Oftersheim/Schwetzingen. Der Sonntag endete für die Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen mit einem Paukenschlag: Chefcoach Thorsten Schmid legte nach der 26:29-Niederlage gegen SG Pforzheim/Eutingen sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. „Ich habe das Gefühl, die Mannschaft in weiten Teilen nicht mehr zu erreichen“, begründete der Übungsleiter seine Entscheidung. Bereits vor zwei Wochen hatte Schmid das Gespräch mit dem Sportlichen Leiter Martin Schmitt gesucht, um über die unbefriedigende Situation zu sprechen.
„Damals hat Thorsten schon kommuniziert, dass es zwischen ihm und dem Team nicht hundertprozentig harmoniert. Wir sind so verblieben, dem Ganzen noch Zeit zu geben und die nächsten Spiele abzuwarten. Dass er nach so kurzer Zeit seinen Rücktritt erklärt, damit habe ich nicht unbedingt gerechnet.“
Erst im Juli diesen Jahres war Schmid auf Axel Buschsieper gefolgt und mit der Mission angetreten, die HG in ruhigere Fahrwasser zu führen. In der vergangenen Saison hatte der Club in der Relegationsrunde den Abstieg aus der dritthöchsten Spielklasse abgewendet.
Das Fass ist übergelaufen
Nach nur dreieinhalb Monaten und fünf Ligaspielen fand die gemeinsame Reise nun ein jähes Ende. Die „Hyänen“ rangieren aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz mit 2:8 Punkten. Dem einzigen Sieg gegen Baden-Baden (27:21) stehen teils deutliche Niederlagen wie gegen Kornwestheim (27:36) und Heilbronn-Horkheim (28:35) gegenüber. Die jüngste Pleite im nordbadischen Derby gegen Pforzheim/Eutingen brachte das Fass für den Trainer zum Überlaufen.
„Ich hatte schon längere Zeit den Eindruck, dass meine Vorstellungen und die der Mannschaft nicht mehr zusammenpassen. Im Sinne des Vereins habe ich deshalb entschieden, die Situation nicht auszusitzen, sondern frühzeitig die Reißleine zu ziehen“, sagte Schmid.
Für den schwachen Saisonstart sei derweil nicht allein der Trainer verantwortlich, betonte der Sportliche Leiter Schmitt: „Natürlich entsprechen die Ergebnisse nicht unseren Erwartungen. Einige Spieler konnten bislang aber auch nicht an ihre Leistungen aus der Vergangenheit anknüpfen.“
Das Training übernimmt zunächst Christoph Lahme, bisheriger Co-Trainer und Coach des A-Jugend-Teams. Lahme wird auch in der kommenden Partie beim TV Willstätt (Samstag/20 Uhr) an der Seitenlinie stehen. „Alles andere werden wir in den nächsten ein, zwei Wochen in Ruhe besprechen“, so Martin Schmitt, „wir schauen jetzt nach vorne, um schnellstmöglich wieder die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.“
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