Lampertheim. Als krasser Außenseiter empfing der TV Lampertheim am Sonntagabend den verlustpunktfreien Meisterschaftsfavoriten HSG Bieberau-Modau II. Die Überraschung blieb zwar aus, aber was die A-Liga-Handballer von TVL-Coach Achim Schmied ablieferten, war aller Ehren wert. Am Ende stand eine 26:32 (13:16)-Niederlage zu Buche, die allerdings um ein paar Tore zu hoch ausfiel. „Ich denke schon, dass wir ein gutes Spiel abgeliefert haben. Gegen Ende hat sich zwar die Cleverness und Körperlichkeit der Bieberauer durchgesetzt, aber über weite Strecken haben wir mutig und gut mitgespielt“, bilanzierte Achim Schmied.
Die Lampertheimer spielten von Beginn an mit offenem Visier, agierten konsequent mit dem siebten Feldspieler. „Uns war klar, dass wir den bärenstarken Angriff der HSG nicht ganz ausschalten können würden. Wenn wir eine Chance haben wollten, dann mussten wir viele Tore machen“, erklärte Schmied seine taktische Ausrichtung. Er gab aber auch zu: „Anfangs hatten wir schon Glück.“ Der TVL leistete sich Ballverluste im Angriff, aber die Würfe der Gäste aufs leere Tor fanden ihr Ziel nicht. „Da hätte es schon anders aussehen können. Aber mit zunehmender Dauer haben wir uns stabilisiert“, sagte der Coach.
Die Spargelstädter liefen immer einem Rückstand hinterher, gerieten aber nicht hoffnungslos ins Hintertreffen. Nach dem 10:13 (21.) verkürzte der TVL auf 12:13 und nach dem 13:16 zur Pause blieb das Team weiter auf Tuchfühlung. „Bis eine Viertelstunde vor dem Ende hatte man immer noch das Gefühl, etwas holen zu können“, blickte Schmied hoffnungsvoll auf die Anzeigetafel. Erst nach dem 20:23 (44.) wuchs der Rückstand auf 21:27 (50.).
In Überzahl verkürzten die Gastgeber noch einmal zum 23:27, aber in den letzten fünf Minuten legte der haushohe Favorit nach dem 25:29 doch noch nach und gewann am Ende mit sechs Toren Differenz. „Natürlich ärgert man sich nach jeder Niederlage, aber heute können wir nach der ersten Enttäuschung auch viele positive Ansätze mitnehmen“, meinte Schmied, der insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung sah, wobei Robin Kettler mit einer ganz starken Defensivarbeit herausragte.
TVL-Tore: Kühr (6), Zielonka (5), Nieter (5/1), Karb, Pfendler (je 3), Gaebler (2), Kettler (1), Größler (1/1). me
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