass die Finanzen der Stadt Schrobenhausen etwas gelitten haben.

Andreas Lin im Gespräch mit Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner. © Lin

12.50 Uhr: Ich war jetzt eineinhalb Stunden beim neuen Bürgermeister Reisner. Er ist quasi der Corona-Bürgermeister, seit 2020 im Amt. Hat die Verwaltung schon ziemlich umgekrempelt. Schönes Projekt: Der Platz um das Rathaus wurde  umgebaut und ist jetzt komplett autofrei.

Morgens: Ich begann den Tag vergleichsweise entspannt mit einem Spaziergang entlang eben dieser Stadtmauer. Gleich treffe ich mich im Rathaus mit Bürgermeister Harald Reisner.

Reise nach Schrobenhausen am Donnerstag, 30. Juni

Abends: Der Freitag endete nach einem Stadtrundgang mit Kulturreferentin Claudia Freitag-Mair und dem neuen Städtepartnerschaftsbeauftragten Stefan Rottenkolber im Wirtshaus Stief beziehungsweise nach einem anstrengenden Tag früh im Bett in einem gemütlichen Hotzel an der historischen Stadtmauer Schrobenhausens.

Endlich geschafft: Nach über 7,5 Stunden ist Andreas Lin in Schrobenhausen angekommen. © Lin

15.43 Uhr: Ich bin im Hotel angekommen. Schnell frisch machen, denn dann treffe ich Vertreter aus Schrobenhausen.

15.25 Uhr: Ich bin in Schrobenhausen am Bahnhof angekommen. Taxen gibt es keine am Bahnhof. Ich steige in den Bus und fahre ins Hotel. 

Für eine Stippvisite beim höchsten Kirchturm der Welt bleibt trotz Verspätung keine Zeit © Lin

15.13 Uhr: Ich bin nun seit 7,5 Stunden unterwegs. Um 15.24 Uhr soll ich in Schrobenhausen sein.

14.45 Uhr: Ich bin in Augsburg angekommen. Der Zug von UIm in die bayerische Stadt war ziemlich voll, vor allem mit Urlaubern, die Richtung Wörthersee unterwegs waren. Ich traf außerdem einen Metallica-Fan, der in die Schweiz aufs Konzert wollte. Es wurde aber kurzfristig abgesagt, weil die Band Corona hat. Ansonsten bin ich fast pünktlich in Augsburg angekommen. Die Gastgeber in Schrobenhausen musste ich dennoch um eine weitere Stunde vertrösten.

13.56 Uhr: Zwischen Günzburg und Augsburg war bis eben auch noch ein Notarzteinsatz auf offener Strecke. Das hat das ganze wohl auch noch verzögert. Der Euro City ist gerammelt voll, ich muss im Gang stehen.

Andreas Lin sitzt im Zug nach Ulm. © Lin

13.18 Uhr: 19,90 Euro habe ich für den Euro City Richtung Klagenfurt bezahlt. Er sollte um 12.56 Uhr fahren. Erste Verspätungsangabe 4 Minuten, zwischenzeitlich 44 Minuten, jetzt noch 41 Minuten. Den Anschlusszug nach Schrobenhausen habe ich natürlich verpasst. Ankunftszeit jetzt etwa 15.30 Uhr, zwei Stunden später als geplant. Jetzt trinke ich erst mal ein Ulmer Gold Ochsen Original.

13.00 Uhr: Ich bin in Ulm angekommen - mit 27 Minuten Verspätung. Mein Anschlusszug nach Augsburg ist natürlich weg. Ich habe auf der Homepage der Bahn herausgefunden, dass man bei mehr als 20 Minuten Verspätung mit dem 9-Euro-Ticket auch einen schnelleren Zug nehmen kann. Man muss allerdings ein Ticket buchen und kann es nachher bei der Bahn einreichen. Hab ich gemacht.

11.39 Uhr: Mittlerweile heißt es in der DB-App "Anschluss voraussichtlich nicht erreichbar". Somit wird es noch eine Stunde später. Außerdem gibt es im Zug keine Klimaanlage. 

Auf den Bahnsteigen am Stuttgarter Hauptbahnhof ist viel los. © Lin

11.12 Uhr: Mit Verspätung geht es endlich weiter, ich habe einen Sitzplatz ergattert. Der Zug ist rappelvoll, weil wohl ein ICE in Richtung Ulm ausgefallen ist. Jetzt wird es eng, in Ulm noch meinen Anschlusszug zu bekommen. In der DB-App heißt es: "Anschluss voraussichtlich erreichbar." Weiter kommt hinzu, dass ich nun in der prallen Sonne sitze.

10.33 Uhr: Ich komme mit fünf Minuten Verspätung in Stuttgart an - es wird hektisch. Unmegen an Leuten sind unterwegs. Durch den Bahnhof-Umbau ist es sehr eng. Mein Zug nach Ulm wurde kurzfristig auf ein anderes Gleis verlegt. Um 11 Uhr soll es für mich weitergehen.

Die Tour von Andreas Lin beginnt am Schwetzinger Schlossplatz. © Lin

7.49 Uhr: Die erste Hürde zeigt sich bereits nach wenigen Minuten: Der Busfahrer wusste offensichtlich nichts von der Baustelle in der Mannheimer Straße in Oftersheim-Nord und fährt in die Sackgasse. Im Morgenverkehr gegen 8 Uhr muss er rückwärts rausrangieren und kennt die Umleitung nicht. Ein Fahrgast erklärt ihm den Weg. So habe ich nach nur wenigen Minuten eine Stunde Fahrzeit verloren. Denn in Heidelberg verpasse ich meinen Anschlusszug nach Mühlacker und dann nach Stuttgart. Jetzt fahre ich nach Karlsruhe und von dort nach Stuttgart.

7.46 Uhr: Los geht es am Schlossplatz Schwetzingen - sogar mehr als pünktlich. Erstes Etappenziel ist der Heidelberger Hauptbahnhof.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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