Fußball-Landesliga

06er können aufatmen

Ketsch entgeht der Relegation, weil die FT Kirchheim ihre Mannschaft zurückziehen

Von 
Lothar Fischer
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Marco Rocca, Trainer des Fußball-Landesligisten Ketsch, freut sich über den unver-hofften Klassenerhalt seines Teams – und hat nun Planungssicherheit. © Fischer

Großen Jubel löste bei Fußball-Landesligist Spvgg 06 Ketsch die Nachricht aus, auch in der kommenden Saison in der Landesliga vertreten zu sein und keine Relegation bestreiten zu müssen. Möglich machte dies der Landesligist FT Kirchheim, der spät – aber noch innerhalb der Frist – erklärte, in der kommenden Runde eine Klasse tiefer anzutreten. Somit ist Ketsch über dem roten Strich und die SG Horernberg hat nun die Möglichkeit über die Abstiegsrelegation doch noch in der Liga zu bleiben.

Der Ketscher Trainer Marco Rocca gibt im Gespräch mit dieser Zeitung einen Einblick in die aktuelle Gemütslage der 06er.

Wann haben Sie erfahren, dass Ihre Mannschaft auch in der neuen Saison in der Landesliga vertreten sein wird?

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Marco Rocca: Am Dienstag gegen 23 Uhr wurde Joachim Fellhauer vom Verband informiert. Die Nachricht habe ich heute morgen gegen 6.30 Uhr gelesen. Um ehrlich zu sein, musste ich zweimal hinschauen und die Erleichterung war dann riesig.

Die vergangenen Wochen müssen eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen sein. . .

Rocca: Die letzten Tage waren schlimm. Die personelle Lage spitzte sich immer mehr zu und unser Lazarett ist bis auf 14 Spielern angewachsen. Ich habe so eine Saison noch nie erlebt. Da kommen schon Gedanken auf, ob man die Relegation schafft. Auch kommen Zweifel auf, über die Einstellung einzelner Spieler. Andere gehen extrem auf dem Zahnfleisch, da sie seit Wochen über 90 Minuten gehen mussten und die Kräfte schwanden. Rückblickend war das Ganze extrem nervenaufreibend und kräftezerrend. Doch der Glaube, dass wir weiter in der Liga bleiben werden, war bei uns allen immer vorhanden.

Was war der Knackpunkt, der Ihre Mannschaft in den Abstiegsstrudel brachte?

Rocca: Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind uns in der vergangenen Saison zwei Spieler weggebrochen, die wir nicht ersetzen konnten. Dann kamen Langzeitverletzte dazu. Ein weiterer wichtiger Spieler konnte ein Auslandssemester wahrnehmen und fiel aus. Das waren wichtige Stützen, die relativ früh nicht mehr zur Verfügung standen. Einige Spieler hatten noch den guten Start der Vorsaison im Kopf und waren da nicht 100-prozentig bei der Sache. Im Laufe der Runde mussten wir uns von drei Spielern trennen, die Unruhe in die Mannschaft brachten und ein ruhiges Arbeiten nicht mehr möglich war. Es gab viele Downs, die wir Woche für Woche wegstecken mussten. Der Kern der Mannschaft war ein wichtiger Faktor und eine Stütze, um nicht noch weiter nach unten durchgereicht zu werden. Wir Verantwortliche müssen die Saison schnell aufarbeiten, aus den Fehlern lernen, um sie nicht zu wiederholen.

Wie geht es jetzt mit Ihnen weiter ?

Rocca: Ich werde weitermachen. Das stand auch unabhängig von der Ligazugehörigkeit fest. Wir haben uns im Dezember und erneut im Frühjahr an einen Tisch gesetzt und alles erörtert. Die Verantwortlichen attestierten mir, dass sie sehr zufrieden mit der Arbeit und meinem Engagement waren. Das war die Basis für mich für eine weitere und gute Zusammenarbeit. Jetzt, wo wir endlich Planungssicherheit haben, muss schleunigst mit der Kaderplanung begonnen werden, die wegen der vorherrschenden Unsicherheit sicherlich nicht einfach werden wird.

Stehen Ab- oder Zugänge fest und wenn ja, welche?

Rocca: Stand jetzt stehen Aiman Kurt (FV Brühl), Marcel Feßler (unbekannt) und Etienne Köhler (FC Germania Friedsrichstal) als Abgänge fest. Als Neuzugänge können wir Igor und Tom Mathias von ASC Neuenheim vermelden. Wir werden uns in den kommenden Tagen zusammensetzen und die weitere Kaderplanung forcieren. Wir möchten wieder mehr Ketscher Identität in die Mannschaft bringen. Dazu benötigen wir Spieler mit dem richtiger Charakter und der richtigen Einstellung.

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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