Eigentlich gibt es in jeder Stadt Besonderheiten bei Straßenverläufen, Hausnummern, Schildern und Bezeichnungen – so auch in Schwetzingen. Da gehören Gebäude zu einer Straße, obwohl ihr Eingang in einer anderen liegt. Oder Hausnummern die nicht in einer nachvollziehbaren Reihenfolge liegen. Vermutlich werden Briefträger, Paketboten und Lieferdienstfahrer davon ein Klagelied singen können – besonders im Wohngebiet Schälzig, aber auch woanders.
Eine Kuriosität befindet sich aber nicht dort, sondern in der Oststadt. Denn der Kurpfalzring fängt nicht bei Hausnummer 1 an, sondern ab der Bruchhäuser Straße erst bei der Nummer 14 – auf der ungeraden Seite sogar erst bei 33. Die Nummern 2 bis zwölf und 1 bis 31 existieren nicht.
Strat an Scheffelstraße geplant
Daran ist aber weder ein verstrahlter Planer schuld noch ein betrunkener Bautrupp, sondern die städtebauliche Entwicklung. Denn ursprünglich sollte der im August 1955 als solcher getaufte Kurpfalzring an der Scheffelstraße beginnen.
Doch die Straßenführung wurde Anfang der 1960er Jahre durch den Bau des Hebel-Gymnasiums unterbrochen. Und zu diesem Zeitpunkt waren eben schon viele Hausnummer im restlichen Straßenteil vergeben. Aber einen Teil des einstigen Kurpfalzrings gibt es noch – nur heißt der Abschnitt zwischen Goethe- und Scheffelstraße seit 1961 bis heute Nikolaus-Lenau-Straße. Alte Aufzeichnungen besagen, dass der Kurpfalzring bis zur Kurfürstenstraße hätte führen sollen – das verhinderte der Brückenneubau.
An deren Abfahrt endet der Kurpfalzring in einer Sackgasse mit der Nummer 105, die eigentlich nur die Nummer 74 wäre.
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