Speyer. In feierlichem Rahmen werden am Samstag, 11. Februar, die beiden Hans-Purrmann-Preise für Bildende Kunst der Stadt Speyer in der Heimatstadt ihres Namensgebers verliehen. Im Anschluss sind bis einschließlich 12. März die Arbeiten der Nominierten für den „Großen Hans-Purrmann-Preis“ sowie den „Förderpreis für Bildende Kunst“ im Kulturhof Flachsgasse zu sehen.
Die Vorauswahl für den „Großen Hans-Purrmann-Preis“ fand jetzt in München statt. Neben dem Vorsitzenden, Kunsthistoriker Professor Dr. Andreas Bee, gehörten der Jury die renommierte Malerin und Professorin der Münchner Akademie, Karin Kneffel, sowie der Künstler und ehemalige Professor der Kunstakademie Düsseldorf, Marcel Odenbach, an. Aus 42 Bewerbungen, die auf Vorschlag von 50 international renommierten Künstlern, Kritikern und Kuratoren eingereicht und zum Wettbewerb zugelassen worden waren, lud die Jury folgende acht Künstlerinnen und Künstler zum Finale ein: Yalda Afsah (*1983, Berlin), Florence Jung (*1987, Saint-Avold/Frankreich), Leon Kahane (*1985, Berlin), John Skoog (*1985, Kvidinge/Schweden), Nora Turato (*1991, Zagreb/Kroatien), Anna Virnich (*1984, Berlin), Julius von Bismarck (*1983, Breisach am Rhein) und Jonas Weichsel (*1982, Darmstadt).
Mit 20 000 Euro dotiert
Der „Große Hans-Purrmann-Preis“ wird 2023 zum sechsten Mal ausgelobt und zählt mit einem Preisgeld von 20 000 Euro sowie einer eigenen Katalogpublikation zu den höchst dotierten deutschen Künstlerpreisen. Honoriert werden soll eine individuelle künstlerische Leistung, die eine eigenständig gefundene und konsequent verfolgte Thematik ausdrückt. Erster Preisträger war im Jahr 2012 der israelische, in Berlin lebende Künstler Dani Gal (*1975). Ihm folgten 2015 die Film- und Videokünstlerin Loretta Fahrenholz (*1981), 2017 die Kölner Künstlerin Sabrina Fritsch (*1979), 2019 die Düsseldorfer Künstlerin Kristina Buch (*1983) sowie 2021 der Kölner Fotograf Jan Paul Evers (*1982).
Förderpreis ist schon vorjuriert
Bereits Mitte November hat in Speyer die Vorjurierung für den Förderpreis „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ stattgefunden. Unter Leitung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler wirkten der Kunsthistoriker und Direktor des Wilhelm-Hack-Museums René Zechlin sowie der in Offenbach als Professor tätige Künstler und Träger des Förderpreises 1996 Martin Liebscher bei der Vorauswahl mit.
Insgesamt wurden für den Förderpreis 162 Bewerbungen eingereicht, von denen 126 zugelassen wurden. Aus diesen wählte die Jury folgende acht Künstlerinnen und Künstler aus: Tornike Abuladze (*1987, Tiflis/Georgien), Tobias Becker (*1991, Püttlingen), Maximilian Bernhard (*1990, Kitzbühel/Österreich),Maria Braune (*1988, Berlin), Hannah Gahlert (*1988, Karlsruhe), Valentina Jaffé (*1990, Bad Dürkheim), Catherine Sanke (*1990, Berlin) und Manuel Wagner (*1989, Bad Dürkheim).
Der Förderpreis wurde bereits 1965 anlässlich des 85. Geburtstages von Hans Purrmann von der Stadt Speyer gestiftet und wird nun zum 21. Mal vergeben. Der mit 6000 Euro und einer eigenen Katalogpublikation dotierte Förderpreis soll, so der ausdrückliche Wunsch von Hans Purrmann, an förderungswürdige junge Künstler verliehen werden, die vergleichbar den Lebens- und Arbeitsstationen Hans Purrmanns einen europäischen Blick und Bezug, aber auch einen Bogen von europäischen Metropolen und ländlichen Räumen aufweisen.
Die Entscheidung über die Preisträger des Großen Preises und des Förderpreises fällt am 10. Februar in der zum Wettbewerb aufgebauten Ausstellung. Die erweiterte sechsköpfige Gesamtjury, der neben den bei der Vorauswahl beteiligten Jurorinnen und Juroren auch die Künstler und Professoren Leiko Ikemura und Ben Willikens angehören, entscheidet anhand der Originalwerke.
Die Preisverleihung erfolgt dann am 11. Februar um 16 Uhr bei einer Feierstunde im Historischen Ratssaal mit anschließender Ausstellungseröffnung im Kulturhof.
Der Namensgeber
Die beiden Preise werden in Erinnerung an den 1880 in Speyer geborenen Maler Hans Purrmann von der Stadt und der Hans-Purrmann-Stiftung München getragen. Purrmann war Schüler von Franz von Stuck und Mitglied der „Berliner Secession“. In Paris zählte er zu den Gründungsmitgliedern der „Académie Matisse“. Mit seinem Lehrer und Freund Henri Matisse blieb er lebenslang freundschaftlich verbunden. Es folgten Jahre des künstlerischen Erfolgs in Deutschland, Italien und im Tessin. Hans Purrmann gilt als der große Kolorist Deutschlands im 20. Jahrhundert.
Die Konzeption der beiden Preise orientiert sich an Purrmanns Selbstverständnis und Lebensdynamik: leidenschaftlicher Antrieb, hohe Risikobereitschaft, Mut zum Experiment, Offenheit, Klarheit und Kraft in Farbe und Form und ein europäischer Horizont sind die herausragenden Merkmale, die in die Gegenwart zu übersetzen sind. zg
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