Das anfängliche „Mal schauen, ob jemand kommt“, das Barbara Schwalbe vom Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung sagte, kehrte sich schon wenig später in ein sehr zufriedenes „So schön, dass derart viele Leute kommen“, um – obgleich es dieses Jahr weder Glühwein noch andere Leckereien zum direkten Verzehr beim vorweihnachtlichen Markt gab. „Das sind eigentlich die Dinge, die die Leute anziehen“, weiß Schwalbe aus Jahren ohne Pandemie, wenn im Hof der Katzenstation der weihnachtliche Markt mit vielen Gaben der Mitglieder und einem Bücherflohmarkt lockte.
Das Jahr 2021 geht damit in die Geschichte ein, dass viele Menschen auch ohne Glühwein und Co. den Tierschutz unterstützen und die Arbeit wertschätzen. Und niemand ging ohne eine Kleinigkeit vom Hof in der Zähringerstraße. Liebevoll gestaltete Türdekorationen und Adventskränze hatten ihre Liebhaber, die schon seit Jahren kommen: „Ich bin immer ganz früh da, weil ich dann noch die ganze Auswahl habe“, erzählte Heidrun Steglich und hielt dabei einen kleinen Kranz aus frischen Tannenzweigen mit traditionell rot-goldener Dekoration in der Hand. Für die Tür durfte es dann noch ein Gebinde aus Fichten-, Tannen- und Mistelzweigen sein, mit roter Schleife, versteht sich.
Glücklich unterhielt sich die Schwetzingerin mit Angelika Wallner vom Verein, die gerne auf das reichhaltige Angebot an teils sehr neuen Büchern hinwies und die hausgemachten Leckereien wie Eierlikör und Plätzchen anpries. Darin tat es ihr eine weitere Aktive des Tierschutzvereins gleich: „Der Eierlikör ist so lecker“, wusste Renate Lowe und kam darüber gleich mit einigen Besuchern ins Gespräch.
Barbara Schwalbe indes erklärte: „Derzeit sind viele der jungen Katzen, vor allem die Katzenbabys, die im Tierheim gewesen sind, vermittelt und etliche der übrigen Katzen in unterschiedlichem Alter vorgemerkt für ein neues Zuhause.“ Ein schönes Pärchen – Mutter Jule und Sohn Robin – zwei wunderschön getigerte Katzen, warten noch auf Vermittlung. Sie haben aber sicher gute Chancen, denn schon während des Marktes gab es ein paar Interessenten.
Schreibtisch statt Kaninchen
Während sich der Hof mehr und mehr füllte, sprach Schwalbe von einem Fall, wo ein Kaninchen abgebeben wurde mit den Worten: „Wo der Käfig stand, muss der Schreibtisch fürs Homeoffice hin.“ Das habe sie sehr geschockt, denn man sollte doch auch während der Pandemie sich bewusst sein, dass man ein Lebewesen anschafft, das es verantwortungsvoll zu hegen und pflegen gilt, auch wenn mit beruflichen Veränderungen zu rechnen ist. In den letzten Wochen wären vermehrt Kleintiere gebracht worden oder es wurde bereits angekündigt, diese ins Heim zu bringen, die wohl Anschaffungen aus der Lockdown-Phase waren und jetzt nicht mehr in die veränderte Lebenssituation passen.
„Sehr früh in diesem Jahr kamen auch einige Igel dazu, die gefunden wurden“, schilderte Schwalbe, dass die Stacheltiere aufgepäppelt und über den Winter gebracht werden. Während des Gesprächs schauen Nachbarn rein und kündigen an, Futter vorbeizubringen – das freut die Aktiven, zu denen seit der letzten Versammlung auch viele Junge gehören: „Nur Frauen“, sagte Renate Lowe, die sich auch ein paar männliche Helfer und Unterstützer wünschte.
Als habe er das gehört unterzeichnete Heinz Suser aus Hockenheim just in diesem Moment die Beitrittserklärung: „Ich stehe immer an Wochenenden und Feiertagen parat“, versprach er, sich um die Tiere in der Station und um kleinere hausmeisterliche Arbeiten zu kümmern. Da wurde ein Wunsch prompt erfüllt und sorgte für glückliche Mienen bei den aktiven Damen.
Gute eine Stunde vor dem Ende des Hofmarktes zeigte sich Canan Czemmel, Schriftführerin im Vorstandsteam, sehr zufrieden vom Zuspruch, von den Verkäufen – das Ranking der Beliebtheit zeigte die Plätzchen und den Likör an erster Stelle und schnell ausverkauft, danach die Bücher – sowie mit den vielen guten Gesprächen und einigen Spenden, die in die bereitgestellten Büchsen wanderten.
Kontakt: Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung, Zähringer Straße 19, Schwetzingen, info@tierschutzverein-schwetzingen.de, 0173/454 02 54, www.tierschutzverein-schwetzingen.de
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