St. Pankratius

Wer singt mit und ist bei einer bundesweiten Aktion dabei?

Kirchenchor startet tolles Projekt und sucht Sänger

Von 
Marcus Oehler
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Nach den Sommerferien beginnt der katholische Kirchenchor St. Pankratius Schwetzingen wieder mit den wöchentlichen Probestunden, jeweils mittwochs um 20 Uhr im Josefshaus. In diesem Jahr fällt der Start zusammen mit der bundesweit stattfindenden „Woche der offenen Chöre“. Das Projekt wird innerhalb des Förderprogramms „Kultur in ländlichen Räumen“ durchgeführt. Es wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Der katholische Kirchenchor St. Pankratius möchte sich daran beteiligen und lädt Neueinsteiger aller Altersgruppen zur ersten Probe nach den Ferien am Mittwoch, 13. September, ein. Die Vorstandsvorsitzende Sigrid Oehl, der Chorleiter Professor Dr. Stefan Zöllner-Dressler sowie alle Sängerinnen und Sänger freuen sich, allen Interessierten die Türen für die Singstunde um 20 Uhr im Josefshaus zu öffnen. Hier gilt das Motto: „Ganz wichtig bei uns ist, dass alle willkommen sind. Egal, ob Jung oder Alt, ob Anfänger oder erfahrener Chorsänger – jeder kann vorbeikommen und mitsingen!“ Auf dem Programm steht die „Missa in B“ von Robert Führer. In den anstehenden Wochen wird die in Latein gesungene Messe einstudiert, um diese im Hochamt am ersten Weihnachtsfeiertag zusammen mit Orchester- und Orgelbegleitung aufzuführen. Die „Missa in B“ ist eine wohlklingende, leicht singbare Komposition im Stil der Nachklassik und der Frühromantik.

Der in Prag geborene Robert Johann Nepomuk Führer (1807 – 1861) war ein böhmischer Organist, Komponist und Chorleiter. Bereits in jungen Jahren war er dort Sängerknabe am Veitsdom und entwickelte sich unter der Leitung vom Domkapellmeister Jan August Vitásek zu einem großen Kirchenmusiker. Schon mit 32 Jahren, unmittelbar im Anschluss an den Tod seines Dozenten, konnte er dessen leitende Funktion an der Kathedrale auf der Prager Burg übernehmen. Zu dieser Zeit entstanden dann auch seine bedeutenden Werke, allen voran die Pastoralmesse op. 150.

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In späteren Jahren, insbesondere an den Stationen außerhalb von Prag, nahm sein berufliches und auch privates Leben einen unsteten Verlauf. Durch ein unkoordiniertes Wanderleben geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und hatte darüber hinaus mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Auch seine Kompositionen waren von unterschiedlicher Qualität. Dennoch ist ihm mit der nun für das Fest der Geburt des Herrn ausgesuchten „Missa in B“ zweifelsohne eine Meisterleistung gelungen.

Robert Führer fand zu allen Zeiten große Beachtung. Er besaß nicht nur ein außergewöhnliches musikalisches Talent, er war auch ein Sprachgenie (neben Deutsch, Tschechisch und Ungarisch beherrschte er noch Latein, Italienisch, Englisch und Französisch). Der Leiter des Sudetendeutschen Musikinstituts, der Musikwissenschaftler Dr. Andreas Wehrmeyer, hält ihn sogar noch für unterschätzt und bereits im 19. Jahrhundert schreibt Franz Xaver Witt, der Gründer des Allgemeinen Deutschen Cäcilienvereins, dass „Führer eine kompositorische Fertigkeit und technische Gewandtheit im musischen Satz hat, wie man sie nicht leicht findet; damit vereinigt er eine bedeutende Leichtigkeit der Erfindung und einen natürlichen Fluss der Melodie, Eigenschaften, die immer für einen Komponisten einnehmen.“

Interessierte, die in der „Woche der offenen Chöre“ am 13. September verhindert sind, können auch irgendeinen anderen Mittwoch (jeweils um 20 Uhr im Josefshaus) als Schnupperstunde wahrnehmen, um den Chor kennenzulernen. Und wer sich dann der Chorgemeinschaft anschließt, darf sich bereits jetzt auf ein besonderes Ereignis freuen: Ein Auftritt an Weihnachten zusammen mit ausgewählten Solisten sowie Musikern des Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg. zg

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