Die übliche Diskussion im Handball, ob ein Unentschieden – in diesem Fall jenes 28:28 (12:17) des Badenligisten HG Oftersheim/Schwetzingen II gegen den TSV Knittlingen – ein gewonnener Punkt oder ein verlorener Zähler ist, sollte eigentlich obsolet sein, denn nach hundsmiserablem Start (8:16) war der Gastgeber praktisch mausetot. Keiner hätte noch einen Pfifferling auf ihn gewettet, doch schon kurz nach der Pause sah die ganze Sache beim 15:17 etwas anders aus und später ärgerten sich etliche der heimischen Protagonisten, dass nicht sogar ein Sieg herausgesprungen ist.
Eigentlich stellte das HG-Perspektivteam von Beginn an unter Beweis, dass es in der Liga tatsächlich eine Perspektive hat, konkurrenzfähig ist. Das geforderte Spiel hinten heraus überrollte die TSV-Akteure beinahe, zumal Torhüter Maximilian Herb einen Sahneauftakt allererster Güte hatte.
Schnell im Hintertreffen
Doch spielerische Ebenbürtigkeit ist nur ein Aspekt des Handballs. Es gehört auch dazu, ihn ins gegnerische Netz zu wuchten, doch die Würfe, die Oftersheim/Schwetzingens Spieler lancierten, waren für den früheren HG-Keeper Marius Gabel, nun in Diensten von Knittlingen, äußerst dankbare Beute oder striffen häufig gleich ganz am Gehäuse vorbei.
Die Quittung erfolgte innerhalb weniger Minuten zum 1:5. Trainer Lars Fichtner musste zur Auszeitkarte greifen, doch damit war das Malheur noch nicht überstanden. Auch eine Deckungsumstellung von 6:0 auf 5:1, die bis zum Ende aufrechterhalten wurde, führte nach dem 5:10 noch nicht zu einer Resultatsverbesserung. Erst nach dem 8:16 (24.) gab es Anzeichen auf eine etwas ansehnlichere Spielweise der Hausherren.
Nach dem Seitenwechsel waren sie schnell voll mit dabei und hätten eigentlich sogar den Ausgleich zum 17:17 erzwingen müssen. Aber erneut landeten zwei hervorragende Möglichkeiten nicht im Tor. Der zuvor routiniert erschienene Gast wirkte nun nicht mehr so sattelfest, verteidigte seine Führung zwar, doch mit 25:26 (52.) war endlich der Anschlusstreffer erzielt, den Maximilian Kuhlee, der noch treffsicherste Schütze Oftersheim/Schwetzingens, setzte. Das 28:25 der Gäste glichen die Hausherren wieder aus. Es folgten fast fünf reale Minuten voll unerträglicher Spannung mit Time-outs, aber keinen Toren mehr.
Fichtner sah es „positiv, wie wir uns aus dem Loch, das wir uns selber gegraben haben, eindrucksvoll und als Mannschaft mit viel Willen wieder heraus und zurückgekämpft haben. Aber wenn du dir halt fast 30 Fehlwürfe leistest, ist es nun einmal sehr schwer, zu gewinnen“.
HG: Herb, Meyer; Fendrich (6/3), Kuhlee (7), Oschatz (1), Micke (1), Kirsch, Lux, Rothardt (2), Kirchner (1), Merkel (5/2), Grimm (2), Zimprich (3), Löffler. mj
Plankstadt erkämpfte sich unterdessen mit 27:25 (14:9) gegen den TV Hardheim den ersten Saisonsieg und damit zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Lediglich fünf schwache Minuten erlaubte sich das Wolfsrudel vor heimischer Kulisse im Badenliga-Duell mit Hardheim, das den Auftakt zu drei Heimspielen in Folge darstellte. In diesen fünf Spielminuten kurz nach der Pause kamen die Gäste nach einer zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Führung auf 16:17 (42. Min) heran, doch nach eigener Auszeit und Toren durch Nico Schöffel, Nicolas Großhans und Julian Maier überstand das Team des Plankstadter Trainerduos Eichhorn/Denne auch diese Phase und fuhr schließlich am Ende einen wichtigen 27:25-Erfolg ein.
Gestützt auf eine sehr gute Abwehrleistung kamen die Hausherren gut in die Partie, sodass selbst eine doppelte Unterzahl Mitte der ersten Hälfte das Spiel der Gastgeber nicht ernsthaft gefährdete. Wenige Fehler im Abschluss und die entsprechende Abwehrarbeit auf der anderen Seite des Parketts waren die Garanten für eine Fünf-Tore-Führung zur Halbzeit, zu der es 14:9 stand.
Nach kurzem Hin und Her zu Beginn der zweiten 30 Minuten folgten die fünf Minuten der Unkonzentriertheit Plankstadts und ließen das Spiel nochmals spannend werden. Nach der überstandenen Schwächephase war spätestens mit dem 27:20 durch Tadeo Eichhorn fünf Minuten vor dem Schlusspfiff der Deckel auf der Partie. Bedingt durch einige Wechsel und eine Zwei-Minuten-Strafe gelangen den Gästen noch einige schnelle Tore, doch ernsthaft gefährden konnten diese den ersten Sieg der Saison nicht mehr.
Bereits am Sonntag, 15. Oktober, ist nun ab 18 Uhr die Spielgemeinschaft aus Rot/Malsch zu Gast in der Plankstadter Mehrzweckhalle „und es gilt, schnell weiter Boden auf die unteren Tabellenplätze gutzumachen“, schreiben die Verantwortlichen des Wolfsrudels in ihrem Spielbericht.
Plankstadt: Lazaro Garcia, Rebmann: Maier (7), Schöffel (6), R. Verclas (5), Großhans (5), Treiber (3), Eichhorn (1), Ritter, Geiss, Fischer, Denne, Bastel. md
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