Mit Abschluss der Punktspielrunde 2022/2023 heißt es beim Fußball-Landesligisten FV Brühl zunächst einmal durchschnaufen und einen dicken Strich unter eine verkorkste Runde zu ziehen, die man sich zu Beginn der Saison ganz anders vorgestellt hatte. Die Vorfreude bei den Brühler Verantwortlichen war groß, denn man hatte einen namhaften Kader zusammengestellt und freute sich, in dem neuen schmucken Sportpark in Brühl eine starke Truppe ins Rennen zu schicken, die etwas reißen kann. Doch da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens und man machte die Rechnung ohne die Protagonisten auf, die es auf dem Feld richten sollten.
„Es zog sich wie ein roter Faden von der Vorbereitung im letzten Sommer bis hin zum letzten Spieltag durch. Kaum eine Partie genügte den Ansprüchen, ja gerade zu desaströs verliefen die Spiele zu Hause gegen Eppelheim, in Neuenheim oder St. Leon“, meldet sich FVB-Abteilungsleiter Frank Hensel kritisch zu Wort. „Natürlich kenne ich das Geschäft seit über 30 Jahren und übernehme daher auch die volle Verantwortung für die katastrophale Saison. Thorsten Barth und ich hatten nach bestem Gewissen und großen zeitlichen Aufwand den Kader zusammengestellt. Angesichts des Umzugs und der Eröffnung unseres Schmuckkästchens, dem Sportpark- Süd, wollten wir auch eine gute Mannschaft aufbieten“, führt Hensel weiter aus.
„Natürlich kann ich es nicht nur an den Spielern festmachen, sondern auch wir als Verantwortliche haben Fehler gemacht, uns eventuell zu viel versprochen und auch die Charaktere der einzelnen Neuzugänge nicht genügend hinterfragt“, übt Hensel Selbstkritik. „Speziell nach einem Gespräch mit Mannschaft, Trainer und mir im Dezember, als wir uns kritisch ausgetauscht hatten und dachten, das sich das Blatt jetzt zum Guten wenden würde, legte unsere Mannschaft drei Tage später im Heimspiel gegen Eppelheim mit der 0:8-Schlappe einen Offenbarungseid ab, der mit dem Rücktritt von Trainer Thorsten Barth gipfelte“, resümiert Hensel, weiter und gibt auch zu verstehen, dass es in den vielen Jahren noch nie vorkam, dass er die Freude an seiner Tätigkeit beim FV Brühl verloren habe. Doch nach dem Debakel habe auch er seinen Rücktritt erwogen, was aber die Abmeldung der Landesligamannschaft bedeutet hätte. „Nach Gesprächen mit Vorstand, Karlheinz Knoll und dem Wiedereinstieg von Thorsten Barth als sportlicher Leiter hieß dann für uns, Augen zu und durch.
13 Spieler verabschiedet
Dass der FV Brühl einen guten Namen hat und ein Verein ist, der am längsten ununterbrochen in der Landesliga spielt, zeigten mir die über 20 Trainerbewerbungen, aus denen wir dann Andreas Backmann (wir berichteten) ausgesucht haben“, so Hensel und kündigt an, dass die Zielsetzung für die neue Saison eine ganz andere sein wird.
„Wir haben in den letzten Tagen und Wochen jeden Stein rumgedreht und uns hinterfragt, was wir wollen und können. Unsere Zielsetzung wird zukünftig eine ganz andere sein. Der Kader wird verjüngt, keine Spieler mehr verpflichtet, deren Leistungszenit überschritten ist und vor allem wollen wir unseren treuen Zuschauern wieder ansehnlicheren Fußball bieten. Am letzten Spieltag haben wir 13 Spieler verabschiedet.“ Frank Hensel will zeitnah den neuen Kader bekannt geben, kündigte er an.
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