Folgt nach dem Sturm die Ruhe? Das hoffen zumindest die Drittligahandballer der HG Oftersheim/Schwetzingen, die in der Nordstadthalle am Sonntag, 4. September, um 17 Uhr gegen Salamander Kornwestheim die neue Saison eröffnen. Schließlich bot die abgelaufene Runde Turbulenzen zur Genüge. Nach vielen mäßigen Vorrundenauftritten mit wenigen Ausreißern nach oben mussten die Kurpfälzer in die Alles- oder-nichts-Klassenverbleibsrunde, die man trotz der Hypothek von vier Minuspunkten am Ende bravourös meisterte.
Wo die Reise deshalb in den kommenden Monaten hingehen soll, ist für den neuen HG-Coach Thorsten Schmid klar: „Ruhiges Fahrwasser. Das Ziel muss Platz zehn sein, um mit den unteren Plätzen nichts zu tun zu bekommen.“ In der Spielzeit 2022/23 tritt die HG in der Staffel Süd an, die 14 Teams beinhaltet. Die ersten beiden qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde, der Elfte muss in die Abstiegsrelegation und die letzten drei steigen ab.
HG im Überblick
Der Kader – Tor: Maximilian Herb (1999), Benedikt Müller (1992), Frederik Fauerbach (2000). Linksaußen: Max Barthelmeß (1999), Moritz Schulz (2003). Rückraum links: Florian Burmeister (1997), Edward Hammarberg (2002), Till Nasgowitz (2003). Rückraum Mitte: Christian Wahl (1991), Lukas Sauer (1995), Dymal Kernaja (1995). Kreis: Marc Kern (2003), Niklas Krämer (1999), Jannik Geisler (1997). Rückraum rechts: Kevin Suschlik (1999), Leon Haase (2002), Alexander Leibnitz (1998). Rechtsaußen: Paul Stier (1998), Felix Rothardt (2003), Tim Kusch (1999).
Zugänge: Till Nasgowitz, Felix Rothardt, Moritz Schulz (HG-Jugend), Tim Kusch (SG Pforzheim/Eutingen, Dymal Kernaja (HSG Friesenheim/Hochdorf II, früher HG-Jugend), Alexander Leibnitz (SG Leutershausen, früher HG-Jugend), Edward Hammarberg (SG Flensburg-Handewitt II).
Abgänge: Philipp Bernhardt (Karriereende), Nils Nasgowitz (Auslandsaufenthalt), Tim Schaller (HLZ Friesenheim/Hochdorf), Bastian Schleidweiler (VTV Mundenheim).
Trainer: Thorsten Schmid, Sportwissenschaftler und Handballtrainer, bei der HG seit 2022. Co-Trainer: Christoph Lahme, bei der HG seit 2006. Torwarttrainer: Michael Sturm, bei der HG seit 2021; Michael Braun, bei der HG seit 2014. Physiotherapeut: Christian Gervers.
Staffel Süd: SG Leutershausen, Rhein-Neckar Löwen II, TVS 1907 Baden-Baden, TV Willstätt, TuS Fürstenfeldbruck, SV Salamander Kornwestheim, VfL Pfullingen, TSB Heilbronn-Horkheim, HC Oppenweiler/Backnang, HBW Balingen-Weilstetten II, SG Pforzheim/Eutingen, TSV Neuhausen/Filder, SG Köndringen-Teningen, HG Oftersheim/Schwetzingen.
Erster Spieltag: Sonntag, 4. September, 17 Uhr, Heimspiel in der Nordstadthalle gegen Salamander Kornwestheim. jb
Dass der Klassenerhalt kein Selbstläufer wird, ist Schmid bewusst. „Die Liga ist generell sehr stark. Es gibt keine Mannschaft, die man mal im Vorbeigehen besiegen kann. Allein mit Pforzheim/Eutingen, Fürstenfeldbruck und den Zweitvertretungen der Rhein-Neckar-Löwen und Balingen-Weilstetten gibt es schon vier Teams, die nach ganz oben schauen“, sagt der 51-Jährige. „Es wird also sehr viele große Herausforderungen für uns geben.“ Eine Hilfe wird sein, dass der Kader zum Großteil zusammengeblieben ist. Drei Abgänge stehen den externen Neuzugängen Tim Kusch, Dymal Kernaja, Alexander Leibnitz und Edward Hammarberg sowie Till Nasgowitz, Felix Rothardt und Moritz Schulz aus der eigenen Jugend gegenüber. „Damit sind wir in der Breite sehr gut aufgestellt“, lobt Schmid das 20-köpfige Aufgebot, in dem jede Position mindestens doppelt besetzt ist. Das meiste Entwicklungspotenzial sieht er auf den Halbpositionen, wo die HG „die vorhandenen Potenziale ausreizen“ müsse.
Abwehr auf gutem Weg
Seit Juli steht der neue Coach nun fast täglich mit der im Kern eingespielten Truppe in der Trainingshalle. Dabei liegt sein Fokus weiterhin darauf, das Gute aus den vorhandenen Strukturen der vergangenen Jahre zu erhalten und optimal um seine eigenen Vorstellungen zu ergänzen. Betrachtet man die Testspiele in der Vorbereitung, ist das auch ordentlich gelungen. Gegen die unterklassigen Gegner fuhr man ausschließlich Siege ein, beim Patrick-Lengler-Cup verkaufte man sich gegen Zweitligist Eisenach und Ligakonkurrent Rhein-Neckar-Löwen II trotz Niederlagen teuer.
Vor dem Auftakt am Sonntag sieht Schmid besonders in zwei Bereichen noch Luft nach oben: „Wir lassen zu viele freie Chancen liegen, mir fehlt noch ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Außerdem haben wir noch großes Potenzial bei den individuellen Stärken der jüngeren Spieler. Nur wenn sich jeder Einzelne verbessert, können wir uns auch als Team entwickeln.“ Bei einem Altersschnitt von nur 23 Jahren könnte gerade der letzte Punkt ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Saison werden.
Auf einem guten Weg sieht der Übungsleiter die taktische Flexibilität in der Abwehr: „Das müssen wir auch weiter forcieren. Der Wechsel zwischen offensiver und defensiver Abwehr wird uns gerade in den ersten Partien helfen.“
Für die neue Runde scheint die HG also gut gerüstet. Nach dem zurückliegenden Spiel im April wünscht sich Schmid übrigens folgende Schlagzeile in unserer Zeitung: „Die HG Oftersheim/Schwetzingen feiert den souveränen Klassenerhalt.“ Das lässt sich – zumindest von der Zeitung her – einrichten. Der Rest liegt bei der HG.
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