Refill Station

Wo es in Schwetzingen jetzt kostenloses Trinkwasser gibt

Das Trinkwasser zum Nachfüllen gibt es seit vergangener Woche an an fünf Stellen in der Stadt.  Das Konzept ist deutschlandweit bekannt.

Von 
Nicolai Lehnort
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Die Schwetzinger Tourist-Information ist jetzt auch eine Refill Station für Trinkwasser: Oliver Engert (v.l.), Marvin Riedesser, Christine Drechsler und Maike Berkemeier zeigen Kundin Ursula Böckenhaupt wie es funktioniert. © Lenhardt

Schwetzingen. Kostenloses Trinkwasser zum Mitnehmen für jedermann, der seine eigene Flasche mitbringt. Das ist das Konzept hinter Refill Deutschland. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leitungswasser als Trinkwasser in den Köpfen der Menschen zu etablieren und dieses an so vielen Orten wie möglich gratis anzubieten: ob für Radfahrer, Jogger oder Passanten, die nach Erfrischung suchen. Deutschlandweit gibt es über 6000 Refill Stationen und Trinkbrunnen, in Schwetzingen sind es seit vergangener Woche fünf Stück.

Neu dazugekommen ist die Tourist-Information in der Dreikönigstraße. Christiane Drechlser, die dortige Leiterin, möchte einen Anlaufpunkt für Bürger und auch für Besucher der Stadt bieten. Gerade vor dem Hintergrund der heißen Sommertage und der anstehenden Tourismussaison will sie Radfahrern genauso wie Touristen einen Ort für kühle Erfrischung offerieren. „Auch eine Tourist-Info muss nachhaltig sein und das sind kleine Schritte, die wir alle beitragen können“, hebt sie besonders den Umweltaspekt hervor. Auch die städtische Klimaschutzmanagerin Maike Berkemaier betont den Aspekt: „Mit dem Befüllen der vorhandenen Flaschen möchten wir zur Müllvermeidung beitragen.“ Nach einem kleinen Umbau wird in der Anlaufstelle mit einer Sitzgelegenheit ein zusätzlicher Service angeboten. Das Trinkwasser – erhältlich mit Sprudel oder still – steht in einer Karaffe zum Verzehr vor Ort bereit.

Weitere Wasserfüllstationen in Schwetzingen

Neben der Tourist-Info kann kostenloses Trinkwasser in Schwetzingen auch im ebenfalls in der Dreikönig-straße befindlichen Modehaus Bräuninger, in der Mannheimer Straße im Café Klein Wohlig sowie bei An- und Verkauf Ochs sowie im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung am Schlossplatz abgefüllt werden.

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Geht es nach der Klimaschutzmanagerin Maike Berkemeier, dann ist das erst der Anfang: „Wir wollen an vielen Stellen in der Stadt solche Stationen schaffen.“ Oliver Engert vom Stadtmarketingverein peilt gar „ein flächendeckendes Netz“ an.

Die Einstiegshürden sind denkbar niedrig: Einrichtungen aller Art können auf der Internetseite refill-deutschland.de ein Formular ausfüllen und schon werden sie auf der dortigen Karte als Station gelistet. Erkennbar sind die Stationen an einem Aufkleber mit Wassertropfen und der Aufschrift Refill Station, der gut sichtbar an Fenster oder Tür angebracht werden soll, und auf der Website heruntergeladen werden kann. „Refill Station kann jeder werden“, bringt Drechsler es auf den Punkt.

In Sachen Trinkbrunnen – als Alternative zur kostenfreien Flüssigkeitsaufnahme – zeichnet die Landkarte in Schwetzingen ein überschaubares Bild. In der Stadt wird lediglich am Bahnhof gegenüber von Kaufland Trinkwasser aus dem Brunnen angeboten. „Wir sind im Rhein-Neckar-Kreis nicht gerade mit Trinkwasserbrunnen gesegnet“, stellt Berkemaier fest. Daher sei das simple Konzept von Refill eine Möglichkeit, mit wenig Aufwand und Kosten einen Beitrag zu leisten, denn: „Bis ein neuer Brunnen steht, ist es ein längerer Prozess.“

Das gilt wohl auch für die Bekanntheit der 2017 in Hamburg gestarteten Initiative. Wie Marvin Riedesser vom Kundenforum dieser Zeitung berichtet, werde „das Angebot noch nicht so oft wahrgenommen“. Dabei müssen die Durstigen nicht einmal unbedingt eine Wasserflasche bei sich tragen, auf der Website von Refill wird sogar ein Marmeladenglas als Behältnis genannt. „Damit ist bis jetzt aber noch keiner gekommen“, schmunzelt Riedesser.

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