Handball-Badenliga Frauen

Damen der HG Oftersheim/Schwetzingen gewinnen in letzter Sekunde

Beim 35:34 gegen Verfolger Wiesloch werden Kalliope Myrianidou und Saskia Zachert zu Matchwinnerinnen. In letzter Sekunde gewinnen die HG-Damen.

Von 
Mike Junker
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Jubel um Kalliope Myrianidou nach dem Abpfiff. Die Torfrau der HG Oftersheim/Schwetzingen sicherte dem Tabellenführer der Badenliga mit ihrer Abwehr in letzte Sekunde den Sieg gegen Wiesloch – und hielt die weiße Weste ihres Teams rein. © Metz/HG

WIesloch/Oftersheim/Schwetzingen. Ein paar Momente lang schien es so, als ob die Badenliga-Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit in dieser Saison verlieren sollten. Doch am Ende der Partie gegen Verfolger TSG Wiesloch – allerdings erst nach Ablauf der regulären Spielzeit – blieb ein 35:34 (16:16)-Sieg. Null Punkte auf der Verlustseite haben also weiterhin Bestand.

In Abwesenheit des erkrankten Trainer Franz-Josef Höly wurde aus einer mühsam behaupteten 32:30-Führung nach zu vielen überhasteten, verworfenen Bällen erst ein Remis und dann sogar ein 32:33 (58.). Kapitänin Saskia Zachert sorgte dann umgehend für den Ausgleich, doch es blieb, was den Spannungsfaktor anging, mehr als kriminell – und dabei stand HG-Torfrau Kalliopi Myrianidou permanent im Mittelpunkt. Sie parierte den nächsten Gegenangriff, doch es wurde Siebenmeter gepfiffen. 33:34.

Mit einem sehenswerten Heber stellte Anna Widmaier in der Schlussminute wieder den Gleichstand her. Oftersheim/Schwetzingens Keeperin wehrt erneut ab, erneut Strafwurf und erneut das Duell mit TSG-Werferin Francesca Kuhn. Doch diesmal blieb Myrianidou per Fußabwehr Siegerin und der Abpraller wurde von den HGlerinnen gesichert.

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Die letzten rund 30 Sekunden Spielzeit sollten nun von der HG von der Uhr genommen werden, aber ein Treffer müsste zum Sieg ebenfalls herausspringen. Zunächst wurde Wieslochs Johanna Ruß wegen eines Fouls vom Platz gestellt, dann tankte sich Zachert zum 35:34 durch. Knapp zehn Sekunden verblieben noch. Der Gast passte zwei, drei Mal, dann erfolgte ein Verzweiflungswurf fast von der Mittellinie, der sichere Beute von Myrianidou wurde.

Mittlerweile hatte Wieslochs Trainer Frank Gerbershagen die Grüne Karte während des Wurfs auf den Kampfrichtertisch gelegt – das fällige akustische Signal zur Auszeit erfolgte allerdings erst nach Wechsel des Ballbesitzes – nach neuer gängiger Auslegung zur Gewährung der Besprechung eigentlich entscheidend und nicht mehr zulässig. Trotzdem wurde die Besprechung Wieslochs erlaubt und durchgeführt.

In den verbliebenen fünf Sekunden kam es erneut zum Siebenmeterentscheid gegen Oftersheim/Schwetzingen. Der erste Versuch Alina Fricks wurde zurückgepfiffen, der zweite aber von der HG-Torfrau an die Latte „geguckt“ – Wenige Momente später fand sich Myrianidou in einer Traube ihrer jubelnden Mitspielerinnen wieder.

Michelle Schütz: „Wir wussten, dass das Spiel alles andere als leicht werden würde. Wir haben uns das Leben von Anfang an aber leider wieder selbst schwergemacht, indem wir in der Abwehr nicht konsequent zugegriffen haben, um den Gegner zu unterbrechen. Im Angriff haben wir uns gute Chancen erarbeitet, allerdings schafften wir es dann oftmals nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Trotzdem waren wir in der Lage, uns nicht von unseren Fehlern herunterziehen zu lassen, konzentriert zu bleiben und als Mannschaft bis zum Schluss zu kämpfen. Es ist aber klar, dass wir noch viel Luft nach oben haben.“

Sechs Begegnungen sind es jetzt noch bis zum ersehnten Meistertitel. Am Wegesrand warten aber mit Heddesheim und der HSG St. Leon/Reilingen II (beide acht Minuspunkte) noch zwei weitere Konkurrenten, die dem Aufstiegsfavoriten durchaus noch im Nacken sitzen.

HG: Walther, Myrianidou; Schütz (2), Büßecker (3), Hartmann (3), Richter, Widmaier (3/2), Zachert (10/1), Reißner (3), Patzschke (1), Aiello, Zimmermann, Kößler (2), Kolb (8)

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