Schwetzingen. Leben pur war auf dem Schlossplatz angesagt: Bei schönstem Frühsommerwetter waren die Restaurants – erwartungsgemäß – am Freitagabend voll besetzt. Aber es gab noch viel mehr: Musik und im Freien, vor dem Palais Hirsch. Es spielte das Cool Cats Orchestra, eine 15köpfige regionale Bigband unter der Leitung von Rick von Bracken, einem Profimusiker mit Hauptinstrument Saxofon.
Auf dem Programm stand Swing aus den 1930er und 1940er Jahre, eine Musikrichtung, deren Rhythmen damals schon zum Tanz aufforderten. Unterstützung kam durch die Heidelberger Initiative „Dance for Democracy“, eine Gruppe junger Leute, die eifrig, fröhlich und gekonnt Boogie und Swing tanzten und so die Umstehenden zum Mitmachen motivierten. Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Schlossplatz in ein buntes Tanzparkett verwandelt!
Swing bringt den Schlossplatz in Schwetzingen zum Tanzen
Mit Stücken wie „In the Mood“ und der vertonten Telefonnummer „Pennsylvania 6-5000“ von Glenn Miller, dem heißen Song „Fever“ von Eddie Cooley und John Davenport, „Sing, sing, sing“, das Benny Goodman berühmt machte, und „Hey! Ba-Ba-Re-Bop“ von Lionel Hampton war es fast unmöglich, ruhig sitzen zu bleiben, zumal Klaus Meggle und Pianistin Claudia Böhmer als Sänger die Stimmung noch anheizten und Moderator Meggle seine Ansagen informativ, amüsant und kurzweilig gestaltete.
Musikalisch kam auch das eine oder andere feurige Solo der Trompeter Steffen Dix, Reiner Markheiser und Felix Auerbach hinzu. Zum vollen Bigband-Sound gehören natürlich auch die Saxofone, hier gespielt von Wolfgang Mohr, Mark Becker, Franziska Pertzborn und Claudia Lohmann sowie Bigbandleader Rick von Bracken. Ein weiteres Muss sind auch die Posaunen, die Philip Hetzelt und Tobias Munk spielten.
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
Den Bass zupfte Ansgar Schmitt, für den richtigen Takt sorgten stets Drummer Georg „Puba“ Hromadka und Sascha Andes an den Congas. Nach etwa zwei Stunden war der Abend auf dem „Swinging Schlossplatz“ zu Ende. Zugaben wurden gewünscht und die Band spielte „Macky Messer“ von Kurt Weill in deiner deutschen Fassung. Die Stimmung war immer noch so gut, dafür bedankte siech die Band mit einer zweiten Zugabe: „When the Saints go marching in“.
„Swing for Democracy“ will mit Musik für Demokratie und Vielfalt einstehen
„Dance for Democracy“ ist ein Zusammenschluss von parteiunabhängigen Menschen, die sich Swing und Tanz für Demokratie, Vielfalt und ein starkes Miteinander auf die Fahne geschrieben haben. Es ist keine feste Organisation, sondern „eine Gruppe enthusiastischer Swing-Tänzer“, Privatpersonen, die durch Tanz eine spannende, fröhliche Alternative zu traditionellen Demonstrationen schaffen wollen. „Gemeinsames Erleben verbindet – auch über die Tanzfläche hinaus“, so das Pamphlet, das Julia Stefan und Christian Schmidt auf dem Schlossplatz verteilten.
Dieses Event jetzt am Freitagabend war der diesjährige Auftakt der Schlossplatzjazz-Reihe. Jeden Freitag von 19 bis 21 Uhr gibt es wieder Live-Jazz, der von der Schwetzinger Jazzinitiative organisiert wird. Wie immer war das Open-Air-Konzert kostenlos, aber natürlich freuten sich die Musizierenden und auch die Tanztruppe über Spenden.
Schlossplatzjazz ist geplant bis Mitte August. Bei der nächsten Veranstaltung am Freitag, 23. Mai, präsentiert die Soulfood Band mit Silke Hauck Jazz, RnB und Pop – man darf annehmen vom Feinsten.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-swing-for-democracy-auf-dem-schlossplatz-in-schwetzingen-_arid,2304953.html