Kickboxen

Firas Benalia aus Eppelheim: Ein Kämpfer wie ein Rohdiamant

Firas Benalia wird mit nur 15 Jahren deutscher Meister und bereitet sich jetzt auf die Europameisterschaft vor. Einen großen Anteil an seinem Erfolg hat auch sein Vater Driss Benalia, der selbst im Kickboxen und Taekwondo aktiv war.

Von 
Sabine Geschwill
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Der 15-jährige Eppelheimer trainiert nun für die Europameisterschaften, die bereits am Wochenende stattfinden. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Eppelheim ist um einen deutschen Meister reicher: Firas Benalia holte sich jüngst nach spannenden Vorrundenkämpfen bei der internationalen deutschen Meisterschaft im Kickboxen in Leverkusen den Sieg im Vollkontakt-Kampfsport in der 60-Kilogramm-Gewichtsklasse.

Stolz hält der erst 15-jährige Athlet den großen Pokal und die Siegerurkunde in die Kamera. Der Gymnasiast, der die zehnte Klasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Eppelheim besucht, hat bei der Meisterschaft auf sein Können vertraut und wurde belohnt: „Ich hatte eine hohe Erwartung an mich selbst und wollte gewinnen“, erklärt der junge Titelträger. Seine Stärke sei seine Fokussierung auf sich selbst und sein Können. Mit seinen schnellen und präzisen Kicks habe er seinen Beinvorteil optimal ausgenutzt und es seinen Gegnern sehr schwergemacht. „Der deutsche Meistertitel war für mich eine Bestätigung, dass ich in diesem Sport nicht fehl am Platz bin“, erklärt Benalia.

Ursprünglich im Taekwondo aktiv

Der Sieg auf Bundesebene wurde zusätzlich mit einer Einladung für den Nationalkader belohnt. Dass der Eppelheimer im Kampfsport ein Riesentalent ist, zeigt die Tatsache, dass er erst wenige Wochen vor der Meisterschaft vom Taekwondo, in dem er in seiner Gewichtsklasse die Bestenliste anführte, zum Kickboxen wechselte und in der Kampfsportschule „Intelligent Punchers“ in Oftersheim durch intensives „Personal Training“ optimal auf die Deutsche Meisterschaft vorbereitet wurde. Vor allem die Faustarbeit habe verbessert werden müssen, so Trainer Andreas Thomas. Benalia lernte schnell und bekam in der Kampfsportschule den Feinschliff für den Wettbewerb auf Bundesebene.

Firas Benalia (Mitte) ist stolz auf seinen deutschen Meistertitel im Kickboxen. Mit ihm freuen sich Trainer Andreas Thomas (l.) und Vater Driss. © Sabine Geschwill

Einen großen Anteil an seinem Erfolg haben sein Vater Driss Benalia, der selbst im Kickboxen und Taekwondo aktiv war und auch zu Hause Trainingseinheiten mit seinem Sohn absolviert, und Trainer Thomas. Letzterer sei ein echter Glücksfall für den talentierten Eppelheimer. Als Bundestrainer und mehrmaliger Welt- und Europameister könne Thomas auf eine 30-jährige Kickboxkarriere zurückblicken und Benalia perfekt auf Wettkämpfe vorbereiten.

Die sportliche Laufbahn des Trainers und seines Schützlings sind bisher ziemlich identisch: Auch Andreas Thomas kam ursprünglich aus dem Taekwondo-Kampfsport und wechselte erst später zum Kickboxen. Er weiß entsprechend, wo Defizite lauern und wie sie schnell aufgeholt werden können. Er lobt das Jungtalent: „Firas ist wie ein roher Diamant, der nur noch geschliffen werden muss.“

Derzeit befindet sich der Teenager in Vorbereitung auf die Kickbox-Europameisterschaft, die bereits am Samstag, 12. November, in Arnsberg stattfindet. Danach wartet Mitte des Monats direkt ein Gala-wettkampf in Lampertheim auf den Eppelheimer, ausgerichtet von „German Cage Pioneer“, einem der größten Eventveranstalter im Kickboxen.

Firas Benalia wurde jüngst Deutscher Meister im Kickboxen und fiebert nun der Europameisterschaft entgegen. © Sabine Geschwill

Dass neben dem Sport – Benalia trainiert an sechs Tagen in der Woche und betreibt zusätzlich Ausdauersport – die schulischen Leistungen stimmen müssen, macht sein Vater deutlich: „Die Schule hat Vorrang.“ Der Zehntklässler, der Sport und Naturwissenschaften als seine Lieblingsfächer nennt, kann mit seinen schulischen Leistungen sehr zufrieden sein. Nach dem Abitur strebt er ein Studium an. Sein Trainer räumt ihm allerdings auch gute Chancen ein, als Profikickboxer Karriere zu machen.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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