Lampertheim. Die Handballer des TV Lampertheim benötigten einen sehr langen Anlauf, um schließlich die Hürde TG Eberstadt doch noch zu nehmen: Die Spargelstädter gewannen nach schwacher erster Hälfte das A-Liga-Heimspiel noch mit 29:22 (13:12). Damit bescherten sie ihrem Trainer Achim Schmied am Tag nach seinem 57. Geburtstag noch ein nachträgliches Geschenk.
Mit den ersten 30 Minuten konnte der erfahrene Übungsleiter aber gar nicht zufrieden sein. „Das war richtig komisch. Es war totenstill in der Halle, niemand klatschte, man feuerte sich nicht gegenseitig an. Manchmal hörte man einen Ball auf dem Boden prellen, manchmal noch einen Knaller an den Pfosten – das war´s dann auch schon“, beschreibt Schmied den recht leblosen Auftritt beider Mannschaften.
Bessere zweite Halbzeit
Dies nahm er zum Anlass, in der Kabine entgegen seiner Gewohnheit richtig laut zu werden. „Das war heute nötig“, meinte er nach dem Spiel mit etwas krächzender Stimme und einem Schmunzeln. Die deutliche Ansage fruchtete, die Lampertheimer agierten nach dem Seitenwechsel mit wesentlich mehr Elan. Bis sie sich aber richtig freischwimmen konnten, dauerte es noch. Erst mit einem Zwischenspurt vom 22:19 (45.) zum 26:19 (53.) stellte der TVL die Weichen gegen den Tabellendrittletzten endgültig auf Sieg.
„In der zweiten Hälfte hatte ich aber nie das Gefühl, dass wir uns das nehmen lassen könnten. Da waren wir deutlich besser“, so Schmied, der betonte: „Der Gegner hatte in der Schlussviertelstunde nichts mehr zuzusetzen, während wir weiter Druck machen konnten.“
Ein Sonderlob verdienten sich bei der Pflichtaufgabe die jungen Akteure Janik Huthmann und Sebastian Hedderich. Herausragend war aber erneut Robin Kettler. „Der macht das derzeit richtig gut“, so Schmied, der zudem ein neues, altbekanntes Gesicht im Kader begrüßen konnte: Da zwei der drei Torhüter krankheitsbedingt ausfielen und Max Griesheimer nicht alleine die Verantwortung schultern sollte, bat Schmied Dimitri Wildt um Unterstützung, der eigentlich nur noch in der zweiten Mannschaft spielen wollte. Der erfahrene Keeper sagte zu und gab damit „gefühlt sein zehntes Comeback“, so der Trainer. „Wir sind aber wirklich froh, so jemanden in der Hinterhand zu haben.“
TVL-Tore: Kettler (6), Pfendler (5), Größler (4/1), Heiler, Huthmann (je 3), Gaebler, Lochbühler, Nieter (je 2), Hedderich, Kühr (je 1). me
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