3. Handball-Liga-Relegation

War’s das mit dem Klassenerhalt?

HG Oftersheim/Schwetzingen unterliegt vor über 700 Zuschauern dem TV Kirchzell zu Hause mit 32:33 (15:13)

Von 
Mike Junker
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Die Blicke sprechen Bände: Von der Bank müssen hier Niklas Krämer (v. l.), Co-Trainer Freddy Fehrenbach, Jannik Geisler, Alexander Leibnitz, Dymal Kernaja, Trainer Christoph Lahme, Max Barthelmeß und Tim Kusch (verdeckt) mit ansehen, wie Kirchzell nach der Pause in Führung geht und schließlich gewinnt. © Lenhardt

Aus eigener Kraft kann die HG Oftersheim/Schwetzingen den Klassenerhalt in der 3. Handball-Liga nicht mehr schaffen. Nach der knappen – und von vielen umstrittenen Szenen begleiteten – 32:33 (15:13)-Niederlage am Sonntagabend gegen den TV Kirchzell müssen die Kurpfälzer jetzt auf Ausrutscher der führenden Konkurrenz setzen. Auch das Zweitplatzierte Lemgo-Lippe II ist ohne fremde Hilfe nicht mehr zu überholen, die Ostwestfalen gewannen 32:30 gegen Flensborg.

„Was waren die ausschlaggebenden Momente bei diesem engen Match?“, wollte Moderator Simon Förch beim Trainergespräch von den beiden Coaches wissen. Kirchzells Andreas Kunz fand es, schwer zu sagen: „Das Momentum wechselte hin und her. Ich möchte nicht von einem verdienten, aber auch nicht glücklichen Sieg sprechen. Wir hätten wie in jedem unserer vorangegangenen Spiele auch verlieren können. Aber das ist halt der Abstiegskampf“.

Das Heimteam hatte sich von Beginn an einen kleinen Vorteil erkämpft, führte dann – größtenteils in Unterzahl aufgebaut – zur 20. Minute glatt 12:7. Ein erster Pflock war eingeschlagen, mehr allerdings auch nicht. Oftersheim/Schwetzingens Christoph Lahme lobte seinen Deckungschef: „Geile Abwehr.“ Doch richtig Sicherheit kehrte besonders im Vorwärtsdrang nicht ein. Vielleicht auch, weil sich viele mehr mit den Entscheidungen der Schiedsrichter beschäftigten, die nicht nur nach Meinung der heimischen Zuschauer das Spielgeschehen etwas einseitig deuteten.

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Es war vorneweg kein guter Tag für die Halbrechten der HG. Bereits nach weniger als sieben Minuten hatte Leon Haase rotbestraft – heiß diskutiert – auf der Tribüne unter den gut 700 Zuschauern einen Platz einzunehmen. Dann musste Jan Triebskorn mit muskulären Problemen in der Wade frühzeitig (24.) die Segel streichen. Doch noch blieb der Vorsprung bis zum 15:11 gewahrt. Es folgten einige Missgeschicke.

Lahme beklagte später: „Wir hätten zur Pause klarer führen können, ja müssen. Dann verschlafen wir den Start nach dem Seitenwechsel und laufen einem Rückstand hinterher.“ Binnen relativ kurzer Zeit hatte der TVK auf 18:22 (40.) gestellt. Besonders von den gegnerischen Kreisläufern bekam der Hausherr unter manchmal grenzwertigen Bedingungen eingeschenkt. Dies wollte Lahme aber nicht als „ausschlaggebend, das war nicht der Punkt“, werten. Er meinte aber etwas kryptisch: „Ich will mich dazu nicht weiter äußern. Es hätte auch andersrum laufen können.“

Offensivere Deckung angeordnet

Der HG-Coach ordnete nun eine 4:2-Deckung an, die teilweise fruchtete, auch weil Keeper Frederik Fauerbach – wie zuvor Benedikt Müller – Etliches auf seiner Scorerkarte für sich verbucht hatte. „Wir kommen auf das Unentschieden heran“, sah Lahme den positiven Aspekt beim 27:27 (49.) nach 20:24 (42.), als Christian Wahl einen Siebenmeter zugesprochen bekam und Kirchzell die erste und einzige Zeitstrafe kassierte (HG verbrachte zehn Minuten in Unterzahl). Doch diese vermeintliche Überlegenheit entschied der Gast für sich (28:31). Beim nächsten Strafwurf – allerdings ohne TVK-Spielerbestrafung – musste Wahl für das restliche Match als verletzter Akteur vom Platz. Max Barthelmeß netzte zum 31:31 ein. „Wir kommen immer auf das Unentschieden heran“, meinte Lahme, „aber dann geht immer wieder etwas daneben. Am Ende war es ein Verzweiflungswurf, der am Pfosten vorbeistrich und vielleicht den Ausgleich hätte bedeuten können, was aber wohl immer noch zu wenig gewesen wäre.

Der HG-Trainer bilanziert: „Mit nun minus fünf Punkten ist das ein mächtiger Schritt nach hinten für uns.“ Er glaube aber nicht, dass die letztlich überlebende Mannschaft mit nur einem Minuszähler Spitzenreiter bleibt.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (8/4), Schulz, Wahl (1), Kern (2), Krämer (1), Triebskorn (3), Suschlik (5), Zaum (1), Burmeister (8), Kernaja (3), Geisler, Leibnitz, Kusch.

Freier Autor Dem Handball verbunden, aber immer flexibel

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