Mannheim. So richtig ins Rollen ist der FC Türkspor Mannheim noch nicht gekommen. Die ehrgeizigen Halbmondkicker sind zwar mit dem ambitionierten Ziel Aufstieg in die Saison gestartet, allerdings beträgt der Rückstand auf den verlustpunktfreien Spitzenreiter, VfB St. Leon, nach fünf absolvierten Partien bereits acht Zähler: „Wir konnten bisher unser Spiel noch nicht aufziehen und in keiner Begegnung überzeugen“, räumt Cheftrainer Serif Gürsoy den Stolperstart ein.
Gürsoy sieht Fortschritte
Auch die jüngste Niederlage in Kirchheim stimmte ihn unzufrieden, da der Gegner dem FCT läuferisch und kämpferisch überlegen war: „Aufgrund einiger Urlauber und zahlreicher Verletzter konnte sich die Mannschaft noch nicht finden. Aktuell ist jedoch ein kontinuierlicher Fortschritt zu beobachten. Bis wir Normalform erreicht haben, dauert es vielleicht noch zwei Wochen“, ist er zuversichtlich, dass demnächst Leistungen und Ergebnisse stimmen.
Ein Grund für Gürsoys Optimismus dürfte sicherlich auch die Rückkehr des Neuzugangs Ayhan Sabah sein. Mit dem Transfer des 24-jährigen Offensivspielers glückte Türkspor im Sommer ein echter Coup, schließlich zählte der BWL-Student vergangene Saison noch zu den Leistungsträgern des Oberligaaufsteigers VfR Mannheim.
Bester Torschütze beim VfR
Insgesamt steuerte er stolze elf Treffer sowie zahlreiche Assists bei und mauserte sich somit zum besten Torschützen des damaligen Verbandsligameisters. Doch anstatt nun gegen Pforzheim, Reutlingen oder Großaspach seine spielerische Klasse unter Beweis stellen zu dürfen, präferierte Sabah trotz anderer Angebote einen Wechsel in die weiter unten angesiedelte Landesliga. Es fanden nicht nur Verhandlungen mit dem VfR statt, auch weitere Ober- und Regionalligisten bekundeten Interesse an ihm.
„Da der Kontakt zu Serif Gürsoy nie abgebrochen ist und die hohen Ziele des Vereins reizvoll sind, habe ich mich für Türkspor entschieden. Schließlich konnte ich mich mit dem VfR auch nicht auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen“, erläutert Sabah die Motive seiner Entscheidung. Darüber hinaus laborierte der 1,71 Meter große Neuzugang lange an einer schmerzhaften Schultereckgelenksprengung, die er sich im Mai zuzog. Einen Monat später durfte er zwar vorsichtig mit den ersten Laufeinheiten beginnen, allerdings konnte ihn Gürsoy erst Ende August im Mannschaftstraining begrüßen: „Ich habe mich während der Verletzungspause individuell fit gehalten und bin konditionell auf einem sehr guten Level. Spielerisch fehlt jedoch noch einiges zum Optimum“, beurteilt Sabah seine gegenwärtige Verfassung.
Nichtsdestotrotz ist der pfeilschnelle Goalgetter seit vier Partien wieder erfolgreich auf dem Rasen unterwegs. In den Duellen mit Neckarau und Ketsch steuerte er jeweils einen Treffer bei und gab dem Spiel des FCT wertvolle Impulse: „Ayhan ist für mich ein gestandener Verbandsligaspieler, der in der Offensive eine Waffe sein kann. Wenn er fit ist, zählt er zu den wichtigsten Akteuren im Kader“, weiß Gürsoy die Qualitäten seines Schützlings zu schätzen.
Hohe Hürde FV Nußloch
Ähnlich wie der Cheftrainer ist auch Sabah davon überzeugt, dass sich die Mannschaft gegenwärtig „auf einem guten Weg befindet“ und dies in den kommenden Wochen sichtbar wird. Die Saison hat gerade erst begonnen und mit einem fitten Ayhan Sabah in der Spitze dürfte es Türkspor zuzutrauen sein, eine Siegesserie zu starten, die den Verein auf die vordersten Ränge der Landesliga spült. Am kommenden Sonntag (15 Uhr) steht jedoch erst einmal das Heimspiel gegen den Drittletzten FV Nußloch an: „Wir stellen uns gegen diese routinierte Mannschaft auf ein schweres Spiel ein, wollen aber unbedingt gewinnen“, sagt Gürsoy.
Rheinau empfängt Srbija
Während Sabah und Co den Anschluss an die Tabellenspitze wahren möchten, duellieren sich zeitgleich auch die beiden Aufsteiger SC Rot-Weiß Rheinau und FK Srbija Mannheim. Nach dem überraschenden 3:2-Erfolg in Ziegelhausen-Peterstal und der Verpflichtung des ehemaligen Regionalligaspielers Christopher Hellmann dürften die Rot-Weißen mit viel Selbstvertrauen in das Derby gegen den formstarken FK Srbija gehen. Doch die Elf von Demir Duric kann aufgrund des überzeugenden Saisonstarts ebenfalls mit breiter Brust auf die Rheinau fahren. Die jüngste 0:2-Niederlage gegen Eppelheim, einem Mitfavoriten auf den Aufstieg, zeigte, dass Srbija sogar in der Lage ist, mit den Top-Teams auf Augenhöhe zu spielen. Darüber hinaus ist der punktlose VfL Kurpfalz Neckarau beim Zweitplatzierten ASV Eppelheim gefordert, während der TSV Amicitia Viernheim die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal empfängt.
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