Schwetzingen. Drei Maibäume erfolgreich bewacht, zwei davon am nächsten Morgen aufgestellt. Mission erfüllt könnte man als Fazit der viertägigen Bürgerreise des Schwetzinger Fördervereins für Städtepartnerschaften nach Karlshuld und Schrobenhausen ziehen, die den rund 40 Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis nach dem anderen bescherte – sogar denjenigen, die schon häufiger in Oberbayern waren.
„Es war ein tolles Wochenende“, meinte etwa Marion Jacobs, als sie die Eindrücke Revue passieren ließ. Der krönende Abschluss waren dabei die beiden Maibaumaufstellungen in Karlshuld – zuerst auf dem Schwetzinger Platz im Ortsteil Neuschwetzingen und anschließend gegenüber dem Festplatz in der Ortsmitte. Letzteres war eine Premiere. „Der Höhepunkt war ohne Zweifel das gemeinsame Aufstellen des Neuschwetzinger Maibaums, ein überaus emotionales Ereignis mit besonderer Symbolkraft anlässlich des Jubiläums, für alle Beteiligten unvergesslich“, sagte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, der anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft nachgereist war.
Und die Gäste aus Schwetzingen waren nicht nur zum Zuschauen gekommen, fast alle wurden Teil des rund 50-köpfigen Teams, das nur mit Muskelkraft und mithilfe von sogenannten Scherenstangen die 30 Meter lange und etwa eine Tonne schwere Fichte in die Höhe wuchteten. Von der Abholung bis zum fertigen Maibaum dauerte das einige Stunden und war ganz schön anstrengend. Das konnte OB Pöltl bestätigen, der kräftig mit Hand anlegen musste. Auch für einige der Schwetzinger Damen war eine Scherenstange reserviert.
Und weil in Bayern das Maibaumklauen eine besondere Tradition hat, bekam die Schwetzinger Gruppe in der Nacht zuvor die ehrenvolle Aufgabe, die drei Bäume zu bewachen – auch den Schwetzinger Kindermaibaum, der an diesem Freitagnachmittagaufgestellt wird . Über 20 Teilnehmer stellten sich dieser Herausforderung, der harte Kern hielt bis zum Morgengrauen durch und behielt die Bäume (fast) immer im Auge. „Damit auch ja nix passiert“, meinte Jens Rückert augenzwinkernd beim Beobachtungsrundgang, während drin neben der Videoüberwachung vor allem der Zapfhahn lief.
Schwetzinger auf Volksfest in Karlshuld
Bereits am Freitag waren die Schwetzinger in Karlshuld angekommen und wurden beim großen Donaumoos-Volksfest von ihren Freunden mehr als gebührend und überaus herzlich empfangen. Wer sich allerdings auf einen gemütlichen Abend im Festzelt eingestellt hatte, hatte Pech. Schon nach wenigen Takten stand das ganze Festzelt auf den Tischen.
Der wenige Kilometer entfernt liegenden zweiten oberbayerischen Partnerstadt Schrobenhausen wurde am Samstag ein Besuch abgestattet. Nach Stadtführung und der Besichtigung des Europäischen Spargelmuseums sowie des Pflegschlosses ging es vor die Tore der Stadt auf den Hof der in Schwetzingen bestens bekannten ehemaligen Spargelkönigin Martina Reichhold. Neben dem Milchvieh und den Hühnern waren die Schwetzinger vor allem vom schmackhaften lila Purpurspargel beeindruckt, den die Reichholds anbauen.
Nach Ausflügen unter anderem nach Neuburg/Donau und Abensberg ging es wieder zurück nach Karlshuld zum Volksfest und den Maibaum-Zeremonien, wo alte und neue Freundschaften gepflegt wurden. Das Fazit von OB Dr. René Pöltl spricht für alle: „Diese Partnerschaft passt inhaltlich und menschlich perfekt und sie lebt. Danke Karlshuld!“ Und an diesem Wochenende kommt es ja schon zum Wiedersehen in Schwetzingen.
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