Tafelladen „Appel + Ei“

Spendenaktion in Schwetzingen: Freundeskreis unterstützt lokale Projekte

Eine Gruppe von Freunden hat eine neue Tradition eingeführt, bei der sie anstelle von Geschenken Geld sammeln und es an regionale Projekte spenden. Sie möchten damit dazu inspirieren, ihre Traditionen zu überdenken.

Von 
Noah Eschwey
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Vor erschreckend leeren Regalen übergeben Lothar Harant und Patrizia Knapp (r.) im Tafelladen einen kleinen Umschlag an Alisse Pljevljak. © Eschwey

Schwetzingen. „Was soll man Menschen schenken, die alles haben, was sie brauchen?“ Diese Frage kennt fast jeder. Auch im Freundeskreis von Lothar Harant und Patrizia Knapp war es jahrelang ein Thema: „Da schenkst du wieder hier eine Flasche Wein oder dort einen Blumenstrauß, aber eigentlich nichts, was dem anderen wirklich hilft.“ Daher habe sich die Gruppe, die aus zehn Personen besteht, eine neue Tradition überlegt. Anstelle des typischen Präsents sammle die Gemeinschaft über das Jahr hinweg Geld, welches dann an regionale Projekte gespendet werde.

Ganz zur Freude von Alisse Pljevljak, eine Mitarbeiterin des Schwetzinger Tafelladens „Appel + Ei“, denn sie darf an diesem Tag 500 Euro entgegennehmen: „Das ist so unglaublich wichtig, gerade in den inflationsgetriebenen Zeiten.“ Sie sei dankbar für jede Unterstützung, die es seitens der zivilen Bevölkerung gebe.

1000 Euro zusammengekommen

Doch nicht nur der Tafelladen profitiert von der Idee. Insgesamt erreiche die Gruppe eine jährliche Spendensumme von 1000 Euro. Die langjährigen Weggefährten, die sich scherzhaft „SchwetzKeBrüWöMil-Of“ nennen – passend zu den Anfangsbuchstaben der Heimatorte – spenden gleich an zwei Aktionen. So gehe die gleiche Summe an den Sozialverein „Die Brücke“. „Wir achten bewusst darauf, nur an regionale Projekte zu spenden“, erklärt Harant. Zwar wisse er, dass bei großen Organisationen auch die Verwaltung wichtig sei. Trotzdem wolle der Freundeskreis, dass das Geld vollumfänglich bei den Betroffenen ankomme. „Das können wir nur bei lokalen Hilfsangeboten versichern.“

Kommentar Eine wirkliche Freude bereiten

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Es gehe nicht darum, sich selbst zu beweihräuchern, versichert Harant. „Wir möchten einfach auf unser Konzept aufmerksam machen.“ So gebe es bestimmt viele Freundeskreise und Familien, für die das Schenken eher lästig sei. Diese Menschen wolle Harant inspirieren, jahrelange Geschenktraditionen zu überdenken. „Anstatt sich immer wieder die gleichen 50 Euro hin- und herzuschieben, könnte man es denen geben, die es wirklich brauchen“, schlägt Knapp vor.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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