Evangelische Kirchengemeinde - Wenn die Pfarrerin zur Konfirmation hinter einer Bar steht

Was Jesus mit leckeren Cocktails zu tun hat

Von 
zg
Lesedauer: 
Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen bei der Konfirmation: Sie gibt Cocktails an die Konfirmanden und ihre Angehörigen aus. © Sibylle Wegner Fotografie/ Kira Heid

35 junge Menschen sagten bei der Konfirmation der evangelischen Kirchengemeinde „Ja“ zu ihrem Glauben. In vier ebenso festlichen wie unkonventionellen Gottesdiensten die Jugendliche in der evangelischen Stadtkirche konfirmiert worden. Dafür hatte Pfarrerin Franziska Beetschen ein völlig neues Format konzipiert: Eine Mischung aus Stationen und einer festlichen Einsegnung in der Kirche.

Zunächst durchliefen die Jugendliche mit ihren Familien und Gästen drei Stationen im Lutherhaus: An einer wurde Tauferinnerung gefeiert, an der zweiten gab es eine Ausstellung mit den Ergebnissen aus der einjährigen Konfirmandenzeit, und an der dritten konnten die Angehörigen Fürbitten für die anschließende Segnung sowie ganz persönliche Segensworte für die Konfirmanden formulieren.

Danach stand ebenfalls im Lutherhaus die Predigt auf dem Programm: Pfarrerin Beetschen hielt diese nicht von der Kanzel aus, sondern stand hinter einer Cocktailbar. Bei ihrer Ansprache über Glaube, Liebe und Hoffnung entdeckte sie nicht nur traditionelle Glaubenssätze ganz neu – parallel dazu mixte sie auch für jeden Konfirmanden einen alkoholfreien Cocktail, den „Signature Drink Gottes“.

Mehr zum Thema

Evangelische Kirchengemeinde

Junge Menschen im Gottesdienst eingesegnet

Veröffentlicht
Von
mb
Mehr erfahren
Kirchengemeinden

Jüngste entdecken die Bibel

Veröffentlicht
Von
zg
Mehr erfahren

Bei ihrer Auslegung der biblischen Geschichte von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus Wasser zu Wein verwandelte, erklärte die Pfarrerin: „Wo Jesus ist, da gibt es Grund zum Feiern. Wo Jesus ist, da gibt es keine Verbotsreligiosität, sondern Luft zum Atmen und Lust aufs Leben!“

Pfarrer Steffen Groß steuerte am Piano stilechte Barmusik zu dieser besonderen Art der Predigt bei. Während die Angehörigen bereits in der benachbarten Kirche Platz nahmen, stießen Konfirmanden und Pfarrer auf die gemeinsame „Konfizeit“ an.

Höhepunkt der Konfirmation waren dann die feierlichen Einsegnungen in der Stadtkirche, die die Pfarrer Beetschen und Groß, Diakonin Rothe und viele ehrenamtliche Mitarbeiter gemeinsam vornahmen. Neben den persönlichen Segensworten für die jungen Leute stand dabei die Musik besonders im Mittelpunkt: Neben Kantor Detlev Helmer wirkten der Gospelchor des Kirchenbezirks sowie Gaby Schneider und Jürgen Ferber mit ihrem Sologesang mit und brachten die Gemeinde zum Swingen und Mitklatschen.

Am Ende eines Konfirmandenjahrgangs, der einmal mehr durch pandemiebedingter Einschränkungen geprägt war – unter anderem konnten zwei der drei geplanten Freizeiten nicht stattfinden – fiel Beetschens Fazit dennoch rundum positiv aus: „Konfirmation bedeutet Stärkung. Die Konfis sind in all dem Hin und Her unfassbar stark gewesen.“ zg

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung