Groß-Rohrheim. Es war ein Derby, wie man es sich wünscht, gewürzt mit allem, was dazu gehört: Die Bezirksoberliga-Handballer des TV Groß-Rohrheim und der MSG Lorsch/Einhausen schenkten sich nichts und kämpften verbissen. Am Ende behielt der TVG mit 22:17 (11:10) die Oberhand, weil er in den entscheidenden Situationen den Tick cleverer war.
Die besonderen Zutaten des Derbys waren noch zwei Rote Karten gegen die MSG-Spieler Christopher Schierk (37.) und Leonhard Albert (55.) nach unglücklichen Aktionen. „Die Roten Karten konnte man auf jeden Fall geben“, meinte Lorschs Trainer Norbert Metzger dazu, und TVG-Coach Frank Herbert betonte gleich, dass das Derby trotz aller Härte nie unfair war: „Wichtig war dennoch, dass wir den Kampf angenommen haben.“ Ein weiterer Baustein, der dieses Nachbarschaftsduell zu etwas Besonderem gemacht hat, war das Comeback von Andreas Ochs.
Der frühere Torjäger half seinem Team als Abwehrspieler aus. „Mir sind die Akteure für den Mittelblock ausgegangen. Da war ich heilfroh, dass sich Andi bereit erklärt hat, auszuhelfen“, sagte Herbert, der konsequent Angriff-Abwehr wechselte und Ochs über fast 40 Minuten lang immer wieder in der Defensive brachte. „Er hat uns mit seiner Erfahrung enorm weitergeholfen.“ Dass Einsätze des Routiniers jetzt wieder öfter vorkommen, glaubt Herbert indes nicht: „Aber wenn Not am Mann ist, würde ich mich freuen, wenn er wieder hilft.“
Haas bereit für Kurzeinsätze
Ein wichtiger Faktor für den Groß-Rohrheimer Erfolg war auch, dass Sebastian Haas kurzfristig doch noch grünes Licht gab und zumindest bei Kurzeinsätzen Entlastung geben konnte. „Das war wichtig, nachdem wir doch wieder einige Ausfälle hatten und kurzfristig noch Jan Fries passen musste“, so Herbert. Die Groß-Rohrheimer erwischten einen guten Start, führten nach einer Viertelstunde mit 7:3, ehe sich Lorsch/Einhausen stabilisierte und das Ergebnis zum 10:9 drehte (28.).
Erfolgreicher Kniff in der Defensive
Da hat man schon gesehen, dass die MSG eine gute Mannschaft hat und deutlich besser ist, als es der zehnte Tabellenplatz vermuten lässt“, zollte Herbert den Gästen Respekt. Besonders Torbjörn Müller bereitete den Ried-Handballern Probleme. Entsprechend lief es dann im zweiten Abschnitt besser, als Müller angeschlagen nur noch sporadisch spielen konnte. Aber auch die Umstellung der Defensive auf eine 5:1-Formation zahlte sich aus, Lorsch kam nicht mehr so gut zum Zuge.
Doch selbst beim 18:14 (47.) war die Entscheidung noch nicht gefallen. Die Gäste kämpften sich zum 18:16 zurück (50.) mussten dann aber dem intensiven Spiel und dem Kräfte- und Personalverschleiß Tribut zollen. „Da haben uns dann auch ein paar Körner gefehlt“, gab Norbert Metzger zu, der aber insgesamt mit der gezeigten Leistung zufrieden war: „Besonders in der Deckung haben wir sehr gut gearbeitet und Groß-Rohrheim alles abverlangt“, betonte der MSG-Trainer.
Dies konnte TVG-Coach Herbert nur bestätigten. Er hob aber auch seine Defensive hervor: „Es sagt schon viel aus, wenn man Lorsch/Einhausen bei gerade einmal 17 Treffern hält. Da haben wir wirklich gut gearbeitet und uns am Ende den Sieg dadurch auch verdient.“
TVG-Tore: Niklas Fries (8/4), Alexander Anthes (5), Till Haas (5/1), Fröhlich (2), Heß, Wiedemann (je 1).
MSG-Tore: Weidenauer (5/1), Müller (4), Glanzner (3), Schierk (3/1), Best, Kraft (je 1). me
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