Im Mittelpunkt des jüngsten Spieltags in der Handball–Landesliga Männer stand eindeutig das Duell zwischen dem TV Brühl und der TSG Ketsch. Es gibt nicht wenige Zeitgenossen, die behaupten, nicht nur der Pokal, sondern auch die Derbys hätten eigene Gesetze. Diese Gesetzmäßigkeiten mitzuerleben, machte die Halle nicht nur ungewohnt proppenvoll, dazu, zumindest aus TVB-Sicht, noch zu einem Tollhaus. Grund war der 32:28 (18:12)-Sieg der Hausherren gegen die favorisierten Nachbarn, der sich aber schon früh etwas abzeichnete. Der Spielbericht ist durch ein technisches Problem erst mit Verzögerung bei uns eingetroffen.
Brühl war, mit der richtigen Taktik von seinem Trainer Gael Zimmermann ausgestattet, nach ausgeglichenem Beginn (10:9/15.) ständig schnell und schnörkellos auf dem Weg nach vorne, machte hinten mit viel Einsatz die Mitte dicht. Eine starke Defensivleistung (mit einem Robin Kuderer in Bestform im Kasten), die auch der Gegner anerkannte. Ihm wurde kaum Luft zum atmen gelassen, während er – trotz inständiger Warnung von Coach Martin Schnetz bei den schnell vorgetragenen Angriffen des TVB keine Mittel fand, diese zu unterbinden. Auf der anderen Seite bekam die Ketscher Abwehr die Angriffsreihe der Gastgeber kaum in den Griff, für einige war das Tempo wohl zu hoch. Hier ließ besonders Nico Kinner seine Stärken im Eins-gegen-eins aufblitzen.
Ketsch wirkt im Handball-Landesliga-Derby gegen Ketsch nervös
Und aus der Ausgeglichenheit wurde so Einseitigkeit. Brühl zog auf und davon (18:11). Ketsch wirkte verunsichert, warf unkontrolliert, hatte sich erst wieder nach der Pausenbesprechung gefangen, hielt wieder mit, wurde aber an der langen Leine geführt (26:19/47.). Doch fühlte sich der Hausherr ob des nahenden Sieges zu sicher oder gaben nachlassende Kräfte den Ausschlag? Es schien im Schlussakt spannend zu werden (26:23, 30:28), aber letztlich behielten die TVB-Akteure die Nerven und beide Punkte.
TV Brühl: Kuderer, Wild; S. Drees (6), Gaisbauer (1), Frisenhan (2), J. Kraft (5), Noske (5/3), Dederichs (1), Jakob, Koffeman (2), Diehl (5), Kinner (5).
TSG Ketsch: Janson, Ulbrich; Gaa (5), Triebskorn (3), Schwab (2), Eckel, Müller (2), Ballin, Schäfer (1), Arentz (5/1), Flörchinger (8/2), Niesen, Jäkel (2), Voigt.
Handball: HSG St. Leon/Reilingen geht in Heidelberg unter
Einen Auftritt praktisch ohne Gegenwehr legte die HSG St. Leon/Reilingen bei der SG Heidelberg/Leimen hin, war kaum zehn Minuten lang konkurrenzfähig und kam mit 25:36 (8:18) unter die Räder. Dabei wurde das Debakel am Ende noch ein wenig beschönigt, wie manche Zwischenstände unterstreichen (28:12, 33:14).
HSG: Zanki, C. Antl; Schmitt (1), Netscher (4), Benetti (1), Hufnagel (3), Förderer, J. Antl (2), Schwechheimer (8), Baumgärtner, Halilovic (2), Busch (2), Bahr (2). mj
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