Städtische Galerie

Harald Häuser zeigt in Speyer farbstarke Bildräume

Harald Häuser zeigt sein „Meer der Erinnerungen“ und vieles mehr aus fünf Jahrzehnten. Name der sommerlichen Ausstellung ist "Love Letters".

Von 
Nikolaus Meyer
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Die Städtische Galerie zeigt die Ausstellung „Harald Häuser: Love Letters – Werke aus fünf Jahrzehnten“. Hier ist der Künstler Häuser vor seinen Werken „Vase“ und „The birth of Language II“ zu sehen. © Venus

Speyer. Unter dem Titel „Love Letters“ zeigt die Städtische Galerie im Kulturhof Flachsgasse in den Sommermonaten Werke des Künstlers Harald Häuser aus fünf Jahrzehnten. Eröffnet wird die Kunstschau am Freitag, 15. Juli, um 18 Uhr. Nach Begrüßung der Besucher durch Bürgermeisterin Monika Kabs stellt Galerieleiter Franz Dudenhöffer den Künstler und seine Werke vor.

Das Spektrum der in fünf Jahrzehnten geschaffenen Kunstwerke umfasst Gemälde, Keramiken, Bronzen und Zeichnungen. Eine informative Ergänzung bilden mit Illustrationen versehene Bücher, die teilweise zum Verkauf freigegeben werden.

Zur Person

Harald Häuser wurde 1957 in Marburg geboren. 1975 hatte er als 18-Jähriger seine erste Ausstellung. Von 1978 bis 1983 studierte Häuser Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe.

Seit 1983: Nationale und internationale Ausstellungen. Förderung durch die Engelhornstiftung. 1987 bis 2012: 25 Jahre USA-Aufenthalt mit Atelier in Savannah/Georgia.

2004 und 2016: Teilnahme an der Biennale für Kalligraphie in Sharjah, Arabische Emirate.

Seit 1990: Projekte mit den Goethe-Instituten in Atlanta, Tunis, Colombo und Paris.

Werke von Häuser befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Grassi-Museums Leipzig, in der Sammlung Titus Koch des Albertina Kunstmuseums Wien sowie in der Staatlichen Graphischen Sammlung München. mey

Bei der Werkschau handelt es sich um Kunstwerke in der Preisspanne von 90 Euro für eine kleine Zeichnung bis zu 30 000 Euro für das in diesem Jahr gefertigte Acrylgemälde „Im Meer der Erinnerungen“. Was die Maße anbelangt, wird es nur noch vom 2006 entstandenen Gemälde „The Birth of Language II“ übertroffen, das 2,40 Meter mal vier Meter misst und dem Betrachter als rote Farbexplosion förmlich ins Auge springt. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Preise absolut gerechtfertigt sind. Die Ausstellung ist ein erneuter Beweis dafür, dass Galerieleiter Franz Dudenhöffer ein Gespür für Künstler hat, deren Werke auch größeren Galerien im In- und Ausland zur Ehre gereichen.

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Den Hauptanteil der Präsentation machen die Gemälde in Acryl auf Leinwand aus. Dabei handelt es sich überwiegend um farbstarke Bildräume voller Dynamik, die teils an die Entstehung von Materie, Raum und Zeit, also an den Urknall erinnern. In den abstrakten und meist von der Farbe Blau dominierten Kompositionen finden sich auch ruhige Verläufe. Immer gilt es jedoch genau hinzuschauen, denn der Titel „Love Letters“ ist nicht zufällig gewählt. Im Farbenkosmos gilt es, Buchstaben und Schriftreihen zu entdecken wie auch Fragmente interpretierbarer Figurenformen.

Die Bilder entstehen nach Aussage des Künstlers intuitiv. Demnach lässt der Maler sich von der eigenen Farbgebung leiten, wobei eine Kette von Assoziationen stets in lebendigen Bildräumen mündet. Im Ergebnis handelt es sich um ein malerisches Bekenntnis an die ewige Bewegung und Mannigfaltigkeit der Natur mit variablen Bedeutungsebenen. Eine gedankliche Verbindung zum Surrealismus ist offenkundig.

Vasen in Fayence-Technik

Etwas ruhiger, aber nicht weniger geheimnisvoll, offenbaren sich dem Besucher die Keramikvasen in Fayence-Technik, deren blaue Bemalung an geheime Schriftzeichen erinnert, die der Künstler gleichsam zu Wörtern aneinanderreiht, deren Bedeutung jedoch rätselhaft bleibt. Eine weitere und ähnlich gestaltete Vase hat ihren Ursprung in der Staatlichen Majolika Keramik Manufaktur Karlsruhe.

Ergänzt wird die Kunstschau durch mehrere kleinformatige Bronze-Unikate aus dem Zyklus „Architekturen für die Evolution“. Zur Ausstellung erscheint ein hochwertig gestalteter Katalog mit 92 Seiten, der im Foyer des Kulturhofs für 39 Euro erhältlich ist.

Freier Autor Freier Journalist

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