Eppelheim. Die SG ASV/DJK Eppelheim startete mit einem Elan in die neue Saison der Fußball-Landesliga, knüpfte nahtlos an die vorige Runde an und wurde nicht unbegründet zum Meisterschaftsfavoriten erklärt. Doch seit Oktober stottert der Motor der Eppelheimer und viele fragen sich, wo die Leichtigkeit der Mannschaft geblieben ist, die sie zu Beginn der neuen Spielzeit so auszeichnete und sie an die Tabellenspitze brachte.
Schon Ende September folgte der erste Knackpunkt mit der überraschenden 2:3-Niederlage in Ketsch. Drei weitere Pleiten gegen die Top-teams SG Heidelberg-Kirchheim, VfB St. Leon und FC Türkspor Mannheim folgten. Auch beim 3:3 im jüngsten Heimspiel gegen den FV Brühl sprang nur ein glücklicher Punkt heraus. Aktuell belegt die Engelhardt-Truppe mit 20 Punkten den fünften Tabellenplatz. Spitzenreiter VfB St. Leon ist mittlerweile acht Zähler davongezogen.
Unsere Redaktion befragte den 38-jährigen Engelhardt vor der Partie an diesem Sonntag beim Liganeuling FC Zuzenhausen II - fehlen werden uns dabei Tim Uebele, Maxi Heinl, Patrick Lehr und Tim Barth - über die derzeitige Verfassung seines Teams, und ob sich an der Zielsetzung, ganz oben mitzuspielen, nach den Pleiten der vergangenen Wochen etwas geändert hat.
Herr Engelhardt, wie erklären Sie sich den Leistungsabfall Ihrer Mannschaft in den vergangenen Spielen?
Frank Engelhardt: Wir befinden uns aktuell in einer schwierigen Phase und da geht es nicht nur um die letzten drei Spiele, sondern generell um den Monat Oktober. Wir haben in diesem Zeitraum die Begegnungen gegen drei Topteams der Liga allesamt verloren und somit auch etwas den Anschluss an die obere Tabellenregion. Auf der einen Seite muss man sich eingestehen, dass die Niederlagen verdient waren, auf der anderen Seite wollen wir uns damit auch nicht einfach abfinden.
Wer Sie kennt, weiß, dass Sie die jetzige Situation selbstkritisch hinterfragen werden. Zu welcher Erkenntnis sind Sie dabei gekommen?
Engelhardt: Ja ich habe die Angelegenheit gemeinsam mit der Mannschaft sachlich, offen und sehr selbstkritisch besprochen. Neben den vielen individuellen Fehlern, die Woche für Woche zu Gegentoren führen, spielt die persönliche Verfassung eines Großteils der Mannschaft eine Rolle. Viele der Jungs gestehen sich das auch ein, wissen aber nicht, woran genau es liegen kann. An der Ursachenbewältigung arbeiten wir gerade.
Löst eventuell die Favoritenrolle, die von außen auf Ihre Mannschaft übertragen worden ist, zu viel Druck auf Ihre Spieler aus?
Engelhardt: Natürlich haben wir in diesem Zusammenhang auch das Thema „Zielvorgabe“ angesprochen. Dass unsere Vorgabe „Platz vier und besser“ sowie die uns von vielen Vereinen übertragene Favoritenrolle zu viel Druck auf die Mannschaft ausübt, lasse ich nicht gelten. Wir haben uns in den vergangenen Jahren entwickelt und uns erarbeitet, dauerhaft unter den Top fünf zu stehen. Und aus dieser Entwicklung haben wir dann zusammen auch das Saisonziel definiert und formuliert und daran wollen wir uns messen lassen.
Und wenn am Ende die Vorgabe nicht erreicht wird?
Engelhardt: Wenn am Ende der Saison das Ziel nicht erreicht wird, muss man damit leben und damit rechnen, dass es von allen Seiten und allen Experten der Region eines auf die Fresse gibt. Dann ist das halt so. Aber gar keine Ziele zu benennen ist nicht unser Ding. Wir wissen, dass alles, was wir uns vorgenommen haben, realistisch ist. Gerade gilt es, Schritt für Schritt das eigene Selbstverständnis dafür wieder herzustellen. Uns fehlt derzeit die Stabilität, das hat man auch im letzten Spiel gegen FV Brühl gesehen.
Ihre Mannschaft muss an diesem Sonntag beim FC Zuzenhausen II antreten. Der Gastgeber stellt mit 30 Gegentoren die schlechteste Abwehr der Liga. Ist das nicht ein gutes Betätigungsfeld für Ihre schussstarken Angreifer Patrick Greulich und Yonathan Domingos?
Engelhardt: Ob das ein gutes Betätigungsfeld für unsere Spieler wird, muss abgewartet werden. Der Aufsteiger spielt eine ordentliche Saison und nimmt Platz zehn ein. Ich gehe davon aus, dass wir auf eine junge und hungrige Truppe treffen werden, die physisch gut drauf sein wird. Deshalb gilt es von Anfang an hellwach zu sein und dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken, um mit drei Punkten die Heimfahrt anzutreten.
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