Vom Alter her könnte der eine der Vater oder sogar schon der Enkel des anderen sein. Und doch verbindet Gerhard Stratthaus (79) und Danyal Bayaz (37) jetzt etwas ganz Besonderes: Sie sind oder waren Teil der baden-württembergischen Landesregierung im Amt des Finanzministers. Das hatte zumindest im Fall von Gerhard Stratthaus, der von 1998 bis 2008 das Amt bekleidete, durchaus Vorteile für die südliche Kurpfalz. Dass das Schloss und der Schlossgarten in Schwetzingen so gut dastehen hat da durchaus seine Ursache.
Klar, dass wir bei Gerhard Stratt-haus nachgefragt haben, wie er seinen Nachfolger findet? „Wir kennen uns leider noch nicht persönlich, aber ich würde mich freuen, wenn wir bald einmal die Gelegenheit für ein Gespräch hätten. Natürlich kenne ich ihn aus den Interviews und Presseerklärungen in der Zeitung“, sagt Stratthaus auf Anfrage unserer Zeitung.
Und was rät er dem aus Heidelberg stammenden und für den Wahlkreis Schwetzingen-Bruchsal im Bundestag sitzenden Grünen? „Der Finanzminister muss das Geld zusammenhalten. Natürlich sagen auch alle anderen Minister, dass man sparen muss, nur eben nicht im eigenen Ressort. Da sind die Wünsche immer groß. Aber es geht halt nicht immer alles, der Finanzminister muss da den Gesamtüberblick behalten.“ Stratthaus findet, dass neben dem Amt des Ministerpräsidenten die Ämter des Finanzministers und des Kultusministers die Ressorts im Land sind, die am meisten Gestaltungsspielraum bieten. Denn hier geht es um typische Länderaufgaben. „Sonst liegen die Zuständigkeiten oft stärker beim Bund“, so der Brühler Stratthaus.
Kontaktpflege ist wichtig
Für ihn sei es immer wichtig gewesen, einen guten Kontakt zu den anderen Finanzministern in Bund und Land zu pflegen – über die Parteigrenzen hinweg. Dadurch sei es dann möglich, über den Bundesrat auch in der Steuerpolitik ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, so Stratthaus weiter.
Interessant waren für ihn immer Besuche vor Ort. So habe die Heidelberger Oberbürgermeisterin Stratthaus mal zu einem Stadtrundgang eingeladen und gezeigt, wie viele Gebäude dem Land gehören. Das sei auch für ihn überraschend gewesen. Und nicht zuletzt sei Danyal Bayaz ja künftig auch Schlossherr. „Er hat sein Büro in bester Stuttgarter Lage im Neuen Schloss. Und er ist zuständig für die Staatlichen Schlösser und Gärten – und damit auch für die Anlagen in Schwetzingen, Mannheim und Heidelberg. Da kann man ihn doch nur beglückwünschen“, sagt Stratthaus und lacht.
Die Glückwünsche von Gerhard Stratthaus werden Danyal Bayaz sicher genauso freuen wie die vielen anderen, die er erhalten hat. Die Redaktion hatte am Montag mehrfach mit seinem Büro Kontakt und bat um ein Interview. Aufgrund der zahlreichen Anfragen und weil Bayaz auch erst abwarten wolle, bis alles wirklich feststeht, vertagte er sämtliche Presseinterviews auf Mittwoch beziehungsweise Donnerstag. Die Heimatzeitung, ließ er wissen, stehe dabei ganz oben auf der Liste. kaba
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