Nachruf

Als Künstler ein Schwergewicht

Mato Kovacevic war erfolgreicher Boxer und Maler – jetzt ist er mit 79 Jahren verstorben

Von 
mey
Lesedauer: 

Speyer. In seinem Heimatland Kroatien war Mato Kovacevic, genannt Eskaviljo, als Sportler und Künstler ein berühmter Mann. Mehr als 150 Einzelausstellungen und Beteiligungen, zahlreiche Auszeichnungen und mehrere Titel sprechen eine deutliche Sprache. Nach Ausbruch des Balkankrieges, bei dem die Stadt Vukovar samt seinem Atelier völlig zerstört wurde, fand er 1991 in Speyer eine neue Heimat.

Nun ist der allseits geschätzte Sportler und Künstler in seiner Wahlheimatstadt im Alter von 79 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Die traurige Nachricht verbreitete sich auch in Kroatien in Windeseile. Kein Wunder, denn hier schrieb er zunächst als junger Boxer Geschichte. Er absolvierte etwa 250 Kämpfe, wurde zweimal kroatischer Meister im Fliegengewicht und boxte für die Nationalmannschaft.

Noch erfolgreicher war Eskaviljo in seiner zweiten Karriere als Künstler. In teils einzigartigen Kompositionen spiegelt sich sein Interesse an menschlichen Charakteren und ihren Schicksalen wider. Zu seinen Vorlieben gehörten ferner idyllische Flusslandschaften, wobei der Rhein mit seinen Altrheinarmen ein willkommener Ersatz für die an seinem Heimatort Vukovar vorbeifließende Donau war. Unvergesslich bleiben zudem seine malerischen Botschaften gegen Krieg und Terror, die im damaligen Leid auf dem Balkan ihren Ursprung haben.

Mehr zum Thema

Villa Meixner

Wolfgang Beck stellt in der Brühler Villa Meixner aus

Veröffentlicht
Von
ras/zg
Mehr erfahren

In seiner Wahlheimat konnte er trotz mehrerer Ausstellungen in Speyer und dem Umland nicht mehr an seine ganz großen Erfolge anknüpfen. International machte Eskaviljo letztmals mit einer großen Ausstellung in der Rheinland-Pfalz-Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel auf sich aufmerksam, als bei der Eröffnung im Oktober 2000 gut 200 hochrangige Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur seine Bilder bestaunten. mey

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung