2. Fußball-Bundesliga - SV Sandhausen trennt sich von der französischen AS Nancy 3:3 / Denis Linsmayer und Aleksandr Zhirov nicht dabei

Dieser Test lässt „viel Luft nach oben“

Von 
Maximilian Wendl
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Nils Röseler verfügt über einen Pay-TV-Vertrag. Dadurch konnte der Neuzugang des SV Sandhausen bei seinem vorherigen Verein VVV-Venlo in den Niederlanden die 2. Fußball-Bundesliga verfolgen. Sandhausen sei ihm schon damals als „seriöser Club“ aufgefallen, erklärte der Innenverteidiger, der vom Sportlichen Leiter Mikayil Kabaca und Trainer Uwe Koschinat als erster Neuzugang präsentiert wurde.

Im Gegensatz zu den anderen drei Neuen – Daniel Keita-Ruel (Greuther Fürth), Nikolas Nartey (Leihe/VfB Stuttgart) und Diego Contento (Fortuna Düsseldorf) – durfte Röseler seine Arbeit nach der Corona-Zwangsunterbrechung nicht wieder aufnehmen. In den Niederlanden beendeten die Funktionäre die Saison vorzeitig. „Dort war man nicht so mutig wie in Deutschland“, sagt Röseler, der dadurch zwar zum einen eine lange Pause durchlebte, zum anderen aber genug Zeit für den Umzug in die Rhein-Neckar-Region hatte.

Spielstark und intelligent

Inzwischen ist die Unterbrechung beendet. Beim Testspiel gegen den VfB Stuttgart lobte der Trainer Röseler als „spielstarken und intelligenten“ Abwehrspieler. Eine Woche später stand der 28-Jährige beim Vorbereitungsspiel gegen den französischen Zweitligisten AS Nancy am Samstagabend in der Startformation. Im Vorfeld hatte er gesagt: „Solche Spiele sind auch die Bestätigung der Trainingswoche. Gerade für mich als neuen Spieler ist es von Bedeutung, im Wettkampf die Vorgaben des Trainers umzusetzen und sich mit den Mitspielern einzuspielen.“

Gegen das Team aus dem Nordosten Frankreichs sah es beim 3:3-Unentschieden aber zum Großteil noch nach Stückwerk aus. Beide Clubs hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt, die Spielzeit auf vier Mal 30 Minuten zu erweitern. Koschinat erklärt weshalb: „Dadurch wurde die Intensität gesteigert und als Trainer kann ich erkennen, ob die Spieler im athletischen Bereich Fortschritte gemacht haben.“ Im Vergleich zur 1:6-Testspielniederlage gegen den VfB Stuttgart wechselte der Coach das gesamte Team nicht nach 45, sondern nach 60 Minuten.

Röseler stand in der Startformation, war beim 0:1 aber nicht schuldlos. Er lenkte einen Schuss von Mickael Birron (36.) unhaltbar ab. Mario Engels glich zwar aus, doch in der 50. Minute brachte Vinni Triboulet die ASN wieder in Führung. Sandhausen ließ sich aber nicht beirren und kam durch Aziz Bouhaddouz, der unter der Woche angeschlagen war, wieder zum Ausgleich.

Strafstoß zum Endstand

Das Spiel ging munter weiter: Triboulet erzielte das 3:2 und der eingewechselte Philip Türpitz, der mit sechs weiteren Spielern am Freitag die Freigabe erhielt, verwandelte einen Strafstoß zum 3:3-Endstand.

Koschinat musste auf Aleksandr Zhirov (Oberschenkelprobleme) und Denis Linsmayer (private Gründe) verzichten. Im Nachgang bilanzierte der Coach: „In vielen Kernbereichen sind wir nicht an unsere zu erwartende Leistung gekommen. In Sachen Ballsicherheit habe ich viele leichte Fehlpässe gesehen, deshalb haben wir es verpasst, in der Anfangsphase Möglichkeiten herauszuspielen. Gegen die schnell kombinierenden Gäste ist uns das Timing in den Zweikämpfen sehr schwergefallen. Am Ende war es eine Willensleistung, die zum Ausgleich führte.“

Gerrit Nauber, der Röseler noch aus der Niedersachsen-Auswahl aus seiner Jugendzeit kennt, erklärte: „Wir haben in der Defensive Fehler gemacht, in der Offensive aber auch zahlreiche Chancen herausgespielt. Der Wille und die Bereitschaft waren da, es ist aber auf jeden Fall noch Luft nach oben.“

Steigern können sich die SVS-Akteure bereits am Samstag, 22. August, 14 Uhr, wenn sie beim Erstligisten 1. FSV Mainz 05 antreten werden. Die Partie wird erneut vor leeren Rängen ausgetragen.

Aufstellung bis zur 60. Minute: Wulle; Diekmeier, Kister, Röseler, Contento, Taffertshofer, Scheu, Nartey, Engels, Behrens, Keita-Ruel.

Aufstellung nach der 60. Minute: Heerwagen; Klingmann, Nauber, Paurevic, Dieckmann, Frey (90. Türpitz), Zenga, Halimi, Biada, Pena-Zauner, Bouhaddouz.

Info: Weitere Bilder gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Redaktion Maximilian Wendl ist freier Mitarbeiter vor allem im Bereich Sport. Er betreut unter anderem den SV 1916 Sandhausen (Fußball), die Kurpfalz-Bären (Frauenhandball) und die HG Oftersheim/Schwetzingen (Männerhandball). Außerdem ist er Experte für Motorsport.

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