Der Handball in Sachen Abstiegsrelegation liegt nun wieder mitten in der Spielhälfte von Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen. Erneut bezwang HaSpo Bayreuth mit Lemgo II einen Gegner, der den Kurpfälzern schon enteilt schien und nun am Sonntag ihr nächster Gegner ist. Nun liegt es am Drittligisten selbst zu liefern, sprich er muss gewinnen – und zwar möglichst alles, um nicht wieder auf fremde Kräfte angewiesen zu sein.
Zwei der erfahreneren Akteure im Kader Oftersheim/Schwetzingens haben sich über den bisherigen Verlauf dieser Extrarunde ihre Gedanken gemacht und teilen sie uns an dieser Stelle mit. Der 32-jährige Mittelmann Christian Wahl sowie Florian Burmeister im flotten Alter von 26 Jahren, der Haupttorschütze aus dem linken Rückraum, haben in ihren bewegten Karrieren schon einiges mitgemacht und erlebt. Doch solch einer Situation mussten sie sich noch nie stellen. Die beiden Schwaben im badischen Sport gehen die Sache aber durchaus verhalten optimistisch an und erhoffen sich dafür den nötigen Rückhalt von der HG-Fangemeinde und aus der handballerischen Umgebung.
Wieso gingen schon fünf Punkte in den jeweils letzten Minuten von drei Spielen in der Relegation verloren?
Florian Burmeister: Es ist enttäuschend, dass wir in diesen Spielen in den letzten Minuten noch Punkte abgegeben haben. Als Mannschaft müssen wir uns selbstkritisch fragen, ob es an mangelnder Konzentration, individuellen Fehlern oder taktischen Schwächen lag. Es ist wichtig, aus diesen Erfahrungen zu lernen und uns auf die letzten drei Spiele besser vorzubereiten, um solche Fehler zu vermeiden.
Christian Wahl: Die fehlende Cleverness in diesen Phasen müssen wir uns leider ankreiden lassen. Handball ist nun mal ein Sport mit unheimlich vielen Entscheidungen und letztendlich auch ein „Fehler“-Sport. Wichtig ist, dass jeder einzelne – vor allem aus diesen Phasen – durch seine Rückschlüsse eine persönliche Entwicklung macht. Ich bin davon überzeugt, dass das Team für die Zukunft daraus die richtigen Schlüsse gezogen hat und ziehen wird.
Waren die Zähler „verschenkt“?
Burmeister: Ob die Punkte „verschenkt“ wurden oder nicht, kann man aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Man kann argumentieren, dass der Gegner einfach besser war oder dass unglückliche Umstände zu den Punktverlusten geführt haben. Letztendlich müssen wir, wie bereits erwähnt, unsere Fehler minimieren, um keine Punkte mehr abzugeben.
Wie stellen sich die Chancen der HG dar?
Burmeister: Auch wenn wir Punkte verloren haben, ist es noch nicht zu spät, unsere Situation zu verbessern. Gerade nach dem Sieg von Bayreuth in Kirchzell und gegen Lippe II ist wieder fast alles offen. Lemgo muss zwar auch noch mindestens einen Punkt abgeben, aber mit einem Sieg am Sonntag können wir es diesbezüglich stark unter Druck setzen.
Wahl: Wir kämpfen und geben alles in den letzten Spielen. Das sind wir der ganzen HG, den Zuschauern und uns selbst schuldig.
Gibt es für Sie als Haupttorschütze und Spielmacher besonderen Druck?
Wahl: Nein – im Gegenteil ist es eher ein Ansporn.
Burmeister: Druck gehört zum Sport immer dazu. Ich versuche, ihn als Motivation zu nutzen und mich weiter auf meine Stärken zu konzentrieren.
Belastet Sie das nicht? Wie gehen Sie damit um?
Burmeister: Natürlich ist der Druck in einer Abstiegsrunde enorm. Aber viele von uns haben das schon in ähnlicher Form im vergangenen Jahr erlebt. Daher ist dieser Druck für die Mannschaft nichts Neues. Gleichzeitig ist es wichtig, eine positive Einstellung zu bewahren und uns auf unsere Aufgaben zu konzentrieren.
Wahl: Nein. Bestmöglich vorbereiten und trotzdem versuchen, jede Sekunde im Spiel zu genießen.
Wie versuchen Sie Ihre Mitstreiter aufzubauen und mitzureißen – oder ist das nicht Ihr Job?
Wahl: Als älterer Spieler hat man sicherlich die eine oder andere Situation schon erlebt und daher ist es meine Aufgabe, diese Erfahrung weiterzugeben, aber auch ganz klar Verantwortung zu übernehmen.
Burmeister: Wir sind ein Team und jeder hat eine Rolle auf und neben dem Platz. Durch positives Feedback, Kommunikation und Unterstützung können wir uns gegenseitig stärken und die Teamdynamik verbessern. Es ist wichtig, dass wir als Team zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, um unsere Ziele zu erreichen.
Ihr Ausblick auf das Lemgo-Spiel?
Burmeister: Trotz der bisherigen Herausforderungen und der schwierigen Situation, in der wir uns befinden, sollten wir als Mannschaft optimistisch und fokussiert bleiben. Das Spiel gegen Lemgo bietet uns die Chance, den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederherzustellen. Gemeinsam mit unseren Fans können wir das schaffen!
Wahl: Sieg!
Info: HG Oftersheim/Schwetzingen – TH Augustdorf/Lemgo/Lippe II (Sonntag, 17 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
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