Schwetzingen. Von Stefan Kern
Der Kontakt zur Wirtschaft innerhalb Schwetzingens, das betonten Bürgermeister Matthias Steffan und die Wirtschaftsförderin Jasmin Karabegovic beim Unternehmerfrühstück, sei unverzichtbar. Der Erfolg der Stadt hänge sehr eng mit dem Erfolg der Wirtschaft zusammen. Weshalb Netzwerke zwischen Rathaus und der Wirtschaft, aber auch zwischen den einzelnen Unternehmen eminent wichtig seien. In den Augen Steffans gilt: „Je enger und stärker das Netzwerk, desto mehr trägt es.“
Der Erfahrungsaustausch, das Wissen und Lernen vom anderen, verbreitere die Perspektive und im besten Fall die Resilienz, also die Fähigkeit auf Schwierigkeiten effektiver reagieren zu können. Im Vergleich zu einem Einzelnen könne in einem Netzwerk deutlich mehr Wissen gespeichert werden und genau das kann am Ende allen zum Vorteil gereichen. Der Tenor unter den sicher 50 Teilnehmern war denn auch klar. Die Begegnungsgelegenheit Unternehmerfrühstück ist wichtig.
Mitarbeiter als höchstes Gut
Dieses Mal wurde für den Treffpunkt Decathlon auserkoren. Nach einem ersten Frühstücksgang präsentierten Mitarbeiter des französischen Sportartikelherstellers und Händler rund um den Decathlon-Lagerleiter vor Ort, Christopher Rausch, Logistik-Leader Deutschland Dominik Tusch und dem neuen CEO Decathlon Deutschland, Arnaud Sauret, das Unternehmen, das sich in den vergangenen zehn Jahren enorm entwickelt habe. Angefangen habe man in Schwetzingen im Jahr 2013 mit rund 30 000 Quadratmeter. Mittlerweile umfasse das Decathlon-Areal 550 000 Quadratmeter. Damit, davon war Tusch überzeugt, sei man den Herausforderungen der kommenden Jahre gewachsen.
Ähnlich die Entwicklung der Mitarbeiter: Anfangs waren im Decathlon-Standort Schwetzingen rund 100 Leute beschäftigt, jetzt sind es 710. Immer wieder betonten die Führungskräfte die Bedeutung der Mitarbeiterpflege. Zusammenhalt und Teamgeist scheinen hier keine hohlen Phrasen zu sein. Die Bilanz erschien den Besucher des Unternehmerfrühstücks jedenfalls sehr beeindruckend. Mitarbeiter, das scheint Decathlon zu wissen, sind das wichtigste Kapital des Unternehmens, was dann auch eine entsprechende Behandlung erfordere. Rausch und Tusch sprachen denn auch immer wieder von Mechanisierung und nicht von Automatisierung. Heißt, egal, was hier an Maschinen stehe, entscheidend sei der Mensch, der sie bediene. Ein Eindruck, der sich bei einer Führung verfestigte. Klar übernehmen Roboter die schweren Arbeiten – Regale kommen zu den Mitarbeitern, nicht umgekehrt, die Verpackung läuft automatisch und die transportierenden Maschinen wissen auch stets, wo welches Produkt ist. Aber am Ende hat der Mensch den Überblick und die Verantwortung.
Gute Noten für die Verwaltung
Betont wurde auch der Umweltgedanke, der bei Decathlon immer wichtiger zu werden scheint. Nichts mehr wegwerfen, sondern reparieren und wieder in den Warenkreislauf eingliedern oder umfassend recyceln. Unternehmen müssten ihre Verantwortung annehmen, und zwar aus eigenem Interesse. Gerade ein Unternehmen, das sich dem Sport verschrieben habe, könne die Natur unmöglich egal sein.
Nach der Führung durch den beeindruckenden Unterbau des Sporthandels kamen die Gäste wieder im Versammlungsraum zusammen und es setzte ein, was Steffan und Karabegovic nur zu gerne sahen – das Gespräch. In lockerem Rahmen entspann sich beim zweiten Frühstück ein Austausch, der in Bezug zur Stadt übrigens einen auffallend erfreulichen Ton annahm. Gab es für Schwetzingen und das Tun der Verwaltung hier doch überwiegend gute Noten. Die Wege seien kurz und die Stadt tue ihr Möglichstes, und zwar schnell. Das, so sagt es Tusch, sei mehr als an manch anderen Standorten. Und auch die anderen Unternehmer schienen diese Einschätzung zu teilen. Das Unternehmerfrühstück war diesbezüglich ein Baustein in diesem Tun. Und zwar, so Rausch, kein ganz unwichtiger.
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