Fronleichnam - Mehrere hunderte Gläubige folgen der Monstranz von St. Joseph bis zum Dom

Friede Christi als Aufgabe

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Auf dem Prozessionsweg: Unterm Baldachin trägt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die geweihte Hostie in einer goldenen Mon-stranz von der Kirche St. Joseph (r.) über Gilgenstraße, Postplatz und Maximilianstraße zur Abschlussfeier im Dom. © Venus

Speyer. Das Fronleichnamsfest in Speyer war Magnet für mehrere hunderte Gläubige. Sie waren der Einladung der Pfarrei Pax Christi gefolgt, versammelten sich zunächst in St. Joseph, schlossen sich der Prozession über die Gilgen- und Maximilianstraße an hin zum Dom, wo das Fest endete. Es stand in diesem Jahr unter dem Leitwort „Der Friede Christi – Gabe und Aufgabe“.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann leitete die Eucharistie-Feier zum Fronleichnamfest in der voll besetzten Kirche St. Joseph. Als Konzelebranten standen ihm Weihbischof Otto Georgens und Speyerer Seelsorger zur Seite. Vor St. Joseph formierte sich der Zug, der das Allerheiligste, die geweihte Hostie, in einer goldenen Monstranz durch die Straßen begleitet. Der Bischof trug das Allerheiligste in der Mitte des Zuges unter dem Baldachin zum Dom.

Die Gestaltung der Prozession hatte der Liturgieausschuss der Dompfarrei Pax Christi übernommen. Er hatte passend zum Leitwort Bibel- und theologische Texte sowie Gebete ausgewählt. Die Dombläser spielen auf dem 900 Meter langen Weg Lieder aus dem Gotteslob.

Vorm Dom versammelte sich die Festgemeinde rund um den prächtigen, bunten Blumenteppich, der ebenfalls das Leitwort „Friede Christi – Gabe und Aufgabe“ darstellte. Bei der Statio trugen Kommunionkinder aus den Speyerer Gemeinden Meditationstexte vor.

Bei der Abschlussfeier im Dom dachte Weihbischof Otto Georgens in seiner Predigt über Gabe und Aufgabe nach. Er legte dar, was es bedeutet, wenn Katholiken die Kirche verlassen. Zunächst fragte er danach, wie die Kirche mit Kritik und Austritten umgeht und stellte fest: „Wer die Kirche kritisiert, dem ist sie offensichtlich noch ein Anliegen.“ Zum anderen deutete er „die Kirche verlassen“ positiv, im Sinne vom Hinausgehen auf die Straße zu den Menschen: „Einmal im Jahr tun wir das sogar sehr feierlich – bei der Fronleichnamsprozession.“

Im Hinausgehen sieht Georgens die eigentliche Aufgabe der Christen. Es dürfe nicht gefragt werden, wer in die Kirche kommen und Christus empfangen könne, sondern: „Wohin sollen wir gehen? Zu wem sollen wir Christus tragen?“ Wenn Katholiken auf die Straße gehen, sei Christus stets bei ihnen und es komme Bewegung in die Kirche: „Wir kreisen nicht mehr ständig um uns selbst. Wir leben immer mehr, was Jesus vorgelebt hat“, sagte Georgens. is

Info: Mehr Bilder der Prozession unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Speyer: Prozession zu Fronleichnam

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