Speyer. Die Landesgruppe Rheinland-Pfalz der AFD im Bundestag hatte am Wochenende über diverse Facebook-Gruppen zu einem „Bürgerdialog mit Fahrt über den Rhein“ eingeladen. Am Mittwoch, 22. Oktober, um 18 Uhr sollte das Speyerer Ausflugsschiff „Pfälzer Land“ an der Rheinuferpromenade starten. Die Bundestagsabgeordneten Thomas Stephan, Nicole Höchst, Bernd Schattner und Andreas Bleck forderten all jene zur Mitfahrt auf, die „ernstgemeinte sachliche Fragen haben oder einfach mal Aktuelles aus dem Bundestag hören möchten“, so der Post. Eine Anmeldung soll über die E-Mail-Adresse der Landesgruppe erfolgen.
Dagegen formiert sich jetzt Widerstand. Wolfgang Arndt vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus Speyer“ hat jetzt an die privaten Besitzer des Fahrgastschiffes geschrieben: „Sie haben ihr Schiff leider für eine Wahlkampfveranstaltung der AfD vermietet. Wir möchten Sie bitten, diese Entscheidung rückgängig zu machen, um keine Faschisten an Bord nehmen zu müssen“, schreibt Arndt.
Und weiter heißt es: „Ja, wir nennen die AfD faschistisch, damit meinen wir nicht alle Wähler, aber sehr wohl die Partei. Denn seit einigen Jahren haben die Leute um Björn Höcke die AfD übernommen. Sie haben die Mehrheit im Vorstand, in der Schiedskommission und sie haben Mehrheiten auf den Parteitagen. Und diese Leute stammen zum großen Teil aus extrem rechten Burschenschaften oder direkt aus der Naziszene. Sie arbeiten eng mit Neonazis aus dem In- und Ausland zusammen, posten Antisemitismus und Hitler-Parolen, sie drohen uns, sie horten Waffen für den Tag X. Sie planen, Millionen von Menschen mit Gewalt zu vertreiben, weil sie eine andere Herkunft haben oder Andersdenkende sind. Sie wollen wieder ein ethnisch reines Deutschland haben, früher nannten sie es ‚rassisch rein‘.“
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