Mannheim. Der Aufbau geht jetzt los: Zuerst am Wasserturm, dann am Paradeplatz und auf den Kapuzinerplanken beginnen die Vorarbeiten für die Weihnachtsmärkte, die am Montag vor dem Ersten Advent, also am 27. November, alle zusammen eröffnet werden – von Oberbürgermeister Christian Specht.
Am Wasserturm werden mehr Holzbuden als im Vorjahr errichtet. „Die Kurve steigt wieder“, sagt Jan Goschmann, einer der Geschäftsführer der privaten Mannheimer Weihnachtsmarkt-Gesellschaft. Hier wie auch auf den Kapuzinerplanken hatte es 2022 einige Lücken gegeben – Folge des 2020 wegen Corona-Pandemie völlig abgesagten und 2021 kurzfristig abgebrochenen Weihnachtsmarktes. Davon erhole man sich erst langsam, sagt Goschmann, „doch es wird wieder mehr!“
154 statt 145 Aussteller sind angemeldet – was noch nicht ganz die Zahl von 2019 ist, als es 177 Betriebe gab. Manche Aussteller hätten ihren Betrieb ganz aufgegeben, einige hätten Lieferprobleme oder fänden kein Personal, begründet Goschmann. Dennoch werde es einen „ansprechenden, tollen Weihnachtsmarkt geben“, verspricht er: „Auch die ganze Vielfalt ist wieder da!“ Das betreffe Geschenkartikel und Weihnachtsschmuck als auch kulinarische Angebote. Da gebe es erstmals mehr vegetarische Speisen. Auch ausländische Anbieter von Kunsthandwerk, etwa aus Afrika und aus Nepal, die 2022 noch fehlten, kämen wieder. Unverändert dabei sind die beliebte 18 Meter hohe begehbare Weihnachtspyramide, das historische Etagenkarussell, ein Kinder-Riesenrad und die Kinder-Eisenbahn.
Auf der Bühne präsentieren sich wieder täglich ab 18 Uhr Chöre, Tanzgruppen, Bläserensembles und Bands aus der Region – auch wenn Goschmann über die hohen GEMA-Gebühren klagt, die dadurch anfallen und weshalb in einigen anderen Städten das Programm gekürzt wurde. Sie werden nach der gesamten Fläche des Weihnachtsmarktes berechnet, obwohl man die Musik gar nicht überall hören könne, sagt er. Die Weihnachtsmarkt-Gesellschaft selbst habe daher ihre Standgebühren erstmals nach 2019 „moderat erhöhen“ müssen.
Die Veranstalter vom Weihnachtsmarkt auf den Kapuzinerplanken, die städtische Event & Promotion (EPM), haben sich etwas Besonderes ausgedacht. So wird es das EPM-Maskottchen, das Erdmännchen Eddie Poi, als lebensgroße Leuchtfigur geben, mit der Erinnerungsfotos gemacht werden können. „Wir haben neue LED-Girlanden und einige Herrnhuter Sterne erneuert“, sagt Christine Igel. Allerdings ist die Veranstaltung auf den Kapuzinerplanken nach wie vor kleiner als früher – was an der Baustelle für das Wohn- und Geschäftshaus „The Six“ liegt. „Dadurch fehlt uns eine Reihe Zelte“, bedauert Igel, weshalb es nur 30 Stände für Kunsthandwerker und 15 für kulinarische Angebote geben könne.
Der Märchenwald auf dem Paradeplatz wird „genau so groß wie vor der Pandemie“, kündigt Veranstalter Markus Rick an. Alle beliebten Angebote wie Winzerglühwein, Feuerzangenbowle, Bratwürste und Steaks oder Flammlachs am offenen Feuer – alles wieder da. „Wir haben aber einen Teil der Beleuchtung erneuert, wobei wir schon lange auf LED setzen“, sagt er. Die liebevoll gestalteten Märchenhäuschen, in denen die Geschichten der Gebrüder Grimmdargestellt werden, würden ohnehin immer überarbeitet.
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