Groß-Rohrheim. Die Stimmung bei den Handballern des TV Groß-Rohrheim war auch im ersten Training nach der 19:21-Niederlage beim HC VfL Heppenheim auf dem Tiefpunkt. Dabei war es weniger die Pleite selbst, sondern vielmehr die schwere Verletzung von Jan Wiedemann. Der Leistungsträger kugelte sich die Schulter aus. Ob er überhaupt noch einmal aufs Handball-Parkett zurückkehrt, scheint derzeit fraglich. Aber allzu lange aufhalten können sich die Groß-Rohrheimer damit nicht. Sie müssen den Blick schon wieder nach vorne richten: Am Sonntag (18 Uhr) steht mit dem Heimspiel gegen den Tabellendritten TSV Pfungstadt bereits die nächste Partie an.
Um zu wissen, dass dies eine richtig schwere Aufgabe wird, reicht ein Blick auf den starken Kader der Pfungstädter, die in der vergangenen Runde noch gemeinsam mit dem TVG in der Landesliga am Ball waren. „Sie sind zwar mit abgestiegen, waren aber Groß-Rohrheim deutlich überlegen“, so TVG-Coach Herbert. „Das ist eine herausragend besetzte Mannschaft, die auch auf der Bank mit Ilka Fickinger große Kompetenz hat.“
„Zeigen, was wir können“
Doch chancenlos sieht Herbert sein Team nicht. Ganz im Gegenteil: „Zu Hause wollen wir zeigen, was wir können. Das sind wir unseren treuen Fans, die uns in den letzten Wochen auswärts immer begleitet haben, auch schuldig. Wir müssen aber an unser Optimum gehen.“ Besonders im Angriff sieht er Steigerungsbedarf. „Pfungstadt stellt eine extrem stabile 6:0-Abwehr, gegen die wir uns mit viel Laufarbeit Chancen erarbeiten müssen. Der Knackpunkt wird aber sein, wie wir in unser Umschaltspiel kommen“, hofft Herbert, mit viel Tempo nach vorne kommen zu können, um möglichst gar nicht in den Positionsangriff zu müssen. „Das hat in den letzten Spielen nicht gut geklappt. Vielleicht auch, weil wir gefühlt dreiviertel der Spielzeit in der Abwehr standen und dann den Schalter nicht gefunden haben“, sucht der TVG-Übungsleiter nach Gründen, ist aber überzeugt: „Wir können das.“
Testspiel als Mutmacher
Mut macht auch die Erinnerung an ein Testspiel vor der Saison, als Groß-Rohrheim in Pfungstadt stark spielte und erst am Ende knapp mit einem Tor unterlag. „Daran müssen wir denken: Wir haben diesen Gegner bei all seiner Qualität drauf“, gibt sich Herbert kämpferisch.
Personell sieht es ganz gut aus: Sebastian Haas und Jan Fries sind zwar noch leicht angeschlagen, sollten aber mitwirken können. Alles anderen Spieler – mit Ausnahme von Wiedemann – sind fit.
Gelingt den Ried-Handballern der ersehnte Heimsieg, dann würde der vierte Rang untermauert werden und Pfungstadt käme sogar allmählich wieder in Reichweite. Doch so weit schaut Herbert gar nicht. „Die ersten Drei mit Roßdorf, Fürth und Pfungstadt sind schon enteilt. Da haben wir derzeit keine Ambitionen. Gleichzeitig wollen wir uns aber schon im vorderen Drittel etablieren“, so der Coach, der mit seiner Mannschaft eine Woche später im letzten Spiel des Jahres noch die hohe Auswärtshürde bei der HSG Bensheim/Auerbach vor sich hat: „Aus diesen beiden Spielen wollen wir unbedingt noch was Zählbares mitnehmen.“
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