3. Handball-Liga Frauen

HSG St. Leon/Reilingen bekommt 16-Tore-Klatsche vom Tabellenführer

Daniel Weinsheimer dürfte mit dem jüngsten Ergebnis seiner HSG St. Leon/Reilingen in der 3. Handball-Liga der Frauen nicht sehr zufrieden gewesen sein. Dem Bergischen HC unterlagen die Gastgeberinnen 27:43.

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Martina Lederer
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Annika Rimpf verwirft ganz gegen ihre übliche Sicherheit zwei ihrer vier Siebenmeter, ist aber trotzdem mit sieben Treffern erfolgreichste Schützin. Bild: Lederer © Wolfgang Lederer

St.Leon/Reilingen. Die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen verloren ihre Drittliga-Partie gegen den Tabellenführer Bergischer HC in heimischer Halle deutlich. 27:43 stand es am Ende. Bereits zur Halbzeit lagen die Gastgeber 13:18 zurück. Dabei wurden die HClerinnen ihrer Favoritenrolle absolut gerecht, zeigten Durchsetzungsvermögen, schnelles und variantenreiches Umschaltspiel sowie Ballsicherheit. „Man muss sagen, dass der BHC zu Recht da oben steht und sicher verdient aufsteigt. Sie schaffen es, den Ball trotz Kontakt immer weiterzuspielen und drücken 60 Minuten lang aufs Tempo”, zollte auch Annika Rimpf, mit sieben Treffern erfolgreichste Torschützin, dem Gegner Respekt.

Dabei startete die HSG in den ersten zehn Minuten couragiert, lag beim 6:6 durch Samira Schulz noch auf Augenhöhe und verwandelte ihre Chancen. Doch Defensivschwächen und die starke Bergische Torfrau Lisa Fahnenbruck ließen beim BHC einen Dreitorelauf zum 9:6 zu. Eine Auszeit von Trainer Daniel Weinheimer und eine Umstellung in der Abwehr stabilisierte sein Team erneut und ein Doppelerfolg von Wiebke Heck, die eine engagierte Leistung zeigte, sorgte dafür, dass die Partie in der 25. Minute wieder offen war. Doch schon bis zur Halbzeitpause, zu der die Heimmannschaft mit 13:18 in die Kabine ging, schlichen sich zu viele Fehler ein, was sich nach Wiederanpfiff fortsetzen sollte.

Bei der Torhüterin der HSG St.Leon/Reilingen ist die Schuld nicht zu suchen

Mit einem vierfachen Erfolg und im direkten weiteren Verlauf bis zum 24:14 der Gäste hatte sich das Spiel schon beinahe zum Debakel entwickelt. Dabei traf Geburtstagskind Melina Friedrich, die fast bis zum Ende den HSG-Kasten hütete, keine Schuld, denn sie hielt, was möglich war, und konnte sich vor allem in der zweiten Spielhälfte kaum auf ihre Abwehr verlassen.

Durch zwei schnelle Kontertore von Nicola Baumann sowie Celine Weschenfelder keimte im Publikum Hoffnung auf, da kurzfristig Spielfreude und die Stärke durch schnelle Gegenstöße aufblitzte. Die HSG verkürzte den Abstand nochmals zwischenzeitig auf eine erhoffte Sieben- bis Acht-Tore-Niederlage wie im Hinspiel, was bis zum 22:30 in der 49. Minute auch durchaus akzeptabel war und ein versöhnliches Ergebnis gewesen wäre.

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Danach gab sich die Mannschaft regelrecht geschlagen, zeigte keine Gegenwehr mehr und die insgesamt 27 technischen Fehler und eine Trefferquote von nur 50 Prozent war die traurige Bilanz, die den Rückstand in der Schlussphase bis zum 27:43 erheblich nach oben trieb. „Wir haben wieder zehn Minuten kein einziges Tor geworfen, bekamen dafür einfache gegnerische Treffer, wurden einfach überrannt und agierten unclever“, sagte Weinsheimer nach der Partie. Die Niederlage sei „okay, aber die Art und Weise nicht, das ärgert mich - so kenne ich die Mädels nicht. Sie laufen teilweise nicht mal mehr mit zurück und ergeben sich einfach. Vielleicht allerdings jetzt zur richtigen Zeit, um uns zu besinnen und gemeinsam daran zu arbeiten”, schaute der HSG-Trainer keineswegs resigniert nach vorne, „da das auch nur zwei Punkte gewesen wären - und jetzt lieber ordentlich hoch verlieren, damit das Negativsoll erfüllen und dann umschalten“.

Da Verfolger Rodgau/Niederroden überraschend verloren hat und die „Bensheimer Junior Flames“ gegen den Tabellenletzten den Kürzeren zogen, blieben die Abstände zu den direkten Tabellennachbarn für die HSG gleich und auch die sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

HSG: Friedrich, Bohneberg, Kappelar, N. Weschenfelder (1), Scholl (1), Hofmann (2), Klacar, Lederer, Hornstein (3), Heck (3), C. Weschenfelder (3), Schulz (3), Baumann (4), Rimpf (5/2).

Redaktion

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