Schaustellerverband

Die Feste voranbringen

Anja Ruppert-Keller übernimmt die Leitung von Alexander Lemke

Von 
mus
Lesedauer: 
Anja Ruppert-Keller, rechts Benita Barth. © Susanne Kühner

Speyer. Der Schaustellerverband geht optimistisch ins Veranstaltungsjahr 2023. Der erste Termin wird die Frühjahrsmesse sein, die am Gründonnerstag, 6. April, beginnt. Eine Premiere wird es zur Eröffnung geben. In den zurückliegenden vier Jahren stand Alexander Lemke neben Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD), um das obligatorische Fass Bier zur Eröffnung anzustechen. Erstmals wird es zu hundert Prozent Frauenpower geben, denn jetzt ist Anja Ruppert-Keller (Bild) die Neue an der Spitze des Verbandes.

Wie Lemke ist sie Ur-Speyererin und ihre Familie eine alteingesessene Schaustellerdynastie. Lemke hatte angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. „Wir haben intern im Vorfeld über die Zukunft gesprochen und uns darauf verständigt, dass ich mich bereit erklären werde“, berichtet Anja Ruppert-Keller.

Eine enorme Veränderung bedeutet der Wechsel an der Spitze aber nicht. Bisher war die Schaustellerin, die ein Märchenkarussell und einen Imbiss betreibt, Kassiererin des Verbandes. Diese Position nimmt nun Marike Barth ein. Ihre Schwester Benita bleibt stellvertretende Vorsitzende. Lemke wurde in den Beirat gewählt.

Mehr zum Thema

Kultur

Heiliggeistkirche bleibt dem Zimmertheater Speyer als Spielstätte

Veröffentlicht
Von
Susanne Kühner
Mehr erfahren

„Wir stehen oft zusammen auf den gleichen Plätzen, das heißt, wir haben kurze Wege, wenn wir etwas absprechen müssen“, erklärt Barth. So wie der Austausch unter den Schaustellern ist Ruppert-Keller der Dialog mit der Stadt, der Leistungsgemeinschaft „Das Herz Speyers“ und dem Verkehrsverein als Ausrichter des Brezelfestes wichtig.

Schönes Programm in Planung

„Wir wollen die Feste voranbringen. Das hat bisher gut geklappt und soll weiterhin so sein“, hebt die Vorsitzende hervor. Für die Frühjahrsmesse sei ein schönes Programm in Vorbereitung, das mit Marktmeisterin Heidi Jester abgestimmt wird.

Stets auf dem Laufenden bleiben müssen die Schausteller, was politische Veränderungen und Gesetze angeht. Abgesehen von neuesten Hygieneverordnungen steht im Moment die Nachhaltigkeit ganz oben auf die Liste. Bei einer Schulung im Vortragssaal des Flughafenrestaurants „Flight“ klärte Dr. Christian Lutzky (Firma Winkler und Schorn) über brandaktuelle Regelungen auf und gab Tipps für die richtige Vorgehensweise mit Verpackungen.

Er appellierte an die Beschicker, sich auf ein Material zu beschränken, nicht ohne anzumerken: „Es gibt kein perfektes Material.“ Mehrweg ist seit 1. Januar 2023 Pflicht. Dahingehend erläuterte Lutzky: „Das Lebensmittel darf nicht teuerer werden. Für die Schale kann aber Pfand verlangt werden.“ Alternativen für Plastikwaren wurden vom Referenten vorgestellt. Innovationen wie Rohrzucker oder Blends aus Stärkeresten seien negativ besetzt, unter anderem durch lange Transportwege, begrenzte Verfügbarkeit oder weniger Hitzebeständigkeit.

Auf den Speyerer Messen haben die Schausteller bereits reagiert, wie Ruppert-Keller anmerkt. Sie selbst biete seit einigen Jahren Holzbrettchen und echtes Besteck auf dem Weihnachtsmarkt an. Bei Barth gibt es Rabatt, wenn Leute ihre eigenen Verpackungen mitbringen. mus

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung