Künstlerbund

Pilze und Kampfhähne in ungewöhnlichen Perspektiven

Maria Trezinski zeigt ihr „Imaginary Life“

Von 
Marcus Oehler
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Werke von Maria Trezinski werden in Speyer ausgestellt. © Trezinski

Speyer. „Imaginary Life“ – so lautet der Titel einer Ausstellung der Künstlerin Maria Trezinski, die am Freitag, 6. Oktober, um 19 Uhr im Künstlerhaus in der Großen Sämergasse 1a beim Künstlerbund Speyer eröffnet wird.

Die Bildmotive der Künstlerin entstammen überwiegend aus der Natur und dem Tierreich. Meist sind es Objekte, die durch ihre Textur und ihren struktuellen Aufbau faszinieren, die jedoch auch fremdartig und gefährlich auf Betrachter wirken können.

Nach ihren ersten Arbeiten, die Insekten, Käferlarven, balzende Frösche und ausgestopfte Kleintiere zeigten, finden sich in der aktuellen Ausstellung Pilze und Kampfhähne auf der Leinwand wieder. Hinzu gesellen sich Darstellungen eines Herzens und eines Totenschädels.

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Von
Matthias Nowack
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Ähnlich wie Forschungsobjekte studiert die Künstlerin die ausgewählten Objekte zunächst, indem sie diese skizziert und fotografiert, bevor sie auf der Leinwand umgesetzt werden. Dabei macht sie sich ein Bild von der Textur und der Stofflichkeit des jeweiligen Motivs. Durch ein Wechselspiel von konzentriert gemalten, naturalistisch anmutenden Anteilen im Bild sowie unscharf wirkenden Sprühflächen durchdringt sie das Dargestellte malerisch und schafft damit eine Ambivalenz zwischen der ansprechend gemalten Oberfläche und der Morbidität des Inhaltlichen.

Ihre Motive dekliniert sie in verschiedenen Formatgrößen immer wieder durch. Durch diese Maßstabsverschiebung – so etwa Pilze in Menschengröße – wird der Betrachter in eine Welt hineingezogen, die normalerweise unsichtbar bleibt. Die gewohnte Perspektive ist aufgebrochen, wirkt befremdend – eine faszinierende Ästhetik wird freigelegt. Allen in der Ausstellung gezeigten Werken ist ein fesselnder expressiver Pinselstrich und eine berauschende Dynamik zu eigen. Mit ihren ergreifenden Bildern von Kampfhähnen setzt sie diesen Tieren ein regelrechtes Denkmal.

Maria Trezinski stammt aus Braunschweig, wo sie 1994 geboren wurde. Dort studierte sie bis 2016 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste und wurde 2017 Meisterschülerin von Professor Wolfgang Ellenrieder. Heute lebt und arbeitet sie in Speyer. zg

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