2. Ringen-Bundesliga

Derby-Krimi in Ketsch: KSV trotzt der RKG ein spektakuläres Unentschieden ab

Nach zehn Jahren Derby-Pause bebte am Samstagabend die Ketscher Neurotthalle wieder: Das mit Spannung erwartete Duell in der 2. Bundesliga im Ringen zwischen dem KSV Ketsch und der RKG Reilingen/Hockenheim hielt, was es versprach.

Von 
Andreas Lin
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Ketschs Schwergewichtler Nazim Aras stemmte sich mit vollem Einsatz gegen seinen erfahrenen Gegner Stankovich, doch der Sieg ging an die Gäste. © KSV Ketsch

Ketsch. Nach zehn Jahren Derby-Pause bebte am Samstagabend die Ketscher Neurotthalle wieder: Das mit Spannung erwartete Duell in der 2. Bundesliga im Ringen zwischen dem KSV Ketsch und der RKG Reilingen/Hockenheim hielt, was es versprach – Kampfgeist, Emotionen und Dramatik bis zur letzten Sekunde. Vor rund 900 begeisterten Zuschauern lieferten sich beide Teams ein leidenschaftliches Ringen auf Augenhöhe, das mit einem leistungsgerechten 15:15-Unentschieden endete.

Schon der Einmarsch der Mannschaften sorgte für Gänsehaut: Fahnen wehten, Trommeln dröhnten, die Stimmung war elektrisierend. Und gleich zu Beginn wurde deutlich, dass kein Punkt kampflos hergegeben würde. RKG-Athlet Igor Chichioi eröffnete den Abend mit einem knappen 5:3-Sieg über Ivan Izdebskyi, ehe Schwergewichtler Simeon Stankovich seine Routine ausspielte und Nazim Aras mit 4:1 bezwang.

Ketscher Ringer begeistern mit spektakulären Siegen

Doch dann drehte sich die Stimmung schlagartig: Lukas Benzing sorgte mit einem spektakulären Schultersieg für den ersten großen Jubelsturm in der Halle. Auch Georg Harth überzeugte im Anschluss mit taktischer Cleverness und sicherte Ketsch weitere Punkte. Nach einer klaren Niederlage von Ramon Gersak-Perez im 71-kg-Freistil lag die RKG zur Pause knapp mit 7:6 in Führung – alles war noch offen.

Der zweite Durchgang begann mit einem Highlight: Tunjay Vazirzade lieferte sich ein packendes Duell mit dem Olympia-Dritten Denis Kudla. In einem intensiven Taktikkampf behielt der Ketscher dank der letzten Wertung hauchdünn die Oberhand – ein Achtungserfolg, der das Publikum von den Sitzen riss.

Dramatische Wendungen führen zum Unentschieden

Anschließend wechselte die Führung mehrfach. Ülgen Karakaya musste gegen Luis Greif eine klare Niederlage hinnehmen, ehe Marat Kardanov mit technischer Überlegenheit (15:0) wieder für Ketsch punktete. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als Maxim Fricatel für die RKG nach einer Verletzung von Scott Gottschling kampflos vier Punkte einfuhr und sein Team auf 15:11 davonziehen ließ. Doch der KSV bewies erneut Moral: Georgi Bokuchava dominierte im letzten Kampf den Reilinger Dario Schmidhuber mit 15:0 und rettete damit das verdiente 15:15-Unentschieden.

„Wir hätten das Derby gerne gewonnen, aber am Ende war es Werbung für den Ringsport“, resümierte RKG-Trainer Thilo Dicker. Auch die Ketscher Verantwortlichen zeigten sich stolz: Ihr Team hatte in einem emotionalen Krimi Charakter und Kampfgeist bewiesen. Es war ein unvergesslicher Abend für die Ringergemeinde – voller Spannung, Leidenschaft und dem Gefühl, dass der Ringsport lebt wie nie zuvor.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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