Das Wichtigste in Kürze
Kultband Shakatak begeistert mit einem Jubiläumskonzert zum 45-jährigen Bestehen in der Schwetzinger Wollfabrik. Mit Tanz vor der Bühne und Trillerpfeifen verleihen die treuen Fans ihrer Begeisterung Ausdruck.
Schwetzingen. Die englische Funk-, Jazz- und Pop-Band Shakatak gastierte im dritten Jahr in Folge in der Schwetzinger Wollfabrik.
1980 gegründet, stehen Keyboarder und Bandchef Bill Sharpe, Sängerin, Flötistin und Bongo-Spielerin Jill Saward, Bassist George Anderson und Schlagzeuger Roger Odell, in Schwetzingen verstärkt durch Backgroundsängerin und Saxofonistin Jacqui Hicks, somit schon seit viereinhalb Jahrzehnten auf der Bühne.
Spätestens seit ihrem bisher wohl bekanntesten Stück „Down On The Street“ aus dem Jahr 1984 sind sie in Deutschland auch einem großen Publikum ein Begriff. Dass die Bandmitglieder nicht ein bisschen von ihrem Können verloren haben, stellten sie unter Beweis. Und sogar zwei neue Songs hatten sie im Gepäck.
Meister des wohl „jazzfunkyiesten“ Pops erobern Schwetzingen
Musik von Shakatak – etwas für die Massen? „Vielleicht“, mag die Antwort darauf lauten. Denn die Meister des wohl „jazzfunkyiesten“ Pops, den man sich vorstellen kann, sind Ausnahmemusiker. Bedenkt man das so weit zurückliegende Gründungsdatum der Truppe, kann man sagen, dass es offensichtlich stimmt, dass Musik jung hält. Mit viel Spielfreude, großem musikalischen Können und jeder Menge guter Laune steckte Shakatak das Publikum schnell an, das nicht nur von Nah, sondern auch von Fern für ihre musikalischen Helden angereist war.
Im Gepäck hatte Shakatak das CD-Jubiläumsalbum „45th Anniversary Collection“ – ein „Best-of“ mit 30 Songs, darunter auch die zwei neuen. Wippten schon zu Beginn des Konzertes die Füße mit, ging es nach der Pause erst richtig zur Sache, als zur Einstimmung Bassist George Anderson allein die Bühne betrat und mit einem Solo, das sich gewaschen hatte, Lust auf mehr machte. Zu Songs wie „Night Birds“ oder „Without You“ wurde vor der Bühne getanzt.
Bandleader Bill Sharpe kündigte dann einen der beiden neuen Titel „I’ve Got A Good Feeling“ und „Take A Chance On Love“ an, der von den Zuschauern sicht- und hörbar goutiert wurde. Darauf folgte ein ganz besonderes Stück. „Nun kommt, als Kontrast dazu, unser allererster eigener Song“, kündigte Sharpe an. „Steppin“ hätte viele „Gaps“, also kurze Pausen. Früher seien bei Konzerten dann Trillerpfeifen genutzt worden, die die Band gleich mitgebracht hatte und an das Publikum verteilte.
Trillerpfeifen in Schwetzingens Wollfabrik als Zeichen der Begeisterung
Der Bandleader hätte aber seine eigene mitgebracht und verriet, wie gewöhnlich auf Englisch: „Die habe ich seit der Fußball-Weltmeisterschaft in Großbritannien im Jahr 1966, wo ich sie benutzt habe.“ Ein Insider und humorvoller Seitenhieb, denn, die Fußballfans werden sich erinnern, in diesem Jahr holte sich England den Titel, als es im Finale gegen Deutschland antrat und durch ein „Wembley-Tor“ gewann – also einem ziemlich umstrittenen Lattentreffer, bei dem der Fußball nach dem Aufprall nach unten sprang und man bis heute nicht sicher sein kann, ob und wie weit er über der Torlinie war. Doch das tat der guten Laune keinen Abbruch.
Trillerpfeifentöne waren weithin zu hören. Selbst nach dem angekündigten letzten Musikstück konnten die Fans nicht genug bekommen und forderten eine Zugabe. Nach einem launigen „Another song, are you crazy?“, also „Noch ein Lied, seid ihr verrückt?“, spielte Shakatak ihren Welthit „Down On The Street“, in das geschickt andere große Songs wie „Get Up Sex Machine“ von James Brown oder der Funk-Klassiker „Oops Up Side Your Head“ von „The Gap Band“ eingeflochten wurden.
Bill Sharpe blickte beim definitiven Konzertende mit strahlendem Lächeln in die Runde und meinte, die Nähe des Publikums, die Wollfabrik und Stadt wertschätzend auf Deutsch: „Schwetzingen? Wunderbar!“
Danach gaben sich die Musiker im Foyer gewohnt publikumsnah, wo die Gäste nicht nur CDs und Fanartikel erwerben, sondern auch in den direkten Austausch mit ihren Idolen gehen und Artikel signieren lassen konnten.
Besucher loben Shakataks tolle Mischung aus Jazz, Funk und Pop
Besucher Michael Stauch aus Eppelheim, der beim Tanzen der Erste war und so das Eis brach, meinte: „Ich höre und liebe die Musik von Shakatak seit Mitte der 1980er Jahre. Es ist einfach eine tolle Mischung aus Jazz, Funk und Pop und für mich die perfekte ‚Gute-Laune-Musik‘“, worauf er humorvoll verriet: „Auch wenn ich keinen einzigen Songtitel nennen könnte.“
Rainer Schmitt und Begleiterin Steffi aus Bensheim gaben zu Protokoll: „Auch wir sind Fans von Anfang an.“ Es seien großartige Musiker, damals genau wie heute. Wollfabrik-Chef Joachim Schulz freute sich über den großen Zuspruch, den die Briten erfuhren und sagte: „Es ist einfach eine mega Band!“. Zum dritten Mal in seiner Event-Location zu Gast sei auch für das kommende Jahr ein Auftritt geplant.
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