Spieler der Woche

Einsatz trotz gebrochenem Zeh

Oliver Niemiro ist beim SV Rohrhof in der Fußball-Kreisklasse A kaum wegzudenken

Von 
Andi Nowey
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Kapitän Oliver Niemiro (l.) ist beim SV Rohrhof der verlängerte Arm von Trainer Andrés Medina López. © Fischer

Der überwiegende Teil der Mannschaften in der Fußball-Kreisklasse A1 befand sich am vergangenen Wochenende bereits in der Winterpause und sorgte bei Glühwein und Bratwurst für das eigene leibliche Wohl. Einer, der das ebenfalls hätte machen können, ist Oliver Niemiro. Der 35-Jährige ist Kapitän beim SV Rohrhof und wäre mit einem gebrochenen Zeh, den er sich in der Partie der Vorwoche gegen den SC Pfingstberg/ Hochstätt zugezogen hatte, ein heißer Kandidat für das Lazarett der Rohrhofer gewesen. „Ich muss als Vorbild vorangehen“, ließ er es sich aber nicht nehmen, für das Nachholspiel gegen die TSG Rheinau zu Tape und Schmerztablette zu greifen.

„Das waren die letzten 90 Minuten für dieses Jahr. Ich habe mir gesagt, dass ich danach mit der Körperpflege anfangen kann.“ Zwar ging die Partie mit 1:2 verloren, dennoch ist der Einsatz des Routiniers für sein Team nicht hoch genug zu werten. Seit fünf Jahren steht Niemiro im Team des SV Rohrhof und ist inzwischen nicht mehr wegzudenken. „Er macht nebenher vieles im Verein wie die Gestaltung des Sportgeländes oder der Umkleideräume und organisiert für die Aktiven die Stände auf Straßenfesten“, beginnt Abteilungsleiter Daniel Hahn aufzuzählen. „Zudem ist er ein Spieler mit viel Erfahrung und hat sich in den vergangenen Wochen immer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“

Freund und Bindeglied

Ausgebildet bei der Talentschmiede des Ludwigshafener SC führte ihn sein Weg in die Jugend-Regionalliga sowie bei Arminia Ludwigshafen und Südwest Ludwigshafen acht Jahre lang in die Verbandsliga. Erst spät in seiner Karriere wechselte Niemiro auf die andere Rheinseite und damit ins Badische und kam über einen Umweg bei der Spvgg 06 Ketsch letztlich zum SV Rohrhof, wo er neben einer sportlichen auch eine familiäre Heimat gefunden hat. „Für mich ist das hier in Rohrhof mehr als nur Spielführer zu sein. Mir ist es wichtig, im Verein auch mitzuhelfen“, sagt Niemiro. Als Kapitän bezeichnet er sich zudem als Führungsspieler, Freund und Bindeglied zu Trainerstab und Verein. Seine Qualitäten liegen in der Zweikampfführung. „Ich denke, ich kann die Mannschaft gut führen“, nennt er eine weitere seiner positiven Eigenschaften.

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Dass der Zug nach oben trotz elf Punkten Rückstand auf das Führungsduo trotzdem noch nicht abgefahren ist, diese Meinung teilt Niemiro. „Wir haben unser Ziel für die Vorrunde nicht erreicht. Aber was sind schon elf Punkte“, fragt der Waldhof-Sympathisant und bläst damit zur Aufholjagd. Schließlich hat er als Fußballer im Herbst seiner Karriere noch einmal einen ganz besonderen Wunsch: „Ich will auf jeden Fall nochmals aufsteigen.“ Der 35-Jährige würde dafür sicherlich noch einige Schmerzen in Kauf nehmen.

Freier Autor Schwerpunkte: Mannheimer Kreisfußball, Kreisklassen A und B, Kreispokal, Waldhof-Legenden

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