Ironman Hawaii

Dirk Oswald ist am Ziel aller Sehnsüchte

49. seiner Altersklasse, Rang 212 insgesamt

Von 
Joachim Klaehn
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In der Hitze von Hawaii unterwegs: Dirk Oswald vom TSV Oftersheim ist Finisher beim härtesten Ironman der Welt und kommt nach 9:25,38 Stunden ins Ziel. © Rüffer

Kailua-Kona/Oftersheim. Schrecklich hart, ziemlich teuer und unvergesslich schön: Das ist der Ironman auf Hawaii, das zugleich härteste Langstreckenrennen der Triathlonszene. Für Dirk Oswald (36) wurden dieser Tage ein Lebenstraum und -ziel Realität. Die erstmalige Teilnahme in Kailua-Kona beendete der Modellathlet des TSV Oftersheim in der Altersklasse M35 bis 39 nicht nur als Finisher, sondern als 49. von 425 Teilnehmern in diesem Bereich. Bedeutet: Unter insgesamt 2410 Teilnehmern auf der heißen Lavainsel kam Oswald auf Rang 212 ins Ziel. Bravo.

„Respekt – einfach grandios“

„Klasse Leistung“, „Respekt – einfach grandios, wie du das alles gemeistert hast“, „Ironman-Finisher“ – die Fangemeinde in der Heimat Oftersheim verneigte sich symbolisch vor dem Ausdauerkünstler in den sozialen Netzwerken.

Oswald hatte die Langdistanz mit 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen nach 9:25,38 Stunden erfolgreich bewältigt. Und dies alles unter extremsten Bedingungen, für die der Ironman auf „Big Island“ seit der Erstaustragung im Jahr 1978 bekannt und selbst unter den Topprofi-Triathleten dieser Welt gefürchtet ist. Bei Oswalds Parforceritt herrschten wie für alle „Eisenfrauen“ und „Eisenmänner“ 39 Grad Außentemperatur, 78 Prozent Luftfeuchtigkeit und über 50 Grad auf dem glühenden Asphalt.

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„Ich bin zu schnell los“, sagte Oswald in einer ersten Reaktion selbstkritisch und dennoch hochzufrieden, „jetzt heißt es, Wunden lecken und den Urlaub genießen.“

Bereits im Vorfeld hatte der TSV-Vorzeigesportler reichlich Grenzerfahrungen gesammelt. Der Schweiß floss in Strömen – wie Wasser. Mitunter kamen Kreislaufprobleme hinzu, wenig Schlaf, eine zwölfstündige Zeitverschiebung und Reisestress – es ist ein Rucksack, den die Frauen und Männer zunächst mit sich herumschleppen. Körper und Geist müssen sich erst einmal an die knallharten Bedingungen gewöhnen. „Kein Wunder, alle reden immer vom Akklimatisieren. Jetzt habe ich es selbst gespürt, das war wie ein Schlag ins Gesicht“, schrieb Oswald vor dem Startschuss.

Doch mit der Zeit gelang es ihm, in einen Rhythmus zu kommen. Körperlich, mental, essenstechnisch. Moralische Unterstützung hatte Dirk Oswald ohnehin. Seine Eltern, sein Freund Lutz Rüffer, TSV-Vorstand Markus Lauff und dessen Frau Ines – die Entourage drückte ihm die Daumen. Es half obendrein.

Beflügelt für die Zukunft

Dirk Oswald hat sich einen Traum erfüllt, der ihn in seiner Triathlon-Karriere weiter beflügeln wird. Das Ziel aller Sehnsüchte ist erreicht.

Nun winkt der Urlaub auf der hawaiianischen Inselwelt, die Erholung, das „Runterfahren“. Oswald will laut eigener Aussage „die Seele baumeln lassen“. Er hat es sich nach den Strapazen mehr als verdient.

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