Mannheim. Seit fünf Spielen warten die Badenliga-Handballer des TV Friedrichsfeld auf einen Punktgewinn. Gerade die jüngsten beiden Niederlagen gegen Dossenheim und zuletzt beim 16:27 in Plankstadt haben das Team und Trainer Marcus Gutsche richtig genervt. Nun soll endlich wieder ein Sieg her. Aber mit dem TSV Birkenau kommt am Sonntag (17.30 Uhr) ein Gegner in die Lilli-Gräber-Halle, der ganz ähnliche Probleme hat. „Die Birkenauer bekommen ihre PS auch nicht auf die Straße“, sieht Friedrichsfelds Sprecher Florian Kuhn die Odenwälder weit entfernt von ihrem wahren Leistungsvermögen.
Birkenau kommt als Tabellenneunter zum TVF, ist allerdings in Schlagdistanz zum Liga-Siebten (15:15 Punkte). „Das wird eine schwere Aufgabe für uns, aber man hat im Training gesehen, dass die Moral stimmt und das Team unbedingt wieder in die Erfolgsspur will“, sagt Kuhn. Trainer Gutsche hat seine Spieler an die knappe 30:32-Niederlage aus dem Hinspiel erinnert, als man eine starke Leistung ablieferte. „Daran gilt es anzuknüpfen und mit dem Heimvorteil im Rücken zu punkten“, sagt Gutsche.
Der Coach muss sein Team diesmal wieder besonders auf den eigenen Sohn einstellen: Lukas Gutsche bereitete Friedrichsfeld im Hinspiel enorme Probleme, traf elfmal. „Das ist ein absoluter Schlüsselspieler bei Birkenau“, weiß auch Kuhn.
Was geht in dieser Runde noch für den TSV Amicitia Viernheim? Darauf hat dessen Trainer Christian Müller noch keine Antwort parat. „Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber das Schwierige in dieser Liga ist, dass sie extrem ausgeglichen ist und man gegen nahezu jeden Gegner an einem schlechten Tag Punkte lassen kann“, meint der Coach vor dem Verfolgerduell bei der SG Pforzheim/Eutingen (Samstag, 17 Uhr).
Nachdem die Viernheimer inzwischen zwei Punkte wegen fehlender Schiedsrichter abgezogen bekamen, liegen sie genau diese zwei Zähler hinter Pforzheim auf dem dritten Platz. Primus Heidelsheim hat vier Minuspunkte weniger auf dem Konto. „Heidelsheim ist das Maß der Dinge. Aber wir versuchen, dranzubleiben. Dazu müssen wir in Pforzheim punkten“, so Müller. Dass die Südhessen im Hinspiel die SG mit 35:24 aus der Halle fegte, ist nur noch Geschichte: „Da hat bei uns alles gepasst“, erinnert sich der Trainer. Für Viernheim kommt erschwerend hinzu, dass einige Akteure angeschlagen sind und die Trainingsbeteiligung zuletzt überschaubar war.
Den Viernheimern im Nacken sitzt die SG Heddesheim, die mit 20:10 Zählern Vierter ist und am Samstag (20 Uhr) Favorit beim Vorletzten HSG St. Leon/Reilingen. „Da gilt es, nachzulegen“, fordert SGH-Coach Frank Schmitt. Unterdessen nimmt der Kader für die kommende Runde Gestalt an. Nachdem das Trainerteam Schmitt und Marco Dubois wie berichtet verlängert hat, stehen die ersten Neuzugänge fest.
SGH holt Reisig aus Großsachsen
Vom TV Eppelheim kommt der 23-jährige Leon Dennhardt. Er soll helfen, die Lücke zu schließen, die der Abgang von Christopher Hindrichs, den es zurück in seine Heimat im Bergischen zieht, hinterlässt. „An ihm waren wir schon letzte Runde dran, umso glücklicher sind wir, dass er sich jetzt für uns entschieden hat“, sagt Thomas Schmid von der Sportlichen Leitung der SGH. Ein Glücksfall ist die zweite Verpflichtung: Von der HSG Völklingen zieht es den ebenfalls 23-jährigen, 1,95 Meter großen Rückraumspieler Fabian Engels nach seiner Ausbildung in die Rhein-Neckar-Region.
Und dann ist der SGH noch ein echter Coup gelungen. Durch die Kontakte des Trainers konnte Simon Reisig nach Heddesheim gelotst werden. Der 29-jährige Allrounder kommt von seinem Stammverein TVG Großsachsen. „Aus familiären und beruflichen Gründen hat er beschlossen, kürzer zu treten und deshalb auch Angebote aus der 3. und 4. Liga abgelehnt“, erklärt Schmid. „Mit seiner Drittligaerfahrung und seinem bekannten Kampfgeist wird er vor allem unseren jungen Spielern einiges mitgeben können“, ist der Sportliche Leiter überzeugt. me
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