Mannheim, Heidelberg, Rhein-Neckar-Kreis. Mehrere Personen sind in der Silvesternacht in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis durch Pyrotechnik verletzt worden. Nach Polizeiangaben brannten in Mannheim, Heddesheim, Altenbach und Sandhausen Autos, nachdem sie von Feuerwerk getroffen wurden. Insgesamt waren im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim zwischen 21 und 5 Uhr 327 Einsätze zu verzeichnen.
Dennoch zeigte sich Polizeipräsident Siegfried Kollmar mit der Gesamtsituation zufrieden: „Der Jahreswechsel hat sich für die Polizei in den letzten Jahren immer mehr zur Herausforderung entwickelt. Große Gruppen, die an neuralgischen Punkten feierten, forderten auch in diesem Jahr unseren Einsatzkräften viel Fingerspitzengefühl ab. Gemessen an der Anzahl der Personen und den bewältigten Einsätzen, können wir mit dem Verlauf der Silvesternacht zufrieden sein."
Nach einem eher ruhigen Start in die Silvesternacht stieg die Anzahl der Einsätze kurz vor dem Jahreswechsel deutlich an. So hielten vermehrt kleinere als auch größere Brände die Einsatzkräfte in Atem. Es fielen eine Vielzahl an Mülleimern und -containern sowie Grünbewuchs verschiedenen vorsätzlich und versehentlich gelegten Feuern zum Opfer.
Mit einsetzendem Regen gegen 0.30 Uhr reduzierten sich die Feierlichkeiten im öffentlichen Raum deutlich.
Viertausend Personen feiern im Bereich des Wasserturms in Mannheim
In Mannheim kam es vor allem im Bereich des Wasserturms zu einer größeren Ansammlung von Feiernden. Die Lage blieb dabei größtenteils ruhig. In der Spitze befanden sich etwa 4.000 Personen vor Ort. Gegen 2.40 Uhr kam es im Bereich der Innenstadt zu einer Auseinandersetzung zweier Gruppen in deren Verlauf eine Person mit einem Messer verletzt wurde. Ein Tatverdächtiger konnte festgenommen werden. Die Ermittlungen dauern an.
Im Laufe der Nacht wurden innerhalb der Waffen- und Messerverbotszone Mannheim 20 Schreckschusswaffen und ein Messer sichergestellt. Die Besitzer sehen nun Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz beziehungsweise gegen die Waffen- und Messerverbotszone entgegen. „Die Vielzahl der sichergestellten Waffen ist ein Ergebnis der Waffen- und Messerverbotszone und zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind", sagte Kollmar.
Theodor-Heuss-Brücke und Alte Brücke in Heidelberg gesperrt
Der Großteil der Feiernden fand sich rund um die Alte Brücke in Heidelberg ein. Hier kamen in der Spitze über 2.000 Personen zusammen. Aufgrund des großen Personenandrangs wurden die Alte Brücke sowie die Theodor-Heuss-Brücke gegen 23.45 Uhr für weitere Personen gesperrt. Die Sperrungen konnten bereits gegen 0.30 Uhr wieder aufgehoben werden, nachdem viele Personen in die Altstadt weiterzogen.
Drei Polizeibeamte durch Pyrotechnik verletzt
Auch im Rhein-Neckar-Kreis gestaltete sich die Lage für die Polizei vergleichsweise ruhig. In Hockenheim mussten Polizei und Feuerwehr kurz nach Mitternacht zu einem Brand in der 2. Industriestraße ausrücken. Hier gerieten mehrere Paletten mit Baumaterialien in Brand.
Durch einen fehlgeleiteten Böllerwurf wurde die Scheibe eines Pkw in Nußloch beschädigt. Die Ermittlungen hinsichtlich der Verursacher wurden durch das Polizeirevier Wiesloch übernommen. Im Bereich der Drehscheibe Walldorf kamen in der Spitze circa 250 Personen zusammen. Hier kam es immer wieder zu Ordnungsstörungen und den unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik durch vor allem jüngeres Publikum.
Im Rahmen der Einsatzmaßnahmen wurden drei Polizeibeamtinnen und -beamte leicht verletzt. Die Verletzungen entstanden durch fehlgeleitete oder gezielt gegen die Einsatzkräfte gerichtete Pyrotechnik sowie den Verdacht eines Knalltraumas. Es kam während des Einsatzes zu zwei Widerstandshandlungen/tätlichen Angriffen.
Kliniken in Mannheim macht Corona und Influenza mehr zu schaffen als Silvester
Atemwegsinfektionen haben den Kliniken zum Jahreswechsel mehr zu schaffen gemacht als die übliche Häufung von Verletzungen oder die Folgen von Alkoholmissbrauch. Das melden übereinstimmend das Universitätsklinikum ebenso wie das Theresienkrankenhaus und das Diako. „Alkohol, Verletzungen – die ganz normalen Verletzungsmuster, nichts Außergewöhnliches“ habe die Notaufnahme des Klinikums registriert, so Oberarzt Florian Kronbach.
„Weit angespannter“ sei die Situation in Hinblick auf Patienten mit Atemwegsinfekten, Corona und Influenza. Hier seien die Zahlen „weiterhin hoch“, und es gebe auch beim Personal Ausfälle. Von einer „sehr ausgedünnten Personaldecke“ wegen solcher Infekte spricht ebenso Dieter Schilling, Ärztlicher Direktor von Theresienkrankenhaus (TKH) und Diako.
Die Notaufnahmen beider Häuser hätten an Neujahr „nur die üblichen Probleme durch Alkohol und Verletzungen nach Schlägereien“ gehabt, „nichts Übermäßiges, normaler Durchschnitt“, so Schilling, und im TKH etwas mehr Schlägerei-Folgen als im Diako. Corona und andere Atemwegsinfekte hätten aber bereits seit Wochen „Auswirkungen auf den Betriebsablauf“, weil auch zum Jahreswechsel viele Hausärzte nicht da seien. „Da geraten wir an Grenzen“, so Schilling. „Die Impfung macht nach wie vor Sinn“, ergänzt daher Kronbach.
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