Es klingt wie eine Plattitüde – und es ist auch eine: „Die Saison ist noch lang“, wird gerne als Durchhalteparole ausgegeben oder soll die tatsächlich prekäre Lage verkleinern. Doch beim Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen – bei dem Trainer Thorsten Schmid Anfang der Woche hingeworfen hat (wir berichteten) – hat der Kampf um den Klassenerhalt längst begonnen. Und spätestens jetzt, wenn es unter der Regie des bisherigen Co-Trainers Christoph Lahme (Bild) im Nachholspiel auswärts gegen Willstätt geht (Samstag, 20 Uhr), muss das jedem klar sein.
Denn der TVW ist momentan das einzige Team, dass in der Südstaffel noch einen Pluspunkt weniger als die Kurpfälzer sein Eigen nennen darf. Die Ortenauer können einzig auf eine Punkteteilung am ersten Spieltag gegen Balingen-Weilstetten II verweisen. Deren Trainer Ole Andersen diese Partie sowie die nun folgende gegen die HG zu „Schicksalsspielen“ erkoren.
Immer wieder gleiche Fehler
Woran es in Prinzip liegt, hat Ex-Trainer Thorsten Schmid schon mehrfach mantraartig runtergebeten. Und auch den Spielern ist dies durchaus bewusst, wie zuletzt Rückraumakteur Alexander Leibnitz in seinem samstäglichen Interview skizzierte. Aber wie dieses Manko abzustellen sei, damit tun sich alle Beteiligten schwer. Schmid bekannte nach der Niederlage gegen Pforzheim/Eutingen: „Ich kann diese Frage nicht beantworten und es sind immer wieder die gleichen Fehler, die gemacht werden. Auch wenn man diese Fehler visualisiert und anspricht, werden sie die nächste Woche doch wieder gemacht. Das ist halt sehr, sehr schade.“ Dies gab er noch zu Protokoll, tags darauf trat er dann zurück.
Christoph Lahme hat jetzt nur wenige Tage Zeit, sich und das Team auf diese neue Situation einzustellen. „Für die Mannschaft ist es sicherlich ziemlich schwer, wenn jetzt innerhalb von zwei Jahren ein vierter Trainer ihr eine Philosophie mit auf dem Weg geben will.“ Ihm ist bewusst, dass die anstehende Begegnung eine Schlüsselpartie ist, die unbedingt gewonnen werden muss, der Gegner aber unter ähnlichem Druck steht. „Willstätt geht es wie uns, hat jetzt 1:9 Punkte bei ständig engen Ergebnissen. Das zeigt uns, mit unseren zwei, drei Ausreißergebnissen, dass wir in diese Partie umso besonnener und mit kühlem Kopf gehen müssen.“
Angesichts der letzten Ausfälle und der Tatsache, dass noch nicht klar ist, wer zurückkehren wird, arbeitet Lahme mit denen, die fit sind und meint: „Wir hoffen auf einen breiten Kader und vielleicht trudelt am Samstagmorgen noch eine Überraschung ein. Ansonsten kann jeder bei uns Handball spielen, wir sollten es nur 60 Minuten durchziehen.“ mj
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