Wohnprojekt

Senioren sollen sich in Schwetzingen wohlfühlen

In den „Schwetzinger Höfen“ entsteht ein besonderes Wohnprojekt für ältere Menschen.

Von 
Andreas Lin
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Der zweite Bauabschnitt der "Schwetzinger Höfe". © Epple

Schwetzingen. Der zweite Bauabschnitt der „Schwetzinger Höfe“ steht in den Startlöchern. Der Bebauungsplan ist vom Gemeinderat genehmigt, der Bauantrag ist gestellt. Wenn alles glattläuft, können die Arbeiten ab dem Spätjahr beginnen. Und dieser zweite Baustein des Neubaugebiets auf dem ehemaligen Gelände der Firma Pfaudler an der Scheffelstraße nimmt das Thema Generationen voll auf. Denn dort soll nicht nur eine neue Kindertagesstätte entstehen, sondern auch die Älteren in der Gesellschaft sollen dort eine Heimat finden. „Servicewohnen“ heißt der charmante Begriff für dieses Projekt, das am Donnerstag, 22. Mai, 18 bis 20 Uhr, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Wir haben uns vorab mit Sabine Scheltwort, Geschäftsführerin des Projektentwicklers Epple, unterhalten. Denn sie hatte Idee für dieses Vorhaben, das in Schwetzingen erstmals umgesetzt wird. „Die neue Form des Wohnens im Alter“ heißt der Slogan, der Menschen ab 60 ansprechen soll.

„Schwetzinger Höfe“ als neues Paradies für ältere Menschen

Scheltwort gehört selbst der sogenannten Boomer-Generation an, die quasi an der Schwelle zu diesem Lebensabschnitt steht. Deshalb war ihr der Begriff „Betreutes Wohnen“ ein Dorn im Auge. So entstand die Idee vom aktiven Mitgestalten eines Wohnprojekts. „Wie wird man gut alt?“, das war die Grundsatzfrage, die künftig in einem Gebäude mit Zwei- und Dreizimmerwohnungen münden soll. „Wir stellen uns das wie ein kleines Dorf vor“, sagt die Geschäftsführerin.

Denn soziale Kontakte spielten gerade im Alter eine wichtige Rolle. „Elyse“ hat die Firma Epple das Projekt getauft, der Name leitet sich vom Begriff Elysium ab, das in der griechischen Mythologie so etwas wie die Insel der Seligen oder das Paradies bedeutet. „Das steht für Freunde und Freundschaft“, sagte Sabine Scheltwort.

Möglichst lange selbstständig bleiben

„Elyse“ stehe für individuelle Services für mehr Komfort und Leichtigkeit, für das Aktivbleiben, die Gesundheit fördern und das Leben genießen, für Gemeinschaft, Komfort und Lebensfreude und das Miteinander erleben, sich wohlfühlen und Kraft schöpfen. „Wir wollen die Menschen darin unterstützen, möglichst lange selbstständig und eigenverantwortlich zu bleiben“, betont Scheltwort.

Die Gemeinschaft spielt bei diesem Projekt eine große Rolle. Dafür werden eigens Räume geschaffen, in denen Kurse, Sportangebote wie Fitness oder Tischtennis und gesellige Zusammenkünfte stattfinden können. Die Außenanlagen bieten Flächen zur Begegnung und sind an den Quartierpark angeschlossen. Gemeinsam spielen, kochen, tanzen, singen, frühstücken, Filme schauen, laufen - die Möglichkeiten seien vielfältig. „Und jeder kann sich einbringen“, erklärt Sabine Scheltwort. Auch dafür sei der Infoabend am Donnerstag schon gedacht: „Wir wollen hören, was sich die Schwetzinger vorstellen.“

Die Buchstaben des einstigen Pfaudler-Schriftzugs sind auf dem Gelände verteilt. Im Hintergrund ist der bereits vollendete erste Bauabschnitt zu sehen. Auf der Brachfläche davor beginnen ab Herbst die Arbeiten für fden zweiten Abschnitt. © Andreas Lin

Die baulichen Basics sind dabei ganz naheliegend: „Die wenigsten Menschen wohnen barrierefrei.“ Das wird beim Projekt „Elyse“ logischerweise so sein, beispielsweise breite Türen, begehbare Duschen, keine Schwellen und Stolperfallen. Und wenn der Unterstützungsbedarf größer wird, stehe der Betreiber beratend und helfend zur Seite - mit modularer Unterstützung nach Bedarf. „Jeder kann entscheiden, wie er es gerne hätte.“

Dazu gehört etwa die Organisation eines Reinigungsdienstes oder Einkaufsservices, es gebe eine Zusammenarbeit mit einem Pflegedienst, ein 24-Stunden-Notruf kann ebenso eingerichtet werden wie eine automatische Sturzerkennung, auch Arztbegleitung ist möglich. Äußerst vorteilhaft für die medizinische Versorgung ist zudem, dass in direkter Nachbarschaft ein Ärztehaus und Gesundheitszentrum entsteht. „Wir haben schon viele Anfragen, aber einige Flächen sind noch frei“, berichtet die Geschäftsführerin.

Schwetzingen für Pilotprojekt gut geeignet

Die weiteren Vorteile der Wohnlage: Die grüne Mitte der „Schwetzinger Höfe“ sei nur wenige Schritte entfernt, die Einkaufsmöglichkeiten einen Steinwurf. Und auch die Innenstadt ist gut zu erreichen. „Deshalb ist Schwetzingen für dieses Pilotprojekt so gut geeignet“, sagt Sabine Scheltwort. Baubeginn soll Ende des Jahres 2025 sein, mit einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren wird gerechnet. Was die Wohnungen kosten werden, konnte sie noch nicht sagen. Viele weitere Details gibt es aber beim Infoabend am 22. Mai, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.

Anmeldung unter https://www.elyse-servicewohnen.de/

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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